Lacuna Coil - Comalies XX | |
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Review von Opa Steve vom 01.11.2022 (7680 mal gelesen) | |
"Comalies" erschien vor 20 Jahren und war das Musterbeispiel des berühmten "dritten Albums", welches der Band internationalen Erfolg bescherte und sie daraufhin als Headliner die großen Bühnen bespielen konnten. Die Band ist ja für ihre Umtriebigkeit bekannt und arbeitet in jeder Situation ihrer Erfolgsgeschichte mit Höhen und Tiefen stets hart. So wurde die Pandemie für einen Kracher sondergleichen genutzt und das jüngste Studioalbum "Black Anima" keine zwei Jahre nach Erscheinen in einer wuchtigen Streaming-Liveaufzeichnung nebst DVD herausgebracht. Und jetzt - ein weiteres Jahr später - zelebrieren die Mailänder um Cristina Scabbia das zwanzigjährige Jubiläum von "Comalies". Diese wichtige Scheibe hat nicht nur einfach einen Remix oder Remaster erfahren, sondern wurde mit Neuaufnahmen von Grund auf komplett neu gestaltet. Damit erhält die Band einerseits den Charakter des Albums, andererseits katapultiert die Band das Album in den Sound, den sie seit "Dark Adrenalin" vor zehn Jahren neu als Trademark setzten: moderner, und vor allem auch wuchtiger. Dieser Stilwechsel mit gleichzeitigem Zurückfahren der Gothic-Wurzeln hatte nicht jeden Fan erfreut, aber der künstlerische Weg ist nun mal die Entscheidung des Künstlers. Insofern ist "Comalies XX" eine perfekte Symbiose, um die Fans der "Mark-I-Besetzung" mit dem Sound der Neuzeit zu versöhnen. Auch im fetten Soundgewand und nach der überbordenden Überarbeitung strahlt die Klasse der Songs überdeutlich als Kern aus dem neuen Werk. Die vielen Soundlayer lassen die Scheibe wie eine aktuelle LACUNA COIL-Scheibe klingen, aber die Emotionen sind so dicht, wie sie nur damals waren. Und vor allem ist Cristina im vergangenen Zeitraum zu einer echten Goldkehle gereift und bringt mit ihren neuen Vocaltracks nochmal einen echten Qualitätsschub. Was sie aus 'Entwined' im Jahr 2022 gezaubert hat, verursacht einfach nur Gänsehaut. LACUNA COIL hatten bislang in ihrer Schaffensphase nur wenige Ausrutscher vorgelegt und auch mit ihrem modernen Stil weitestgehend überzeugen können. Aber wenn sie die Reife von 20 Jahren nochmal in die Songs von damals legen, dann wird mir wieder mal klar, was sie in den ersten acht Jahren ihres Schaffens für einen kreativen Höhepunkt hatten. Und es wäre toll, wenn sie die Beschäftigung mit diesem Album erneut inspirieren würde, ihre Wurzeln wieder stärker in die nächste Scheibe einfließen zu lassen. Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Swamped 02. Heaven's A Lie 03. Daylight Dancer 04. Humane 05. Self Deception 06. Aeon 07. Tight Rope 08. The Ghost Woman And The Hunter 09. Unspoken 10. Entwined 11. The Prophet Said 12. Angel's Punishment 13. Comalies | Band Website: www.lacunacoil.it Medium: CD, LP Spieldauer: 47:36 Minuten VÖ: 14.10.2022 |
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