Dominanz - As I Shine

Review von Opa Steve vom 26.08.2011 (7158 mal gelesen)
Dominanz - As I Shine DOMINANZ sehen auf den ersten "Blick" nach immer noch gewöhnungsbedürftigem Deutsch-Industrialmetal aus. Glücklicherweise stellt man schnell fest, dass es sich hierbei um norwegische Düsterheimer handelt, und dass die englischen Texte diverse Plattitüden wenigstens kaschieren. Allerdings wird trotz dieser Tatsache "As I Shine" den deutschen Anstrich nicht ganz los, nämlich wenn die Band den RAMMSTEIN-Fimmel bekommt und zu kalten E-Gitarren vor allem beim Opener den Grimmigen raushängen lässt - glücklicherweise ohne rollendes 'R'.

Musikalisch hat die Band neben dominanten Metal-Klampfen Einiges aus dem Industrial/Goth-Bereich integriert. Die Keyboards ergänzen die unterkühlte Atmosphäre zielsicher und die auch sehr steril gemischten Drums fügen sich genreüblich ein. Insgesamt klingen DOMINANZ allerdings metallischer als die meisten Vertreter dieser Mischung. Die zusätzliche Female Voice darf natürlich auch nicht fehlen. Auf dem starken 'Agony And Domination' klingt diese sogar verdächtig nach den genialen DISMAL EUPHONY, was mir als Fan dieser Band nochmal einen zusätzlichen Kick gibt. Um im Land Norwegen zu bleiben, hätten DOMINANZ noch die Option gehabt, mit einer klassischeren Sängerin in Richtung alter SIRENIA zu tendieren, wenngleich diese auch wesentlich epischer und wärmer aufgestellt sind.

Was DOMINANZ alles auf dem Kasten haben wird durch das kleine Intermezzo 'Abusos' klar: ein tolles Arrangement mit Gänsehautfeeling. Leider findet man solche Kontraste in den echten Songs viel zu selten. Gerade die bewusste Anlehnung an die kalten Düstergrößen lässt die Scheibe ein wenig eindimensionaler klingen, als es wirklich sein müsste. Diese Mischung als Gothic, dezentem Death und Industrial hatten schon die längst aufgelösten deutschen DR. DEATH damals drauf. Es wäre nicht schlecht gewesen, sich ein wenig aus diesem Stilkorsett zu befreien, denn "As I Shine" hat wirklich viele gute Momente und klingt auch im jeweiligen Moment des Reinhörens immer gelungen. Erst der Genuss des Albums am Stück offenbart noch den geringen Mut zum Zocken, denn es wirkt solide, aber ein wenig auf Nummer Sicher komponiert. Freunde dieser Richtung werden auf jeden Fall keinen Fehlgriff tun, aber sich auch keinen Meilenstein damit ins Regal stellen. Für Einsteiger in die kältere Metal/Gothic-Schnittmenge oder einfach nur Interessierte auf jeden Fall ein geeignetes Anschauungsobjekt.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. Infinity
2. Agony and Domination
3. As I Shine
4. Eternal Sin
5. Abusos
6. The Philanthropic
7. Last Day Of Your Life
8. Man On Top
Band Website: www.rockngrowl.com
Medium: CD
Spieldauer: 38:30 Minuten
VÖ: 19.08.2011

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten