Livebericht Wind Rose (mit All For Metal und Seven Kingdoms) |
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Ein Livebericht von des aus Wien (Szene Wien) - 21.09.2023 (24258 mal gelesen) |
WIND ROSE, ALL FOR METAL, SEVEN KINGDOMS 21.09.2023 Szene Wien, Österreich Zur Gallery geht es hier! Die Anreise gestaltet sich als Herausforderung: Der Tunnel der Stadtumfahrung Wien der S1 ist gesperrt, daher wird sämtlicher Verkehr über die Stadtautobahn Südosttangente umgeleitet, die schon an normalen Tagen die am stärksten befahrene Autobahn Europas ist. Also muss man für die letzten zehn Kilometer nochmals eine Extrastunde veranschlagen. Aber eigentlich ist das "same old same old" - eine Anreise nach Wien ist ohne Stau um diese Uhrzeit unmöglich. Unterm Motorradhelm schwitzt man ordentlich, denn obwohl es Ende September ist, heizt die Sonne mit 27 Grad als gute Einstimmung auf die zu erwartenden Temperaturen in der Szene. Stolz prangt das "Ausverkauft"-Schild am Eingang der Szene, es gibt nicht einmal eine Abendkassa. Gratulation an die Bands, dass sie es schaffen, die Szene zu füllen! Zumindest von WIND ROSE weiß man es, dass es sich um Stimmungskanonen handelt, aber neugierig ist man darauf, wie sich die aus dem Nichts nach oben geschossenen ALL FOR METAL machen. Als Eröffnungsband wurden die Routiniers SEVEN KINGDOMS engagiert, was in Summe einen tollen Abend erwarten lässt. HERZERL Ganz viel positive Vibes, Herzchen, Liebe, Kuschelatmosphäre strahlen SEVEN KINGDOMS aus. Auch wenn die Band thrashigen Speed Metal spielt, versprühen die Amerikaner eine irrsinnig positive Energie. Das wird unterstrichen durch Kuscheltiere, die am Schlagzeug prangen sowie durch das Flower-Power-Kopftuch, das Drummer Keith Byrd trägt. Sängerin Sabrina Valentine trägt ein klassisches Metal-Bühnenoutfit und dazu riesige Cheeseburger-Pantoffeln im Kuscheldesign. "Ihr werdet euch fragen, warum ich die trage - ganz einfach, es macht mir Spaß!" Die Band existiert schon recht lange und wurde 2007 gegründet, war aber seit etwa zehn Jahren nicht mehr in Europa auf Tournee und genießt den Auftritt ganz offensichtlich. Sabrina trifft die Töne, auf irgendwelche Background-Gesangssamples wird verzichtet, vielmehr wird rau gerockt. Auffällig ist, dass die Band als Quartett unterwegs ist; darauf angesprochen erzählt Keith Byrd später, dass es Differenzen mit dem Bassisten gab, der nicht mehr so viel touren will. Daher ist die Band ohne Bassist unterwegs und die Bassspuren werden eingespielt. Das Publikum stört das nicht weiter oder es bemerkt das nicht einmal. Die Halle ist rappelvoll und SEVEN KINGDOMS machen ordentlich Stimmung, auch wenn sie nur 35 Minuten Spielzeit haben. Neben speedigen Nummern findet sich mit 'Love Dagger' auch eine ohrwurmpoppige Nummer im Programm und mit 'Valongar' gibt es auch eine Powerballade, die mit Handy-Lampen-Illuminierung stimmungsvoll unterstützt wird. Der Auftritt macht ordentlich Stimmung und obwohl es die erste Band des Abends ist, ist die Halle schon sehr gut gefüllt. Den Abschluss des Sets bildet 'In The Walls', welches als EP veröffentlicht worden war und auch auf Youtube als Lyrics-Video zu sehen ist. POWER Unglaublich ist es, wie schnell Umbauten der Bühne in letzter Zeit vonstatten gehen. Innerhalb einer Viertelstunde ist die Bühne für ALL FOR METAL fertig, sogar die Totenkopf-Deko geht sich aus. ALL FOR METAL kann man für eine zusammengecastete Truppe halten, doch im Interview vor der Show bestätigt uns Sänger Tetzel, dass es sich um eine echte Band handelt. Man bekommt auch das Gefühl, dass es echte Leidenschaft für Heavy Metal ist, die die Band dazu antreibt, klassischen Heavy Metal zu spielen - auch wenn die Bandmitglieder aus ganz unterschiedlichen musikalischen Ecken kommen. Sänger Tetzel hat seine Wurzeln genauso wie Gitarristin Ursula im Death Metal, Sänger Antonio kommt aus Hardrock-Gefilden und Drummer Leif bezeichnet SYSTEM OF A DOWN als seinen Einfluss. Also eine bunte Band, zur Hälfte italienisch, zur Hälfte deutsch. Als ALL FOR METAL die Bühne betreten, präsentieren sie sich von den Outfits her sehr martialisch auf der einen Seite, gleichermaßen aber auch unglaublich sympathisch auf der anderen Seite. Auf Showgirls wird verzichtet, auf der kleinen Bühne ist das für das Sextett ohnehin schon ein ziemliches Gewusel. Mit ihrer Signature-Hymne 'All For Metal' legt die Band los und hat das Publikum im Nu eingefangen. Die epischen Songs der Band eignen sich perfekt zum Mitsingen, und die Halle, die mittlerweile proppevoll ist, erreicht schon Backofen-Temperaturen. ALL FORM METAL liefern neben der Musik auch eine tolle Show, die GitarristInnen und der Bassist sind unermüdlich unterwegs, die beiden Sänger Tetzel und Antonio kommunizieren laufend mit dem Publikum und sorgen ordentlich für Stimmung. Zwischendurch verliert in dem allgemeinen Gewusel Antonio sein Mikrofon, welches im Fotograben landet, was von ihm mit viel Humor hingenommen wird. ALL FOR METAL spielen sich durch ihr Debütalbum mit Songs wie 'Born In Valhalla' oder 'Raise Your Hammer'. Bei 'Hear The Drum' darf Drummer Leif zeigen, was er kann. Gegen Ende der Show wirft Antonio noch ein T-Shirt ins Publikum, bevor der klasse Auftritt nach gut einer Dreiviertelstunde beendet ist. DIGGY DIGGY HOLE WIND ROSE konnten wir zuletzt am AREA 53 Festival bewundern, wo sie trotz eines heftigen Regenschauers mitten am Nachmittag für beste Stimmung sorgten. In der Szene darf man sich wundern, wie das die Italiener mit ihren Outfits - Stiefel und Pelzmäntel - in der sich der Siedetemperatur nähernden Konzerthalle nur aushalten. WIND ROSE tragen es mit Fassung, sind aber einfach happy darüber, dass sie in Europa ihre erste Headlinertour absolvieren können. Die Bühne wird noch schnell aufgeräumt, WIND ROSE fahren sogar unterhalb des Schlagzeugs einen LED-Screen auf, bevor um 22 Uhr Gewittertöne den Auftritt einleiten. Das Publikum ist schon von den vorhergehenden Bands gut eingestimmt, aber mit dem Headliner geht ordentlich die Post ab, es wird gefeiert, gesungen, gehüpft - der LED-Screen verkündet in großen Lettern "JUMP" und Sänger Francesco Cavalierei und das Publikum folgen der Aufforderung. WIND ROSE haben schon ein paar Veröffentlichungen am Konto und spielen sich durch ihre Diskografie, 'Army Of Stone', 'Mine Mine Mine!' stehen am Programm und die Menge glaubt es eh nicht, als WIND ROSE schon nach einer Stunde verkünden, dass sie nur noch "einen Song" spielen können und daraufhin 'Together We Rise' spielen. Aber natürlich können WIND ROSE nicht von der Bühne, ohne ihren Hit 'Diggy Diggy Hole' gespielt zu haben, der sowohl vom Publikum als auch von der Band einfach nur unglaublich abgefeiert wird. Ein toller Konzertabend in der wie immer tollen Szene Wien - super Location, Gastgarten, coole Security und freundliches Ausschank-Personal - man hätte sich von jeder Band noch mehr ansehen und anhören können. Gut bestückt zeigte sich auch der Merchstand, an dem Mitglieder aller Bands anzutreffen waren, um Platten zu signieren oder kurz zu tratschen (Sabrina von SEVEN KINGDOMS noch immer in ihren Cheeseburger-Schuhen). Hier konnte man auch rare Singles von SEVEN KINGDOMS, Splatter-Vinyl limitiert auf 250 Stück, erwerben oder sogar Rucksack-Sets von ALL FOR METAL (mit CD, Patch etc). Und bei der Heimfahrt gab es auch keinen Stau mehr. |
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