Eden Weint Im Grab - Geysterstunde 2 | |
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Review von Mandragora vom 30.08.2014 (8561 mal gelesen) | |
Unfassbar, dass es bereits drei Jahre her sein soll, dass EDEN WEINT IM GRAB den ersten Teil ihrer "Geysterstunde" auf den Markt gebracht haben. Nun legen sie mit "Geysterstunde II" nach und veröffentlichen damit ihr bereits fünftes Album. Wenn man "Nachtidyll - Ein akustisches Zwischenspiel" von 2012 mitrechnet ist es sogar bereits das sechste Album, das die Band um Alexander Paul Blake nun zehn Jahre nach Veröffentlichung ihres Debüts "Traumtrophäen toter Trauertänzer" auf den Markt bringt. Das Thema ist wie gewohnt düster und die erzeugte Atmosphäre wird entsprechend aufgebaut. Die sehr homogenen Instrumente nehmen den geneigten Hörer mit in eine dunkle, unheimliche und teilweise horrormäßige Nacht. Dabei legen sich EDEN WEINT IM GRAB nicht auf ein Genre fest, sondern setzen zur Umsetzung ihrer finsteren Ideen von Gothic und Dark Metal über Black, Folk und Doom Metal alles ein. Dabei wird unter einer einheitlichen Atmosphäre viel Abwechslung eingebracht und alle Songs kommen sehr individuell daher. Ein besonders gutes Beispiel ist der Song 'Aurelia' der neben Screams auch mit hohem Tempo unterlegte Clean Vocals enthält. Dabei wird in diesem Song zwischen treibenden Metal Riffs und eher ruhigeren instrumentellen Passagen gewechselt. Die Stile der Songs sind so unterschiedlich, dass man meinen könnte, sie passen nicht zusammen und schon gar nicht unter das Grenre des Gothic oder Dark Metal/Rock. Es werden Folk Elemente eingesetzt, ebenso wie sich offenbar auch leicht am Pop und Country bedient wird. Teilweise könnte es sich um gruselige Kinderlieder handeln. Die in "Geysterstunde I" gegebene dauerhafte Tristesse schafft es aufgrund der eingesetzten Stile leider nicht, sich dauerhaft zu entfalten. Wenn der eingesetzte Musikstil grundsätzlich positiv wirkt ist es schwierig durch Vocals die Stimmung zu dämpfen und wenn es sich nur um Clean Vocals handelt, die nicht, wie in vielen anderen Songs von EWIG, gedrückt und gruselig daherkommen sondern einfach nur sind, dann geht dem Song die Atmosphäre schnell flöten. Dies ist leider in 'Schattenwesen' geschehen. Genial dagegen 'Somnambule', diese düster eingesprochenen Gedichte bringen einfach extrem viel Stimmung mit. Insgesamt haben EDEN WEINT IM GRAB hier ein gutes Album abgeliefert. Wenn man allerdings einen Vergleich zu "Geysterstunde I" vornimmt, so wirken die Songs etwas weichgespülter und die Atmosphäre wird nicht konstant beibehalten. So sind etwa 'Aurelia', 'Die Sage Von Der Weißen Frau' und 'Die Jenseitsflugmaschine' sehr ansprechend und fesselnd gestaltet, da sie eine gewisse Härte mitbringen, die ich persönlich sehr ansprechend finde. Dasselbe gilt für das tanzbare 'Tanz auf dem Quija-Brett', der allerdings zu sehr Walzer ist, als dass ich ihn auf einer Gothic-Veranstaltung erwarten würde. Im Ergebnis fehlt es etwas an dem gewissen Etwas, das bisher dazu führte, dass EDEN WEINT IM GRAB besonders herausragend daher kamen. Klar, es handelt sich bei "Geysterstunde II" um die angekündigten 17 schwermetallische Schauerromantikstücke mit über einer Stunde Spielzeit, die wie gewohnt poetisch, düster, morbide und kreativ daherkommen. Allerdings waren die Songs bisher düsterer und morbider, was dem neuesten Output etwas abgeht. Lässt man jedoch den Vergleich zu EWIG vor drei Jahren beiseite und betrachtet "Geysterstunde II" nur für sich, dann liegt hier immer noch ein außerordentlich gutes Album vor. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Die Jenseitsflugmaschine 02. Nachtexpress Nach Nirgendwo 03. Mein Geysterhaftes Grammophon 04. Nachtsterben 05. Tanz Auf Dem Quija-Brett 06. Rad Der Reinkarnation 07. Wesen Aus Dem Nichts 08. Leuchtturm 09. Der Ewige Bergmann 10. Ein Wiegenlied In Angst-Moll 11. Radio Totenfunk 12. In Der Lichtferne 13. Seelenernte 14. Aurelia 15. Schattenwesen 16. Die Sage Von Der Weißen Frau 17. Somnambule | Band Website: www.edenweintimgrab.de Medium: CD Spieldauer: 69:58 Minuten VÖ: 29.08.2014 |
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