Interview mit Greg von Tribal

Ein Interview von Mandragora vom 26.07.2012 (10167 mal gelesen)
TRIBAL haben mit "I-Dentity" Anfang desen Jahres ihr mittlerweile drittes Studioalbum auf den Weg gebracht. Der abwechslungsreiche und eingängige Sound, der dabei geboten wird, hat uns veranlasst, einmal mit dem Bandgründer und Sänger Greg Bailey über die Musik von TRIBAL, die weiteren Pläne und insbesondere das neue Album zu schnacken.

Hey, zunächst einmal Gratulationen zu eurem neuen Album "I-Dentity", es hat mir wirklich sehr gut gefallen. Erzähl uns doch mal etwas aus der Bandgeschichte von TRIBAL, wann habt ihr euch gegründet, gab es einschneidende Erlebnisse oder dergleichen?

Greg: Mark (Gitarre) und ich haben uns 2001 durch ein Inserat namens „Beyond Good And Evil“ (Titel eines Albums von „The Cult“) kennengelernt und damals begonnen Songs zu schreiben. Unter dem Namen THE TRIBE entstand sogar ein erstes Demo. Es dauerte dann bis Ende 2003, bis wir richtig loslegten und den Grundstein für die erste Scheibe "Cardboard Heroes“ legten. Mit Üse (Bass) und Andy (Drums) wurde die Band 2004 komplettiert und ab dann gab's uns auch des Öfteren live zu sehen. Es entstanden mit "Cardboard Heroes“ (2005), "Corner Of A Circle“ (2009) und nun "I-Dentity“ (2012) drei Studioalben. Wir stehen für modernen, abwechslungsreichen Rocksound mit Gothic- und Alternative-Einflüssen. Scheuklappen kennen wir nicht und machen Songs aus dem Gefühl heraus.

Wie ist "I-Dentity" entstanden? Gibt es viele Einflüsse anderer Bands und was hat ansonsten den Entstehungsprozess des Albums beeinflusst?

Greg: "I-Dentity" ist die konsequente Weiterentwicklung seines Vorgängers "Corner Of A Circle“. Es ist sehr kontrastreich und zuweilen verspielt. Heavy Riffs treffen auf filigrane Melodien. Das Leben gibt uns die Inspiration und Songs vom Reißbrett gibt es dabei nicht. Natürlich gibt es Bands, die uns Inspirieren. Das geschieht aber mehr oder weniger unterbewusst. Man hat halt seine Vorlieben und das schlägt sich auch im Sound nieder. Aber wenn man so unterschiedliche Bands wie THE CULT, PARADISE LOST, ALTERBRIDGE, THE BEATLES, SEPULTURA und SELIG zu seinen Favoriten zählt, dann kommt automatisch etwas Eigenständiges dabei raus.

Was ist dein Lieblingssong auf dem neuen Album und warum?

Greg: Das ist eine schwierige Frage. (lach) Ich mag alle Songs sehr. Da gibt es beispielsweise den knackigen 'My Identity', den ziemlich düsteren 'Spiral Of Insanity' oder das komplett deutsch gehaltene 'Die Kraft ist in Dir'. Wenn ich aber unbedingt wählen müsste, würde ich mich wohl für 'On A Silken Thread' entscheiden. Der Song hat einfach eine unglaubliche Atmosphäre, die einen gefangen nimmt. Er ist sehr intensiv und hat einen unkonventionellen Ablauf. Für mich bis dato der beste Song von uns.

Was waren für dich bisher die aufregendsten oder einprägsamsten Momente mit TRIBAL?

Greg: Da gab es so einiges. Die erste Platte, die vielen Konzerte, durchzechte Nächte. Schlussendlich sind es die Begegnungen mit vielen Interessanten Menschen, die für mich die Highlights sind. Jeder hat seine Geschichte und man tauscht sich aus. Das wiederum gibt Stoff für neue Songs und Texte und bringt einen menschlich weiter. Hier noch eine kleine Anekdote am Rande, die beweist, wie klein die Welt heute ist. Mark hat vor Jahren eine Gitarre bei E-Bay erstanden. Es stellte sich dabei heraus, dass es sich um eine von GOTTHARD-Gitarrist Freddy Scherrer handelte. Vor kurzem stellte er ein Photo der von ihm mittlerweile etwas modifizierten Gitarre auf Facebook online. Freddy Scherrer hat ihn daraufhin angefragt, ob er die Gitarre für die Tour mit GOTTHARD ausleihen könnte. Sie trafen sich dann ganz privat und nun ist die Gitarre mit auf Tour. Der Kreis hat sich geschlossen.

Welchen Stellenwert hat denn die Band an sich für euch? Was macht ihr denn, wenn ihr nicht gerade ein Album aufnehmt?

Greg: Die Band hat einen sehr grossen Stellenwert für uns. Musik ist unsere Leidenschaft. Hier können wir alles was uns bewegt und was wir erleben in Musik umwandeln. Die Songs erzählen unsere Geschichte. Wir sind vielseitige Menschen und in sehr unterschiedlichen Bereichen tätig. Der eine macht Filme, der andere plant und erbaut ganze Spitäler. Wir interessieren uns für's Altertum, Philosophie, die Welt des Films, fremde Kulturen. Die Musik ist dabei allgegenwärtig. Wir reisen gerne durch die Welt und lassen uns von Ihr zu neuen Songs inspirieren.

Was steht denn bei euch als nächstes auf dem Programm - kann man euch in der Festivalsaison irgendwo live erleben?

Greg: Für die Festivalsaison waren wir leider zu spät dran mit dem Album. Im Herbst wird es wieder vermehrt Konzerte geben. Wir konzentrieren uns zurzeit auf's Booking.

Gibt es ansonsten noch etwas, das du immer schon mal loswerden wolltest, aber nie gefragt wurdest? Wenn ja, dann raus damit ;)

Greg: Wir wurden noch nie gefragt, was für uns die Essenz des Musikmachens ist. Hier kann die Antwort nur lauten: Live-Konzerte geben. Es ist einfach nur großartig direkt mit den Musikfans zu kommunizieren und zu agieren. Wir holen des Öfteren Menschen aus dem Publikum auf die Bühne um mit ihnen abzurocken. Musik sollte nicht nur gespielt sondern zelebriert werden. Dann gehen alle mit einem tollen Gefühl nach Hause!

Vielen Dank schon mal für die Beantwortung der Fragen, Metal On!

Greg: Vielen Dank für die interessanten Fragen!

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