Skyglow - Thousand Years Of Terror | |
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Review von Metal Guru vom 28.07.2018 (4985 mal gelesen) | |
Die drei Russen Sergey Stepanenko (Guitars and Basses), Alexander Mokin (Vocals) und Dmitriy Kim (Drums) nennen sich SKYGLOW (vormals EYES OF SKYGLOW), nehmen sich der besch... politischen Situation ihres einst geliebten, romantischen, schönen Vaterlandes an und veröffentlichen mit "A Thousand Years Of Terror" ihr von Gewalt, Korruption und Lügen motiviertes Todesdebüt. Wer aber (wie ich) schon immer mehr an Musik/Praxis, weniger an Politik/Theorie interessiert war, will zu allererst hören (und danach nicht sabbeln) - bei allem Respekt vor der Inhaltsschwangerschaft des Albums. Als Einflüsse, Inspirationen oder Vorbilder werden u. a. DEATH, IN FLAMES und METALLICA genannt - ja, kann man erkennen, muss man aber nicht ... Der Tod (hier in Form der US-Hochgeschwindigkeitsmetaller DEATH) scheint immer wieder durch: Sowohl vom Trommling als auch vom Soloing als auch vom Riffing als auch vom Keifing als auch vom Frickling her lassen Chuck (R.I.P.) und seine Ex-Jungs gelegentlich grüßen. Im Gegensatz zur 'Vorlage' wird die einundvierzig Minuten und einundzwanzig Sekunden mollende Terrorattacke aber durch Zwischen-, Vor- und Nachspiele akustischer Art angereichert, unterbrochen, veredelt: Klagende Klampfen und klimpernde Klaviere versuchen wieder und wieder, das metallische Gemetzel zu beruhigen, erweisen sich aber ein ums andere Mal nur als Ruhe vor dem (nächsten) Sturm - ein (meiner Meinung nach insgesamt leider zu langes) Leise und Laut, Her und Hin, Ab und Auf. Waren SKYGLOW bisher ein (noch) nie auftretendes reinrussisches Studioprojekt, so scheint Schlagwerker Kim nicht nur hier auftrommelnder Timekeeper, sondern auch offizieller Dritter des terroristischen Trios zu sein - macht seine Sache fehlerlos/muskulos/virtuos und wartet wahrscheinlich nur auf sein Live-Debüt (das wann genau stattfindet?). Mokins Gesang ist eigentlich gar keiner, eher amorphes Bellen, Grunzen und Keifen. Ob und inwieweit diese formlosen Animalitäten Einfluss auf die Kompositionen als solche haben/hatten, kann nur gemutmaßt werden - der Flyer schweigt sich diesbezüglich aus (mal wieder). Sein 'Kollege' Stepanenko bedient auf "Thousand Years Of Terror" sämtliche Saiten (sowohl Gitarren als auch Bässe), demnach gehen die Kompositionen wohl mehr auf sein Konto (und weniger auf Mokins). Tatsächlich sind es aber die (meiner Meinung nach wirklich viel zu vielen) Gitarrensoli, die - so sauber-schnell-super sie auch gespielt sein mögen - meine Ohren terrorisieren. Musik und Politik - kein gutes Thema, zumindest nicht für mich! Nein, schon damals passten diese beiden (fast gegensätzlichen) Begriffe nicht zeitgleich/zusammen in meine Welt und auch heute passen sie noch immer nicht - weder in meine Welt noch zeitgleich/zusammen. Bezüglich SKYGLOWs "Thousand Years Of Terror" bedeutet das (zumindest für mich): Ich muss die Form (aka todesmetallische Musik) vom Inhalt (aka fremdländische Politik) trennen, was mir bei Mokins Art der textlichen Präsentation nicht schwerfällt - ich verstehe kein einziges Wort! Da fällt mir ein: Wer drückt eigentlich die durchaus bedeutsamen schwarzweißen Tasten? Sechs Todestropfen für ein ambitioniertes Album, das ohne derart viele (Gitarren-)Soli vielleicht sieben oder gar siebeneinhalb (Tropfen) bekäme ... Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Self-Deceit 02. Fog Of Anguish 03. Losing Humanity 04. Thousand Years Of Terror 05. A New Age 06. ... And The Circle Closed | Band Website: www.skyglowband.com Medium: CD Spieldauer: 41:21 Minuten VÖ: 30.06.2018 |
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