Nightfell - Darkness Evermore

Review von T.Roxx vom 25.09.2015 (5686 mal gelesen)
Nightfell - Darkness Evermore Boah! Jetzt habe ich dieses Album schon mehrfach gehört und mich gefragt, wie ich dieses Stück Dunkelheit beschreiben soll. Ist es Black Metal? Ist es Death Metal? Ist es Black/Death Metal? Schwierig - vor allem ist es düster ... extrem düster und atmosphärisch. Die richtige Hör-Umgebung für dieses Album ist: abends zuhause bei einem prasselnden Regen, den Raum nur durch Kerzen (oder Grablichter) erhellt und dann mit einem Glas Rotwein die Scheibe "Darkness Evermore" von NIGHTFELL genießen. Schon der erste Song 'At Last' beginnt mit einem extrem depressiv-schönen Intro, dessen Harmonie auch von der ersten KATATONIA-Scheibe "Dance Of The December Souls" stammen könnte und so wird dieses Thema auch von der Leadgitarre in dem Song weitergesponnen. Mit dem zehnminütigen Opener wird dem Hörer auch gleich der längste Song des Albums vor den Latz geknallt. NIGHTFELL setzen auf einfache, hypnotische Melodien und Riffs. Einfachheit ist in diesem Fall bitte keinesfalls zu verwechseln mit Stumpfheit. NIGHTFELL machen nach meiner Einschätzung auf dem Weg weiter, den KATATONIA leider schon lange verlassen haben. Von den Einflüssen her meine ich noch, eine Spur meiner Lieblinge EDGE OF SANITY herauszuhören, obwohl NIGHTFELL keineswegs so technisch versiert zu Werke gehen. Apropos: die etwas verwaschen anmutende Produktion ist definitiv Absicht, um die düstere Atmosphäre zu unterstreichen. Denn man hört alle Instrumente sauber raus und auch die Vocals sind gut verständlich - es klingt halt nur alles ein wenig in den Hintergrund gemischt, aber passt eben zur dargebotenen Musik. 'Ritual' besteht nur aus irgendwelchen Beschwörungsformeln und Chören, untermalt mit Trommeln. Bei 'Cleansing' geht man etwas schmissiger, aber nicht weniger hypnotisch als beim Opener zu Werke; dieser fast neunminütige Track bietet auch einige Überraschungen, so trifft man hier in er Mitte des Songs erneut auf das Cello aus dem 1. Song und die Chöre aus 'Ritual'; einige Tempowechsel machen auch diesen Song zu einem düsteren Highlight. 'Rebirth' erinnert etwas stärker an alte EDGE OF SANITY, bleibt aber von der Konstruktion der abwechslungsreichen und düsteren Ebene treu. Mit 'Eulogy' kommt noch mal ein fast dreiminütiges, atmosphärisches Stück, was für Gänsehautatmosphäre sorgt - dieses Stück hätte sich auch gut auf dem Soundtrack zur Serie "Vikings" gemacht. Danach erfolgt mit dem Neunminüter 'Colapse' ein würdiger Rausschmiss aus dem Album.

Fazit: Für Fans ganz alter KATATONIA-Sachen ist das meiner Meinung nach ein Pflichtkauf, auch Freunde von melodischem Death Metal wie EDGE OF SANITY sollten dringend mal ein Ohr riskieren. Ein sehr atmosphärisch dichtes, verdammt dunkles, aber zugleich schönes Stück Metall. Herrlich!
Aber das Cover ist schon etwas sehr speziell, meine Herren ... aber egal. Ein gutes Album wird auch nicht von einem merkwürdigen Cover kaputtgemacht.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. At Last
02. Ritual
03. Cleansing
04. Rebirth
05. Eulogy
06. Collapse
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:26 Minuten
VÖ: 11.09.2015

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