Destructor - Decibel Casualties

Review von baarikärpänen vom 15.06.2017 (6318 mal gelesen)
Destructor - Decibel Casualties 1985 war's, als mir beim Platten-Dealer meiner Wahl eine Scheibe ins Auge fiel. Auf dem Cover vier Gestalten, die so richtig trve & evil aussahen. Ketten und Nieten, wohin man sah. Und dann so tolle Titel wie 'Hot Wet Leather' oder 'Bondage'. Also gleich mal eingetütet (müßig zu erwähnen, dass ich damals eh alles gekauft hab, was nur den geringsten Anschein hatte, als könnte da Speed Metal oder Thrash drauf sein). Die Rede ist hier von "Maximum Destruction" der Ohio-Bande DESTRUCTOR. Leider liefen die zum damaligen Zeitpunkt eher in der Rubrik "Thrash aus der zweiten Reihe", was ich auch heute noch bedauernswert finde. Ebenfalls leider, dass man damals keinen Nachfolger abgeliefert hat. Auf der Pfanne hatte man zwar eine zweite Scheibe, aber warum auch immer, erschien die mit reichlich Verspätung erst 2016 unter dem Titel "Back In Bondage".

Jetzt schreiben wir das Jahr 2017 und DESTRUCTOR beehren uns tatsächlich mit einem neuen Werk. Von der Original-Besetzung sind immerhin noch Sänger/Gitarrist Dave Overkill und Drummer Matt Flammable dabei (köstlich, diese Künstlernamen). Ich bin mir sicher, Bassist Dave Holocaust wäre auch noch am Start, wenn er nicht traurigerweise bei einer Messerstecherei ums Leben gekommen wäre. Was bietet also "Decibel Casualties" (nichts gemeinsam mit dem gleichnamigen Demo von 1987)? Genau das, und das sage ich voller Hochachtung, was auch schon auf "Maximum Destruction" geboten wurde. Das ist Thrash in traditioneller Reinkultur. Kein Firlefanz, von vorne bis hinten auf die Glocke, und sonst nichts. Da gibt's kein Rumgegroove wie beispielsweise bei PANTERA, wo ich mir immer denke "Nu' sag doch mal einer dem Kerl, dass er mit angezogener Handbremse fährt!". Kein progressives Gefrickel, kein Krümelmonster-Sprechgesang. "Decibel Casualties" hätte in der Form auch 1986 'nen schlanken Fuß gemacht. Wer solche Thrash-Abrissbirnen wie 'Keep The Faith' (neee, nix BON JOVI-Cover) 'The Last Days' oder das am Ende platzierte, eher epische 'In Hell' schreibt, zeigt, dass er auch im gesetzten Alter immer noch weiß, wo der Bartel den Most holt. Und das der gute Dave sich ausgerechnet für Overkill als Namen entschieden hat, ist auch irgendwie ein Wink mit dem Zaunpfahl. Wenn man's nämlich nicht besser wüsste, könnte man des Öfteren glatt meinen, da steht Bobby "Blitz" Ellsworth hinterm Mikro. Weil auch die Produktion so was von oldschoolig ist (trotzdem doch up to date) und sich auch das Cover-Artwork im Plattenschrank bestens neben "Bonded By Blood" oder "Kill 'Em All" macht, kann hier nur der Daumen nach oben gehen.

"Decibel Casulties" klingt von Anfang bis Ende nach einer Band, die es noch mal wissen will. Selten hat ein Spruch aus dem Promo-Zettel des Labels besser gepasst als hier: HEAVY METAL FOR LIFE, HEAVY METAL 'TIL DEATH. Und dem folgen die Jungs von DESTRUCTOR zu 100%.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Restore Chaos
02. Keep The Faith
03. Metal Spike Deep
04. We Are Ready
05. The Last Days
06. Firey Winds
07. Metal Till Death
08. In Hell
Band Website: www.facebook.com/DestructorMetal
Medium: CD
Spieldauer: 35:40 Minuten
VÖ: 09.06.2017

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