Wolfheart - Winterborn | |
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Review von Krümel vom 27.01.2015 (11536 mal gelesen) | |
Es gibt einige Musiker, deren "Fingerabdrücke" bzw. Sounds man immer heraushört. Genauso ist es bei dem Menschen, der hinter dem Dark/Black-Metal-Projekt WOLFHEART steht. Es handelt sich nämlich um keinen geringeren als den musikalischen Workaholic Tuomas Saukkonen. Er gehört definitiv zu der Gattung von Komponisten mit einem hohen Wiedererkennungsfaktor. Mit Wehmut mag der ein oder andere jetzt (so wie ich) an die Zeiten von BEFORE THE DAWN und BLACK SUN AEON denken. Saukkonen gehört definitiv zu den Menschen, die nichts halbherzig tun. Daher hatte er vor einiger Zeit diese Projekte zu Grabe getragen. Aber nicht um untätig herum zu sitzen, sondern, um sich voll und ganz einer neuen Aufgabe widmen und sich musikalisch völlig frei ausleben zu können. Herausgekommen ist dabei unter dem neuen Namen WOLFHEART das Album "Winterborn". Dieses wurde bereits im Herbst 2013 in Eigenregie ohne großartige Werbung veröffentlicht und war somit leider nur wenigen als Geheimtipp zugänglich. Mit einem neuen Label im Rücken hat Saukkonen endlich die Möglichkeit, seinen Fans dieses Werk auch weltweit zu präsentieren. Und schon die ersten Klänge des Openers 'The Hunt' lassen aufhorchen, denn man hat den oben schon erwähnten "Aha"-Effekt. Unverkennbar die Handschrift des talentierten Finnen. Diejenigen, die mit seinen früheren Werken vertraut sind, erkennen schnell: WOLFHEART hat einige der alten Vibes beibehalten. Hauptsächlich tendieren Stücke in Richtung BLACK SUN AEON. Da wundert es natürlich auch nicht, dass man als Nummer drei des Album den Track 'Routa pt.2' findet. Da war doch was?! Genau - auf dem wortwörtlich letzten BSA-Album gibt es den ersten Teil davon. Manche der Songs klingen teilweise etwas härter (z. B. das Doublebass-lastige, straighte 'Ghosts Of Karelia'), doch es kommt immer wieder diese altbekannte erhabene Melancholie durch. Der Musiker scheut sich auch nicht, mal Akustikgitarren und Streicher einzusetzen ('Chasm', 'Breathe'), um diese wehmütige Atmosphäre zu betonen. Mit 'Isolation' bietet er sogar ein wunderschönes, getragenes Instrumental. Einerseits hat WOLFHEART - zum Glück! - den alten Spirit beibehalten, bringt jedoch ein paar neue, tolle Schattierungen mit. "Winterborn" bietet Songs voll deathiger Härte aber auch melancholisch-düsterer Epik. Wer den alten Zeiten nachtrauert, wird mit Saukkonens neuestem Dark/Doom-Metal-Projekt auf alle Fälle mehr als entschädigt. Im Vergleich zur ersten Version bietet die zweite Auflage bei einer Gesamtlänge von fast einer Stunde sogar 10 Minuten mehr an Spielzeit. Denn mit dem bereits oben erwähnten 'Isolation' und 'Into The Wild' wurden zusätzlich noch zwei Stücke draufgepackt. Fazit: schon vorletztes Jahr war ich ziemlich begeistert von der Scheibe. Jetzt bin ich es irgendwie noch mehr und "korrigiere" meine damalige Wertung von 8 auf 9 Blutstropfen. Ich bin jedenfalls schon sehr auf den zweiten WOLFHEART-Silberling gespannt, der für Ende 2015 angekündigt ist und "Shadow World" heißen soll. Mal sehen, wo der Weg des Finnen noch hinführt ... seine Fans jedenfalls werden ihm mit Sicherheit blind folgen. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Hunt 02. Strenght And Valour 03. Routa pt.2 04. Gale Of Winter 05. Whiteout 06. Ghosts Of Karelia 07. I 08. Chasm 09. Breathe 10. Isolation (neu) 11. Into The Wild (neu) | Band Website: wolfheartofficial.com/ Medium: CD Spieldauer: 58:28 Minuten VÖ: 30.01.2015 |
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