U.D.O. - Man And Machine | |
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Review von Odin vom 00.00.0000 (14228 mal gelesen) | |
Je oller, je doller - oder: Altes Eisen rostet nicht und bleibt mindestens so schwer, wie in jungen Jahren. Es war wohl zu erwarten, dass das 2002er Album von Mr. Reibeisen wieder mehr back to the roots gehen würde, aber das es dermaßen rockt und stampft - wow! Ein düster blechernes Intro stimmt auf den Opener und Titeltrack ein, der mit einer tribal-dance-mäßigen Schlagzeug-Vorgabe von Anfang an die Marschrichtung klar definiert: Bang your Head!! In der Folge stampft "Man And Machine" euch den Schmalz aus den Ohren und pulverisiert sämtliche evtl. vorhanden gewesenen anderen Ohrwürmer zwischen Udo's reibenden Vocals, den messerscharf akzentuierten Instrumenten und den vielstimmig arrangierten Refrains. Textlich wie musikalisch knapp, aber wirksam und vor allem 100% auf den Punkt kommt dieser Song sowas von heavy daher, dass das folgende "Private Eye" mit seiner etwas moderneren Power Metal Ausrichtung fast überrascht. Aber spätestens in der ersten Bridge vor dem Chorus ist wieder alles klar: Uptempo-Hymne der Marke "TV-War". Im Anschluss daran folgt mit "Animal Instinct" eine Hommage an das Tier in jedem von uns, die den urtümlichen, ungebändigten Gefühlen und Instinkten Ausdruck verleiht. Auch danach gönnt uns die Truppe um Herrn Dirkschneider noch keine Atempause. Im Gegenteil, es wird noch ein Brikett aufgelegt und eine ober-true Heavy Metal Hymne ins Volk geblasen, die geradezu danach schreit, von jeder halbwegs metallischen Band gecovert und als Höhepunkt jedes Live-Sets gespielt zu werden! "The Dawn Of The Gods" strotzt vor Pathos, Mitsing-Chören und Power - ich kann es nicht besser sagen als mit ein paar Zeilen aus den Lyrics selbst: "Tons of steel - it's how we feel ... Hail the metal Law for one and all Hail the metal" Jetzt allerdings kommt die Verschnaufpause und damit der sanfte Höhepunkt des Albums: Im Duett mit Doro Pesch zeigt Udo in "Dancing With An Angel", dass er auch anders kann. Aber natürlich geht das Reibeisen nicht einfach von den Stimmbändern runter - daher ist die weibliche Unterstützung hier ein absoluter Glücksfall und gibt dem Song eine Aura, die irgendwie gar nicht zu den vorhergegangenen Titeln paßt. Udo's Gesangspassagen stellen dann aber wieder den Bezug her, ohne dabei aus der Rolle zu fallen und die Stimmung der Ballade zu schmälern. Anschließend wird "Silent Cry" mit schleppendem Groove intoniert und wirft bei der ersten Textzeile "Dancing in the daylight" die Frage auf, wie das nochmal war mit "Death to dancing men!". ;-) Überraschend aber, dass Udo hier auf einmal total clean singt - streckenweise zumindest. Mit seinem opulenten (Pre-) Chorus mausert sich der Song zu einer langsamen Rockballade. Danach wird wieder auf die Tube gedrückt und zu treibender Doublebass wird uns "Network Nighmare" in die Ohren gerotzt. Spätestens hier sollten die Instrumentalisten lobende Erwähnung finden, denn mehrstimmige Gitarrensoli und überhaupt das gesamte power-geladene Spiel überzeugen durch Präzision und Spielfreude. In der Folge bieten "Hard To Be Honest" (erinnert an "Balls To The Wall"), "Like A Lion", "Black Heart" und "Unknown Traveller" wenig Neues, was mich den Eindruck gewinnen ließ, dass das Album nach der Ballade den Arsch nicht mehr so richtig hochbekommt. Rührt vielleicht auch nur daher, dass man am Anfang von den Granaten nur so zugebombt wird, aber am Ende fehlt etwas die Luft und die Innovation, um die absolute Höchstnote einzufahren. Musikalisch und produktionstechnisch über jeden Zweifel erhaben ist dieses Album ein Muss für Accept-Fans und den qualitätsbewußten Metaller von gestern, heute und morgen. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. Man And Machine 2. Private Eye 3. Animal Instinct 4. The Dawn Of The Gods 5. Dancing With An Angel (feat. Doro Pesch) 6. Silent Cry 7. Network Nightmare 8. Hard To Be Honest 9. Like A Lion 10. Black Heart 11. Unknown Traveller | Band Website: www.udo-online.de Medium: CD Spieldauer: VÖ: 25.03.2002 |
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