Helldorados - Helldorados

Review von Stormrider vom 24.07.2012 (6470 mal gelesen)
Helldorados - Helldorados Das ruhige, atmosphärische Piano-Intro lässt dich ganz gemütlich in deinen Sessel rutschen, bevor dir ein, aus den tiefsten Tiefen der Magengegend, hochgezogener Vier-Pfund-Schleimbrocken direkt vor die Füße gerotzt wird, und die HELLDORADOS dich mit ihrer Bandhymne ('Never Gonna Stop') aus dem Sessel ziehen, dich an die nächste Bar schleppen und dir so richtig schön den Rotzrock in die ungewaschenen Ohrmuscheln stopfen.

Ja, das ist kein Album für Schöngeister, Pseudo-Intellektuelle oder Free-Jazz Enthusiasten. Auch die Musikerpolizei sollte sich fernhalten, und wer Frickeleien erwartet, auch der kann sich getrost um was anderes als um dieses Album kümmern. Wer aber auf dreckigen Rock, Sleaze, leichten Punk und eingängige Songstrukturen, Refrains und Gute-Laune-Rotz Bock hat, der sollte ein Ohr riskieren. Die instrumentale Mischung wird von Vocals begleitet, die mich in ihrer Phrasierung mehr als einmal an den jungen James H. erinnern, interessanterweise aber auch an Thomas Ludolphy. An wen bitte? Na den Sänger, der ein paar Alben von ROUGH SILK eingesungen hat. Klingt komisch die Mischung? Ist sie auch, und dennoch passt sie wie der Rotz auf die Straße zur Musik der HELLDORADOS. Der lyrische Anspruch wird, wie es zu erwarten ist, nicht nur eher klein gehalten, nein, es wird sogar die Kardinalsünde begangen und "Fire" auf "Desire" gereimt. Das war doch in den 80ern schon tabu, oder? Apropos 80er, wer damals auf Glam-Rock gestanden hat, darf hier auch zugreifen, denn der Hymnenfaktor ist ziemlich groß.

Das Album ist druckvoll produziert und kann mit der ein oder anderen netten Gitarrenidee auftrumpfen (aber auch das gehört ja zum guten Ton im Glam/Sleaze). Allerdings sollte auch nicht verschwiegen werden, dass die Vier sich teilweise ziemlich dreist bedienen. Nichts gegen einen musikalischen Tribut, aber muss denn dieser in einem kompletten Rip-Off des 'Tribute'-Riffs von TENACIOUS D. erfolgen (höre hierzu 'Changes')? Auf der anderen Seite entbehrt es nicht einer komödiantischen Komponente, wenn ein Riff nun schon in die Zweite Runde des Tributs geht.

Serviervorschlag? Passt am besten gut gekühlt zu Partyabenden und Zockerrunden! Bier und Whiskey für Alle!!!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. In The Beginning
02. Never Gonna Stop
03. You Live, You Learn, You Die
04. Go To Hell
05. Changes
06. Shout Out
07. Hunter
08. Double Dealer
09. Gone
10. Torture Is My Name
11. Girls
12. Got Laid
Band Website: www.helldorados.com
Medium: CD
Spieldauer: 41:40 Minuten
VÖ: 13.07.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten