Green King - Hidden Beyond Time | |
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Review von derkleinekolibri vom 04.01.2023 (3296 mal gelesen) | |
In einem Land, in welchem im Winter manche Orte nicht einmal drei Stunden Helligkeit verzeichnen, haben sich vier coole Typen gefunden und eine Metal-Band in typischer Besetzung aus der Taufe gehoben. Die Sprache ist von Finnland und die Band nennt sich GREEN KING. Ihr Erstlingswerk "Hidden Beyond Time" - bereits 2020 aufgenommen - beinhaltet lediglich acht Songs. 34 Minuten Spielzeit sind für ein Album allerdings recht dürftig. Allerdings sind diese Minuten angefüllt mit sechs äußerst starken Stücken, die von exzellenter Gitarrenarbeit geprägt sind. Die zwei anderen Stücke sind Intros, die eine gewisse Spannung erzeugen, was danach wohl kommen wird. Je öfter man sich mit "Hidden Beyond Time" befasst, desto stärker fallen einem leichte Stoner-Einflüsse genauso wie Folk-Anleihen auf. Im Großen und Ganzen allerdings liegt hier ein Heavy Metal-Album besonderer Güte auf dem Plattenteller oder im CD-Player, je nachdem, wonach dem Hörer ist. Das Sahnetüpfelchen steuert einer der beiden Gitarristen, Eliel Salomaa, bei: seine Stimme. Diese ist rauh, derb, nicht glattgebügelt oder an irgendwelche Vorgaben gebunden. Herrlich, dass es noch Menschen gibt, die auf alle Konventionen pfeifen und ihr Innerstes mit Freude nach Außen kehren. Selbst mir, dessen Gehör in mehr als fünfzig Jahren Hard Rock und Heavy Metal arg gelitten hat, sollte es nicht allzu schwerfallen, dieses Organ unter vielen herauszuhören. Endlich mal wieder eine Band, die sich auch traut, ihre Gitarren zu quälen und nicht nur für den Rhythmus zu nutzen. Unterstützung finden die beiden Gitarristen sowohl in ihrem Bassisten Heikki Nyman sowie dem Schlagzeuger Otto Bigler. Man spürt die Erfahrung der Bandmitglieder, die sie bereits in Bands wie BLACK LIZARD, ROKETS, RUSTY TRIGGERS und UNITED SEAFOOD in der finnischen Musikszene sammeln konnten. Zu Beginn des Albums noch recht harmonisch, lassen die Jungs zum Ende hin immer mehr die Sau raus und werden - nicht nur vom Gesang her - immer rauer. Besonders beim Einspielen des letzten Stückes dürften so einige Saiten gerissen sein. Die Burschen wissen, wohin ein Höhepunkt gehört. Eines sei GREEN KING aber unbedingt ans Herz gelegt: Bitte nicht die Unsitte vieler anderer Bands teilen und nur so recht kurze Alben veröffentlichen. Zehn Minuten mehr und alles wäre perfekt. Dann rechnet sich auch der Kauf einer Schallplatte. Oder man nennt es eben EP und nicht LP. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Gates Of Annihilation 02. Godkiller 03. Prelude To Massacre 04. Steel On Ice 05. Taunter's Theme 06. Tervakiituri 07. Where Speedian Dwells 08. Lifetakers | Band Website: Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 33.56 Minuten VÖ: 16.12.2022 |
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