Strapping Young Lad - The New Black

Review von Opa Steve vom 15.07.2006 (12760 mal gelesen)
Strapping Young Lad - The New Black Früher verdankten wir Devin Townsends Rast- und Schlaflosigkeit grandiose Meisterwerke. Das "City"-Album schlug in der extremen Thrash-Szene wie eine Bombe ein, und kurz darauf warf Devin als Solokünstler voller Vitaliät strotzende Meisterwerke progressiven und abgehobenen Metals auf den Markt. Mittlerweile - etliche Jahre später - sind beide Combos voll etabliert und aus Rastlosigkeit scheint ein Zwang zu werden. Jedenfalls hat es mich schon gewundert, wie rasch STRAPPING YOUNG LAD nach der "Alien"-Scheibe und dem "Synchestra"-Album der DEVIN TOWNSEND BAND nun schon wieder ein Output am Start haben.

Dass dies selbst für den kreativsten Kopf kaum noch zu verkraften ist, liegt auf der Hand. Und so steigen STRAPPING YOUNG LAD leider von ihrem Thron eine Stufe herab zu den einfach nur "sehr guten Bands". Der Hauptgrund liegt darin, dass Devin beim Songwriting und Arrangieren seine Schizophrenie nicht mehr zu pflegen weiß. Die Grenzen zwischen STRAPPING und der DTB verwischen immer mehr - und ganz eindeutig in Richtung DEVIN TOWNSEND BAND, also zum ruhigeren Material. Sicherlich knallen STRAPPING noch durchweg ziemlich heftig, aber sie scheinen des ungezügelten Wahnsinns beraubt und bringen orchestrale Rockpassagen, die zwar gut, aber unter diesem Namen überflüssig sind. Schlafzimmer-Groove wie 'Antiproduct' oder 'Hope' hemmen leider die Freude nach einem Kracher wie 'You Suck', auch wenn die Bläsersektion noch so lustig ist. Beschwingte Happy-Melodien von 'Monument' hätte man besser in der DTB verwurstet, und auch ein Progrock-Stück wie 'Almost Again' verwundert die meiste Zeit eher, als dass man sich in Extase die Rübe vom Rumpf bangen möchte.

Unter'm Strich bleiben nur noch 3 Songs die genau die Erwartungshaltung an STRAPPING YOUNG LAD erfüllen: 'Decimator', 'You Suck' und 'Wrong Side'; wenngleich auch hier und da genügend andere Knüppelpassagen in den übrigen Titeln auftauchen. Freuen tut man sich aber z.B. auch über die lang ausstehende Veröffentlichung des Mega-Poser-Songs 'Far Beyond Metal', welcher dank Drew's "toller" Performance auf der SYL-DVD jedem Fan bekannt sein müsste. Und natürlich Gene Hoglans maschinengleiches Drumming treibt einem auf dieser Scheibe einmal mehr die Freudentränen in die Augen. Wird dieser Mensch eigentlich nie älter?

Unter'm Strich bleibt ein gutes Album mit unüberhörbaren Devin-Trademarks, aber ohne die wahnsinnige Seele, die diese Band einst ausmachte. Hoffen wir, dass sich die Jungs in Zukunft nicht mehr in solch engen Zeitpläne mehr einbinden lassen, sondern besser warten, bis es von selbst fließt.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01 Decimator
02 You Suck
03 Antiproduct
04 Monument
05 Wrong Side
06 Hope
07 Far Beyond Metal
08 Fucker
09 Almost Again
10 Plyophony
11 The New Black
Band Website: www.strappingyounglad.com
Medium: CD
Spieldauer: 42:45 Minuten
VÖ: 17.07.2006

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten