Cellador - Off The Grid | |
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Review von baarikärpänen vom 17.03.2017 (6356 mal gelesen) | |
Erinnert sich eigentlich noch jemand an die wirklich guten Veröffentlichungen des Jahres 2006? Lange her, was? Da gab es nämlich eine recht interessante Band aus den Staaten, die mit ihrem Power Metal prima ins Bild der Zeit gepasst hat. Und obendrein mit Metal Blade noch ein formidables Label im Rücken hatte. Nach diversen Konzerten, u. a. im Vorprogramm von SONATA ARCTICA oder TRIVIUM, war dann aber schon 2008 wieder Funkstille. 2011 kam mit "Honor Forth" noch eine EP als kurzzeitiges Lebenszeichen, die aber irgendwie auch komplett ungehört an mir vorbeigrauscht ist. Tja, und jetzt, satte 11 Jahre nach dem Erstling, erscheint doch tatsächlich Scheiblette Nummero zwo. 11 Jahre zwischen zwei Alben - muss man so ja auch erstmal hinbekommen. Dagegen waren beispielsweise DEF LEPPARD in den 80ern richtiggehende Meister der unkontrollierten Veröffentlichungswut. Andererseits sagt man aber auch gerne "Was lange währt ...". Wollen doch mal sehen, ob da was Wahres dran ist. Also Kopfhörer auf und Play. Holla, die Waldfee! 'Sole Survivors', der Opener schlägt einem dann gleich mal ein Puzzle in die Brille. Double Bass, geniale Leads, ein Chorus zum Niederknien. Chris Petersen, Mainman hinter CELLADOR, weiß definitiv, wie Power Metal geht. Und nicht nur das. Auch am Mikro liefert er eine mehr als passable Vorstellung ab. Den Heldentenor überlässt er anderen, überzeugt dagegen lieber mit grundsoliden Vocals. Geschickt wird in den Songs Speed Metal eingebaut, sogar gelegentliche Blasts. Vor allem aber machen CELLADOR nicht den Fehler, die Songs zu überfrachten oder künstlich in die Länge zu ziehen, bis zu dem Punkt, wo sie langweilig werden. Kurz und knackig heißt die Devise. Anpirschen, raus aus dem Gestrüpp, eins auf die Glocke und wieder weg. So machen Schläge voll auf die 12 einfach Spaß. Wer bis jetzt immer noch nicht von der Klasse CELLADORs überzeugt ist, dem sei empfohlen, sich 'Good Enough' zu Gemüte zu führen. Das ist nämlich ein CINDY LAUPER-Cover. Was Petersen und seine Jungs aus diesem, im Original oberpeinlichen, Song gemacht haben, ist ganz große Kunst. Auch und gerade, weil er qualitätsmäßig zu keiner Sekunde vom Rest des Materials abfällt. Geschmack beweisen CELLADOR bei 'Shimmering Status', das gekonnt 'X' von X JAPAN zitiert ( deren "Blue Blood"-Album aus dem Jahr 1989 mehr Einfluss auf die heutige Szene hatte, als viele vielleicht wissen). "Off The Grid" ist sauber produziert und eingespielt. Selbst die Synths, die aus vielen Alben im Bereich Power Metal zu oft überzuckerte, nur schwer genießbare, Kalorienbomben machen, bereichern die Songs mehr, als das sie sie verkleben. Wer eine weniger verspielte Variante von DRAGONFORCE haben möchte, wem die straighteren SONATA ARCTICA in ihrer Frühphase fehlen, dem kann ich "Off The Grid" nur wärmstens empfehlen. Ihr werdet nicht enttäuscht sein. Und beim nächsten Mal dann bitte etwas schneller, Mr. Petersen. Obwohl ... wer nach 11-jähriger Pause so einen Hammer abliefert, ich mag mir gar nicht ausmalen, was nach nochmal 11 Jahren Wartezeit kommt. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Sole Survivors 02. Break Heresy 03. Shadowfold 04. Wake Up The Tyrant 05. Off The Grid 06. Swallow Your Pride 07. Shimmering Status 08. Good Enough 09. This Means War 10. Running Riot | Band Website: www.cellador.com Medium: CD Spieldauer: 41:57 Minuten VÖ: 10.03.2017 |
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