Tarja - The Shadow Self

Review von Lestat vom 05.08.2016 (10134 mal gelesen)
Tarja - The Shadow Self Zu TARJA und ihrem prinzipiellen Stil muss ich wohl keine Worte mehr verlieren. Allerdings erlaube ich mir einen kurzen Rückgriff auf das Prequel "The Brightest Void": In einem Interview sagte TARJA, dass es sich bei "The Brightest Void" um ein Album mit Liedern handelt, die sie nicht vernachlässigen wollte, die aber dennoch nicht auf "The Shadow Self" gepasst hätten.

Das hat man dem Album angemerkt. Mit Spannung fing ich daher an, mich in "The Shadow Self" reinzuhören. Sofort ins Ohr stachen mir die ersten beiden Lieder 'Innocence' und 'Demons In You': Bei beiden Liedern haben die Instrumente erstaunlich viel Raum. 'Innocence' fängt mit einem wunderschönen, dramatischen Klaviersolo an, ein weiteres gibt es in der Mitte des Songs, beide sind traumhaft dynamisch gespielt. Allein: Neben den Klaviersoli scheint TARJA fast zu verblassen. Irgendwie schafft sie es nicht, die Dramatik, die Tiefe aus den Klavierpassagen mitzunehmen. Die Gesangspassagen wirken eher poppig platt.

So ähnlich läuft es bei 'Demons In You', das mit einem funkig-jazzigen Intro beginnt und düster-schwer weiter geht. Hier schafft es TARJA allerdings wesentlich besser, die Stimmung des Liedes aufzugreifen, wenn auch im Vers mit Growls von Alissa White-Gluz (ARCH ENEMY) unterstützt. Allerdings auch hier: Der Chorus wirkt glatt gebügelt. Das darauf folgende 'No Bitter End' darf sich den Schuh gleich komplett anziehen, hier gibt es keine Instrumentalpassagen, die das Lied interessant machen, dass das die Radio-Single-Auskopplung werden sollte, merkt man sofort.

Danach kommt allerdings Licht in den Schatten, viel Licht. In den letzten 60 Sekunden von 'Supremacy' steigert TARJA im Wettlauf mit den Instrumenten zu einem Höhepunkt, wie man es von ihr selten gehört hat. Die dann folgenden Stücke sind zwar allesamt ruhiger, bieten aber wesentlich besser passende Gesangslinien, die insgesamt wesentlich weniger flach wirken. Das Album schließt mit den wieder etwas rauer werdenden 'Calling From The Wild' und 'Too Many', die ein wenig an die "Once"-Zeiten bei NIGHTWISH erinnern.

Am Ende fällt es schwer ein abschließendes Urteil zu fällen. Die Gesangsleistung haut mich nicht zu jedem Zeitpunkt aus den Socken, das Songwriting ist allerdings in vielen Fällen erstklassig, und es wirkt nicht mehr so, als ob ein paar Instrumente eine Sängerin begleiten. Allerdings habe ich bei den ersten beiden Liedern fast den Eindruck, dass der Schuss ein wenig nach hinten losging.


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Innocence
02. Demons In You (Mit Alissa White-Gluz)
03. No Bitter End
04. Love To Hate
05. Supremacy
06. The Living End
07. Diva
08. Eagle Eye (Mit Toni Turunen, Albumversion)
09. Untertaker
10. Calling From The Wild
11. Too Many
Band Website: www.tarjaturunen.com
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 05.08.2016

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