Liquid Tension Experiment - LTE3 | |
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Review von Lestat vom 18.05.2021 (11702 mal gelesen) | |
Die Wurzeln des LIQUID TENSION EXPERIMENT liegen in den 1990ern. Damals gab es ihre ersten beiden Veröffentlichungen, danach folgte quasi nichts (von einem Live-Album und Veröffentlichungen schon vorhandenen Materials abgesehen). Was daran lag, dass die Mitglieder inzwischen zu drei Vierteln bei DREAM THEATER spielten, da Keyboarder Jordan Rudess inzwischen zur Band gestoßen war. Nach dem Verlassen Mike Portnoys von DREAM THEATER sind die Zusammensetzungen nicht mehr ganz so deckungsgleich. So viel zur trockenen Geschichte. Die muss man allerdings kennen, um LIQUID TENSION EXPERIMENT, die nun ihr drittes Album "LTE 3" herausbringen, zu verstehen. Man merkt nämlich sehr stark, dass der Großteil der Band einen Bezug zu DREAM THEATER hat. Und zwar in die stilistische Zeit vor "Octavarium". Stellenweise klingt "LTE 3" schlichtweg, als ob man den vorgenannten einfach James LaBrie weggenommen hätte. Böse Zungen würden nun behaupten, dass das kein großer Verlust ist. Wobei man es sich dann zu einfach macht. Auf dem Album sind LIQUID TENSION EXPERIMENT einfach mehr. Sie durchschreiten alle möglichen stilistischen Einflüsse. Die Lieder leben, steuern auf Höhepunkte zu, werden auch wieder ruhiger, ja fast ambientartig. In der Tat stellt sich die Frage, wie wichtig ein respektive der Sänger für Progressive Metal ist. Mir persönlich wurden DREAM THEATER immer mehr zu geistlosem Gefrickel, zu einer sinn- und konzeptlosen Aneinanderreihung von möglichst schrägen Takten und möglichst vertrackten Songstrukturen. Nicht so bei "LTE 3". Die Songs sind sperrig. So sperrig, dass es noch lange dauern wird, bis sie im Hintergrund laufen können. Aber man erkennt eine Struktur, ein Thema in jedem Lied. Trotz aller Sperrigkeit habe ich schneller Zugang gefunden als zu allen DT-Alben seit "Octavarium". Man muss sich auf die Musik einlassen, was im krassen Unterschied dazu steht, wie Musik oft konsumiert wird. Ich finde das Album grandios, kann es aber nicht blind empfehlen. Es ist auf seine Art einfach speziell, und wenn man auf einem instrumentalen Prog-Album etwas zu Hauf findet, ist es langes Gefrickel. Das ist bekanntlich nicht jedermanns Geschmack. Straightes Doublebass-Geballer sucht man schlicht vergebens, was noch mal ein paar Metalheads abschrecken dürfte. Dennoch, um auf die Frage im Teaser zurückzukommen: Ich kann mir vorstellen, dass das Album auch Metaller gut finden, die zu DREAM THEATER oder anderen Prog-Bands keinen Zugang haben. Gesamtwertung: 9.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Hypersonic 02. Beating The Odds 03. Liquid Evolution 04. The Passage Of Time 05. Chris & Kevin's Amazing Odyssey 06. Rhapsody In Blue 07. Shades Of Hope 08. Key To The Imagination | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 61:43 Minuten VÖ: 16.04.2021 |
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