J.B.O. - United States Of Blöedsinn | |
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Review von Odin vom 13.10.2004 (11005 mal gelesen) | |
Nach längerer Abstinenz brachte der rosa-fröhliche Schluss-Gig auf dem diesjährigen Wacken [Jaja, Asche auf mein Haupt, der Bericht ist noch immer nicht online! - Anm. d. Red.] mich wieder auf den Geschmack, und so kam kurz darauf die Promo des neuen Albums gerade recht. Dass es mit dem Review aber dennoch so lange dauerte, liegt unter anderem an der Stimmungsabhängigkeit der Mucke von J.B.O. Zwar haben die Blödelbarden das Potential, jede Stimmung zu ihren Gunsten umzudrehen, doch gelang das Kunststück gerade dieser Scheibe fast nie in den letzten Monaten. Erst kürzlich konnten die Songs nach etwas Pause richtig Fuß fassen und mir doch ein ordentliches Grinsen in die Visage zaubern. Gut ist ja bereits der Titel des Albums, wenn man ihn als Seitenhieb politischer Art auffasst... Beim Start wird es erstmal besinnlich mit dem 'Glaubensbekenntnis', worauf ein starker Antritt mit dem kultigen 'Satan ist wieder da' ("Fallgrube? Aber Kinder, in Satans Hölle gibt es doch keine Faaaaaaaaaaaaaahhhhhhhh!!!..." *gröhl*) und dem Metallica-Core-artigen Single-Track 'Gänseblümchen' folgt. Die Krach-Liebesballade allerdings läßt schonmal den Finger zur Skip-Taste wandern, zu viel Lärm - schließlich ist "St. Anger" nicht ohne Grund durch die Qualitätskontrolle gefallen. Im Mittelteil der Strecke wird es dann eher durchschnittlich, zu glattgebügelt. Der Titeltrack macht einen tiefgründigen Eindruck, aber so richtig viel bleibt nicht hängen, und außerdem wollen wir Spaß dabei. Eben jener scheint etwas auf der Strecke zu bleiben und mit hängender Zunge zurückzufallen, während ein Song nach dem anderen rausgehauen werden muss. Immer wieder nette Gimmicks wie der komische Udo Lindenberg in 'Ich will ein neues Ich', die gefällige MANOWAR-Anlehnung 'The Kickers Of Ass' oder das ordentlich rock'n'rollende 'Tutti Frutti' täuschen nicht darüber hinweg, dass der Gesamtverlauf nicht mit dem selbstgesetzten Maßstab "Explizite Lyrik" konkurrieren kann. Arm wird es dann bei 'Voll im Arsch', bei dem man höchstens noch die Percussion-Effekte als positiv hervorheben kann. Anschließend gestehen die Läufer dann das Dilemma quasi ein, wenn es in 'J.B.O. wird niemals sterben' heißt "auch ist in diesem Lied noch etwas Platz..." So kommt es einem manchmal vor, dass die Scheibe halt voll und fertig werden musste und man so im Endspurt halt aus etwas wenig Inspiration viel gezimmert hat. Sehr schade, aber ewig reichen die Ideen eben nicht. Recht viel Spaß macht dann noch das chaotische 'Vokuhilische Pendel', das zum Zieleinlauf nochmal die Stimmung hebt. Aber auch hier das offene Geständnis im Intro 'Im Ideenladen': "...uns sind total die Ideen ausgegangen" Bleibt ein gemischtes Gefühl auf dem Siegerpodest, wo man dieses Mal recht alleingelassen ohne J.B.O. steht. Fans sollten reinhören, ansonsten keine Empfehlung, außer man sucht je nach Stimmung mal mehr mal weniger unterhaltsame Begleitmusik. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Glaubensbekenntnis 02. Satan ist wieder da 03. Gänseblümchen 04. Katastrologie 05. United States Of Blöedsinn 06. Ich will ein neues Ich 07. Kickers Of Ass 08. Tutti Frutti 09. Voll die Weisheit 10. Voll im Arsch 11. J.B.O. wird niemals sterben 12. Im Ideenladen 13. Das vokuhilische Pendel | Band Website: www.jbo.de Medium: CD Spieldauer: 58:07 Minuten VÖ: 02.08.2004 |
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