Livebericht Blind Guardian |
---|
Ein Livebericht von Eddieson aus Osnabrück (Hyde-Park) - 17.09.2022 (28630 mal gelesen) |
"Somewhere Far Beyond", ein BLIND GUARDIAN-Album, welches nicht nur dieses Jahr seinen 30. Geburtstag feiert, sondern auch damals, Anfang der Neunziger, dem Schreiber dieser Zeilen nebst einigen anderen Alben das Tor zur großen Welt des Metals öffnete. Und wie das mit solchen Alben nun mal ist, haben sie meist einen besonderen Platz im Herzen aus Stahl eines Metallers. Von daher ist es kaum verwunderlich und ein großes Vergnügen, "Somewhere Far Beyond" in Gänze mal live zu hören. Zusätzlich findet die Show im altehrwürdigen Hyde Park zu Osnabrück statt, welcher ebenfalls eine große Rolle in der musikalischen Sozialisation des Schreibers spielt. Der Abend verspricht also rundum passend zu werden. Aufgrund der großen Nachfrage spielen die Krefelder an zwei Abenden in Osnabrück. Wie mir berichtet wurde, war schon der erste Abend vor ausverkauftem Haus ein großer Erfolg. Die Stimmung auf und vor der Bühne schien fantastisch. Auch als ich am Samstag, dem zweiten Abend, am Hyde Park eintreffe, ist schon vor und in den Räumlichkeiten jede Menge los. Vor der Location ist ein Zelt mit Merch aufgebaut, laute Musik schallt aus parkenden Autos und viele Menschen stehen draußen bei einem Kaltgetränk. Auch drinnen drängeln sich schon viele Menschen vor der Bühne, die momentan noch mit weißen Laken verhängt ist. Dann ist es soweit, um ca. 20:15 Uhr startet die Show mit einer offiziellen Dokumentation der damaligen Aufnahmesession. 15 Minuten dauert die Zeitreise, welches einen die Band von damals etwas näher bringt. Dann startet die musikalische Teil. Die Show startet natürlich mit 'Time What Is Time'. Die Band wirkt sofort bei der Sache, der Funke springt über und ich denke, ich bin nicht der einzige, der heute so einige Flashbacks bekommt. In der Reihenfolge, wie die Songs auch auf dem Album sind, spielt die Band nun 'Journey Through The Dark'. Hansi wirkt bestens gelaunt, ist redselig und verbreitet mit viel Humor eine gute Stimmung. Es sind vor allem die Songs, die eben nicht so häufig gespielt, die diese Show zu etwas Besonderen machen. Das emotionale und ruhige 'Black Chamber' und das opulente 'Theatre Of Pain' sind eben solche Songs, die live einfach grandios sind. Auch 'The Quest For Tanelorn' und 'Ashes To Ashes' wurden zwar in den Neunzigern öfter gespielt, sind dann aber mehr oder weniger gestrichen worden, dabei ist vor allem 'The Quest For Tanelorn' ein wahrer Singalong-Song, wie man hier merkt. Seit Erscheinen von "Somewhere Far Beyond" dürfte wohl 'The Bard's Song - In The Forest' der Song sein, der am meisten in den letzten Jahren gespielt wurde und mittlerweile auf keiner BLIND GUARDIAN-Show mehr fehlen darf. Auch heute übernimmt das Publikum den größten Teil des Gesangs, was immer wieder für eine dicke Gänsehaut sorgt. Der zweite Teil 'The Bard's Song - The Hobbit' fetzt dann wieder ordentlich und auch das instrumentale 'The Piper's Calling' findet den Weg in die Setlist. Als letztes wird natürlich der Titeltrack des Albums gespielt. Und damit endet die Zeitreise auch schon, denn mehr hat das wohl beste BLIND GUARDIAN-Album nicht in petto. Doch damit ist die Show heute natürlich noch nicht zu Ende. Die Band zeigt sich erfreudig flexibel in der Gestaltung ihrer abendlichen Setlist. 'Lord Of The Rings' und das mächtige 'Nightfall' folgen. Das für mich zweitbeste Werk der Band "Imaginations From The Other Side' wird als erstes mit 'Born In A Mourning Hall' bedacht. Ganz nebenbei erwähnt Hansi danach, dass sie vor wenigen Tagen mit "The God Machine" ein neues Album veröffentlicht haben, von dem sie nun 'Deliver Us From Evil' präsentieren. Aufgrund der knackigen Ausrichtung des Songs und des kompletten neuen Albums, passt dieser nahezu perfekt in die Setlist. Und nach '...And The Story Ends' folgt mit 'War Of Wrath' und 'Into The Storm' zwei Dauerbrenner in der Setlist. Mit 'Valhalla', welches am Ende natürlich wieder vom Publikum alleine gesungen wird, und 'Mirror Mirror' endet die Show dann endgültig. Ich denke, man kann es nicht anders sagen, aber die Fans haben erwartet und BLIND GUARDIAN haben geliefert. Ich habe die Band noch nie live so stark performen sehen, wie heute Abend. Selbst Frontmann Hansi, dessen Entertainmentqualitäten ja eigentlich noch Luft nach oben haben, zeigte sich heute von einer ganz anderen Seite. Und so war es für mich eine rundum gelungene Show und ein absolut schöner Abend. Setlist BLIND GUARDIAN: 01. Time What Is Time 02. Journey Through The Dark 03. Black Chamber 04. Theatre Of Pain 05. The Quest For Tanelorn 06. Ashes To Ashes 07. The Bard's Song - In The Forest 08. The Bard'S Song - The Hobbit 09. The Piper's Calling 10. Somewhere Far Beyond 11. Lord Of The Rings 12. Nightfall 13. Born In A Mourning Hall 14. Deliver Us From Evil 15. Lost In The Twilight Hall 16. And The Story Ends 17. War Of Wrath 18. Into The Storm 19. Valhalla 20. Mirror Mirror Ein paar weitere Fotos findet ihr in der Gallery. |
Alle Artikel