Riot V - Armor Of Light | |
---|---|
Review von Stormrider vom 05.05.2018 (9012 mal gelesen) | |
Die Welt ist ungerecht. Ok, das ist nun keine komplett neue Erkenntnis, aber im Falle von RIOT V umso ärgerlicher. Nach der Veröffentlichung von "Immortal Soul" verstarb Mark Reale, letztes verbliebenes Gründungsmitglied und Aushängeschild der New Yorker, viel zu früh. Aber mit dem Segen von Marks Vater behielten die Bandmitglieder den Bandnamen, erweiterten ihn um ein V und machen seit 2012 exakt im Sinne Reales dort weiter, wo man RIOT (V) schon seit jeher verortet hat. Heavy Metal!!! Auch das zweite Album unter dem neuen Banner, "Armor Of Light", ist wieder ein lupenreines Metalbrett. Nennt es Speed Metal, nennt es Power Metal, nennt es einfach Heavy Metal. Vom ersten Song, 'Victory', bis zum letzten Track, 'Raining Fire', passt einfach so gut wie alles. Hier kann man wirklich keine Qualitätsabfälle ausmachen und jeder Song besticht durch gewitzte Riffs, eingängige Melodien, die grandiose Stimme von Todd Michael Hall und nicht zuletzt durch die Drums von Frank Gilchriest. Wenn man hört, was der Mann hier aus seinem Kit rausholt, dann gehört einem David DeFeis links und rechts auf die Backen gehauen, dass er seine letzten Alben mit einem Drumcomputer aufgenommen hat, anstatt mit dieser menschlichen Schlagzeugmaschine. Was die Gitarristen Mike Flyntz und Nick Lee dazu vom Griffbrett lassen, lässt jeden Fan von knackigen Riffs und großen Melodien mit der Zunge schnalzen, und auch wenn ein Song wie das eher rockige 'San Antonio' am Ende nicht gegen 'Victory' anstinken kann, so steckt er doch noch 90% der Genrekonkurrenz in die Tasche. Eine nette, wenngleich auch kurze Reminiszenz an "The Privilege Of Power" gibt es in 'Caught In The Witches Eye', kommen hier doch auch Bläser zum Einsatz. RIOT werden ja oft auf die Klasse ihrer Frühwerke wie "Fire Down Under" oder auf den Endachtzigermeilenstein "Thundersteel" reduziert. Womit man der Band insofern Unrecht tut, dass sie schon immer und durchweg Qualitätsstahl veröffentlicht hat, und dass über einen Zeitraum von nicht weniger als 40 Jahren und fast 20 Alben. Leider hat ihr Ruhm nicht auch nur im Ansatz an die musikalische Klasse anzuknüpfen vermocht. Was den Bogen zur Eröffnung des Reviews spannt. In einer gerechten Welt wären RIOT V mindestens doppelt so bekannt und beliebt, als ihr realer Status in der Szene ist, oder würden es mit "Armor Of Light" zumindest werden. Ihr merkt es, ich hege jede Menge Sympathie für die Band und ihren zeitlosen und kraftvollen Stahl. Aber was wäre eine Albumreview ohne das berühmte Haar in der Suppe. Ja, die Robbe ist seit jeher das Bandmaskottchen. Aber das Cover ist, sagen wir es mal ganz höflich, fragwürdig. Das Klischee dieses Bildes lässt einen vielmehr schmunzeln, als ehrfürchtig vor der Kampfrobbe zittern. Wenn aber das Cover der einzige nennenswerte Schwachpunkt eines Albums ist, ist damit auch alles über die Qualität der Musik gesagt. Bleibt zu hoffen, dass das Album nicht im allgemeinen Hype um die aktuelle JUDAS PRIEST komplett versandet. Denn wer als Heavy Metal Manic dieses Jahr "Armor Of Light" nicht gehört hat, der verpasst eines der Highlights des Jahres, wenn nicht sogar DAS echtmetallische Jahreshighlight! Und ihr wisst es ja bereits: Die Welt ist ungerecht! Aber ihr habt die Möglichkeit sie ein bißchen gerechter zu machen, also stellt Euch gefälligst "Armor Of Light" in die Regale!!! Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Victory 02. End Of The World 03. Messiah 04. Angel's Thunder, Devil's Reign 05. Burn The Daylight 06. Heart Of A Lion 07. Armor Of Light 08. Set The World Alight 09. San Antonio 10. Caught In The Witches Eye 11. Ready To Shine 12. Raining Fire | Band Website: www.areyoureadytoriot.com/ Medium: CD Spieldauer: 50:46 Minuten VÖ: 27.04.2018 |
Alle Artikel