Axel Rudi Pell - The Crest

Review von des vom 15.06.2010 (12237 mal gelesen)
Axel Rudi Pell - The Crest Kein Doublebass! Ich sehe es förmlich vor meinem inneren Auge, wie sich Drumtier Mike Terrana das linke Bein an seinen Hocker kettet (und einen Arm dazu), damit er die Songs nicht in Grund und Boden trommelt. Aber auch mit einem Bein schafft es Terrana, einen unheimlichen Druck zu erzeugen. Das Gitarrenspiel von Meister Pell ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben, und Sänger Johnni Goeli ist eine Macht, der in seiner Stimme Power, Ausdruck und in den nötigen Passagen den rechten Schmelz vereint, wie es derzeit wohl nur (der stimmlich etwas anders gefärbte) Jorn Lande drauf hat.

Zu den Songs: Nach dem Intro folgt mit 'Too Late' gleich ein drückender Hardrocker, der richtig durch die Decke geht. Das nachfolgende 'Devil Zone' entwickelt sich nach einem schönen akustischen Intro zu einem richtigen Midtempo-Stampfer. 'Prisoner Of Love' ist ein gediegener Hardrocker, bei dem die erdigen Rhythmusgitarren überzeugen, bis die Strophe in eine harmonische Bridge mündet. Beim mit 7:39 Minuten Laufzeit ausgestatteten 'Dreaming Dead' handelt es sich um einen epischen Song, der eine schaurig-schöne düstere und kalte Atmosphäre versprüht; im Verlauf des Songs darf Pell in diesem Platten-Highlight noch ausgiebig - etwa 3 Minuten lang - solieren, stark. Bei der Ballade 'Glory Night' kann man dann ein wenig durchatmen, aber bevor es zu entspannt wird, darf ab der Hälfte auch die Gitarre ran. Aber schon mit 'Dark Waves Of The Sea' kann man wieder die Ohren anlegen, entwickelt sich der Song (der eine Fortsetzung zu 'Oceans Of Time' darstellt) doch zu einem langen, 8-minütigen Midtempo-Stampfer, der immer wieder von akustischen Gitarren aufgelockert wird und mit einem langen einfühlsamen Solo beschlossen wird. 'Burning Rain' rockt nach den vorhergehenden Epen wieder straighter dahin, das nachfolgende ruhige Instrumental 'Noblesse Oblige' schafft wieder Zeit zum Verschnaufen, sauft aber im Vergleich zu den übrigen Nummern ab. Mit dem nächsten Epos 'The End Of Time', einer melancholischen Nummer, wird die Platte würdig abgeschlossen.

Ich weiß nicht, warum mich das jetzt überrascht, schließlich stand AXEL RUDI PELL schon immer für klasse Hardrockplatten, aber ich habe nicht damit gerechnet: "The Crest" ist eine saustarke Melodic Metal/Hardrockperle, die mit epischen, mitreißenden Songs, schönen Soli und exzellentem Gesang überzeugt. Vor allem bietet sie durch die abwechslungsreiche Songmischung auch langfristigen Hörspaß.

des

Gesamtwertung: 10.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood blood
Trackliste Album-Info
01. Prelude Of Doom (Intro)
02. Too Late
03. Devil Zone
04. Prisoner of Love
05. Dreaming Dead
06. Glory Night
07. Dark Waves Of The Sea
08. Burning Rain
09. Noblesse Oblige
10. The End Of Our Time
Band Website: www.axel-rudi-pell.de
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 23.04.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten