Gorgoroth - Black Mass Krakow 2004

Review von Opa Steve vom 27.06.2008 (7232 mal gelesen)
Gorgoroth - Black Mass Krakow 2004 Nicht freigegeben unter 18 Jahren. Liegt es nun an den dutzenden abgeschlagenen Schafsköpfen, die die Bühne zieren, oder an den nackten blutbesudelten Menschen an Kreuzen, die auf der Bühne aufgestellt sind? Eine arg strenge, aber immerhin eine Freigabe. Auf dem polnischen Markt dürfte der Verkauf dieser DVD nicht ganz so reibungslos laufen, denn schon nach der Aufzeichnung des Konzerts handelten sich Gaahl und seine Mitstreiter gehörigen Ärger ein. Das katholisch geprägte Land dürfte sich in der Tat nicht nur an den satanischen Inhalten von GORGOROTH gestört haben (die weiß man ja vorher), sondern auch an der Zurschaustellung der nackten Models am Kreuz. In der Tat gestalten die Norweger eine Bühnenshow, die in der Tradition des 80er Schock-Rocks die Grenzen des Darstellbaren auslotet. Man bekommt deutlich mit, wie ein weibliches Model unter der Henkersmütze schon nach 10 Minuten am Kreuz kollabiert und ohnmächtig noch einige Minuten dort hängenbleibt, bevor man sie von der Bühne nimmt. Sicherlich keine geschmackvolle Show, aber eine FSK16 hätte meiner Meinung nach gereicht.

So viel zum Konzept dieser Show, und nun zum Inhalt selbst. Wie immer bieten Metal Mind Productions eine ausgefeilte Produktion mit vielen Kameraperspektiven und gutem Schnitt. Lediglich die Gegenlichtaufnahmen sind etwas unscharf und fleckig. Auf der Bühne lenken die ganzen Utensilien sehr von den eigentlichen Musikern ab. Durch den ganzen Rauch und das ständige Rotlicht gibt es bei den schwarzen Gestalten ohnehin nicht viel zu sehen außer den üblichen BM-Posen. Gaahl glänzt durch den bekannt diabolischen Blick und dürfte den Rekord an Pro-Gig-gezeigten-Pommesgabeln halten. Die musikalische Leistung ist insgesamt etwas leidenschaftslos. Die Instrumente auch für Live-Verhältnisse bisschen nachlässig gestimmt (ganz schlimm bei 'Profetens Apenbaring' und 'Blood Stains The Circle'), Gaahl krächzt im Gegensatz zu seiner beeindruckend tiefen Sprechstimme sehr dünn, und bei Blastparts kommt kein richtiger Druck rüber. Das kann natürlich auch am Mix der DVD liegen, aber bei einer so sich selbst als elitär erklärenden Band sollte man entweder die Intensität EMPERORs erreichen, oder einfach mal bisschen bescheidener sein.

Wie es sich für heutige Veröffentlichungen auf DVD gehört hat man auch versucht, etwas Bonus-Material zu sammeln, was aber gemessen an der langen Historie von GORGOROTH etwas bescheiden ausfällt. Ein bootlegartiger Mitschnitt von zwei Songs auf dem 2000er WFF und ansonsten PC-Daten als Lückenfüller.

Fazit: aufgrund der medienwirksamen Show mal ganz interessant, aber kein dringendes Must-Have.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
Band Website: www.gorgoroth.info
Medium: DVD
Spieldauer:
VÖ: 09.06.2008

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