Isenordal - Requiem For Eirênê

Review von Dead_Guy vom 02.04.2024 (8362 mal gelesen)
Isenordal - Requiem For Eirênê Oft überrascht es mich, wie lange es Bands schon gibt, die man erst durch Reviewen kennengelernt hat. So ist es auch in diesem Fall, ISENORDAL gibt es schon seit 2013 und der Name war bis dato kein Begriff. Macht es aber auch einfacher, da man keine Vergleiche zur restlichen Diskografie ziehen muss. Der (digitale) Beipackzettel erzählt was von Funeral Doom, Neofolk und Black Metal, was ich so unterschreiben würde. Die Band verbindet wuchtig-finstere Riffs mit ruhigen, folkigen Passagen und streut ab und an Blastbeats ein, die dem Schwarzmetall entliehen sind. Dabei schafft die Band eine sehr eigene Atmosphäre für diese Art von Musik, fast schon mittelalterlich wirken die vier Songs mit Überlänge (zwischen elf und fünfzehn Minuten), plus der rein klassisch/folkig gehaltene Titelsong. Dabei ist es gerade der Kontrast, der das Werk so faszinierend macht: Zu den schweren Gitarren gesellt sich allerhand klassische Instrumentierung (die Geige lässt MY DYING BRIDE-Vergleiche zu), was dazu führt, dass das Riffing nach Burgverlies und Gruft klingt, während das Drumherum schon was beinahe zerbrechlich Schönes vermittelt. Auch der Gesang spiegelt diese verschiedenen Facetten wieder: auf der einen Seite tiefe Growls und böses Gekeife, auf der anderen weiblicher Elfengesang, der aber nie die Kitschschmerzgrenze erreicht. Und so wird es ein wahrlich spannendes Album, welches von seinen verschiedenen Stimmungen lebt und mit einem packenden Songwriting und Laut-Leise-Dynamik punkten kann. Wem das Genre sonst immer zu bedrückend, monoton und monolithisch war, der kann gerne hiermit versuchen, doch noch seinen Einstieg in den Begräbnisdoom zu finden, aber auch Genre-Fans wird eine gelungene Platte geboten, die einfach mal andere Ansätze der Atmosphäre und Stimmung bietet und so ein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Und auch allgemein Freunde von schwerer wie stimmungsvoller Musik können es sich bei einem guten Wein zum Album gemütlich machen und das Kopfkino anschmeißen, um durch Burgen und Schlösser zu reisen.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. A Moment Approaches Eternity
02. Await Me, Ultima Thule
03. Requiem For Eir​ê​nê
04. Epiphanies Of Abhorrence And Futility
05. Saturnine Apotheosis
Band Website:
Medium: DoCD, DoLP
Spieldauer: 55:42 Minuten
VÖ: 08.03.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten