Grave Digger - Fields Of Blood

Review von Eddieson vom 29.05.2020 (10738 mal gelesen)
Grave Digger - Fields Of Blood GRAVE DIGGER feiern heuer nicht nur das 40. Jahr ihres Bestehens, sondern auch gleichzeitig das 20. Album. Gut, nun ist feiern unter den momentanen Umständen nicht möglich und Mister Boltendahl hat in einem Statement schon bekanntgegeben, dass sie keine Geisterkonzerte oder vor Autos spielen werden. Also muss die Jubiläums-/Releasetour noch ein bisschen warten. Stattdessen hat der Frontmann von GRAVE DIGGER durchblicken lassen, dass sie, anstatt irgendwelche Online-Konzerte zu spielen, lieber jedes Jahr ein Album veröffentlichen wollen. Also, ich weiß ja nicht, wie lange GRAVE DIGGER mit der momentanen Situation rechnen, aber ich hoffe, dass es nicht nötig ist, dass GRAVE DIGGER jedes Jahr ein Album veröffentlichen müssen. Nicht, weil ich es ihnen nicht zutraue und mit Blick auf das aktuelle Album "Fields Of Blood" und dessen Qualität wäre das sogar begrüßenswert, aber ich, und ich denke viele andere auch, hoffen, dass sich die Situation bald mal wieder entspannt, dass man die neuen Songs, in diesem Fall von GRAVE DIGGER, hoffentlich auch live schnellstmöglich zu Gehör bekommt.

GRAVE DIGGER gehören definitiv zur Speerspitze des deutschen Metals und haben in meinen Ohren ein gewisses Qualitätslevel nie unterschritten. Klar, mal kann man einem Album mehr abgewinnen und mal greift man zu einem weniger starken Longplayer und zugegeben nach den letzten beiden Alben, die relativ schnell an mir vorbeizogen, stand ich dem neuen Output doch relativ skeptisch gegenüber und es brauchte dann auch ein paar Durchläufe, bis es schlussendlich doch noch gezündet hat. Angelehnt an das legendäre "Tunes Of War" startet "Fields Of Gold" mit einem Dudelsack-Intro und geht gleich über in eine typische Uptempo-Nummer, die schon mal Appetit macht. Die Piratennummer 'Lions Of The Sea' ist keine Hommage an den Kollegen von RUNNING WILD, sondern ein Kracher, der vor allem live mächtig Spaß machen wird. Ist aber einer dieser Songs, der erst nach mehrmaligem Hören Klick macht. Auch das folgende 'Freedom' peitscht unheimlich nach vorne, versprüht mächtig viel Energie und bohrt sich somit direkt in den Gehörgang. Einen ordentlichen Nackenbrecher gibt es dann mit 'Heart Of Scotland', das ebenfalls Ohrwurmqualität aufweist und vor allem die Leads sind besonders stark. Balladen und Duette gehören zu GRAVE DIGGER. Diesmal hat man sich Noora von BATTLE BEAST vor's Mikro geholt. Jetzt werden sicher einige mit den Augen rollen, doch die finnische Frontröhre macht hier einen fantastischen Job und zeigt, dass ihre Stimme auch zu einer anderen Art des Metals gut passt. Definitiv kein schlechter Song.

'Union Of The Crown' geht dann aber wieder gut nach vorne und der Song zeigt, wie einige andere auf dem Album auch, dass sich GRAVE DIGGER viele Gedanken gemacht haben, wie und wo der mehrstimmige Chorus einzusetzen ist, denn der passt auf "Fields Of Blood", wie Arsch auf Eimer. Man muss aber auch sagen, dass hier nicht alles Gold ist, was glänzt. So ist 'My Final Fight' doch ein Filler-Song, der eine viel zu positive Grundstimmung versprüht. 'Gathering Of The Clans' mit einem schönen Dudelsack-Part hebt das Album dann wieder und mit einem starken Titeltrack und dem zu langen Outro 'Requiem For The Fallen' geht ein starkes und facettenreiches Album zu Ende.

Glück gehabt! GRAVE DIGGER haben es doch noch geschafft, meine Zweifel, die auch nach den ersten Durchläufen des Albums bestanden, an die Wand zu spielen. "Fields Of Blood" ist nun auch kein Klassiker, aber man bekommt eine abwechslungsreiche GRAVE DIGGER-Kost, die ebenfalls auf einem der höheren Qualitätslevel der Band anzusiedeln ist.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Clansman’s Journey
02. All For The Kingdom
03. Lions Of The Sea
04. Freedom
05. Heart Of Scotland
06. Thousand Tears
07. Union Of The Crown
08. My Final Fight
09. Gathering Of The Clans
10. Barbarian
11. Fields Of Blood
12. Requiem For The Fallen
Band Website: www.grave-digger.de
Medium: CD, LP
Spieldauer: 54:48 Minuten
VÖ: 29.05.2020

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