Chaos Beyond - Confessions Of A Twisted Mind

Review von Stormrider vom 25.05.2011 (5863 mal gelesen)
Chaos Beyond - Confessions Of A Twisted Mind Die Wiener CHAOS BEYOND haben das Metalcamp 2010 zwar "nur" als die Zweitplatzierten beenden können, einen Albumdeal mit Terrasound Records konnten sie aufgrund ihrer Liveperformance dennoch ergattern, auch wenn dieser eigentlich nur dem Sieger angedacht war. Die Band muss also wirklich überzeugt haben und nun liegt ihr Debutalbum in den Regalen und bietet eine Mischung aus melodischen Deathmetal und Metalcore.

Auf "Confessions Of A Twisted Mind" wird dem geneigten Hörer so ziemlich alles geboten, was man erwarten kann, wenn man die beiden Stilrichtungen näher betrachtet. Die Gitarrensektion bietet absolute Mosh-Riffs, coole Shredder-Parts und melodische Death Metal Leads, der Bass groovt, der Gesang wechselt zwischen Growls und cleanen Parts und das Schlagzeug ballert sich par Excellence durch die zwölf Nummern. Alles im grünen Bereich also? Eigentlich schon... eigentlich?? Ja, eigentlich! Denn obwohl CHAOS BEYOND auf ihrem Album nichts falsch machen, kein echter Rohrkrepierer am Start ist und alle Facetten zu finden sind, die man bei einem solchen Output erwartet, kommt man über viele gute Ansätze und einen Platz im sicheren Mittelfeld am Ende noch nicht ganz hinaus. Woran liegt's? Das größte Manko des Albums ist, dass die Refrains nicht wirklich zünden wollen, auch nach mehrmaligem Hören nicht wirklich zum mitsingen/shouten animieren und es den einzelnen Songs ganz einfach an Wiedererkennungswert mangelt. Legt man nun die SOILWORKschen "Figure Number Five Skala" (als heranzuziehendes Referenzwerk) an, merkt man sehr deutlich, wo noch Luft nach oben ist.
Die Growls und Shouts von Sänger Robert Stefan sind dabei durchaus konkurrenzfähig, die cleanen Parts hingegen können im direkten Vergleich mit den Genrekollegen aber nicht ganz mithalten. Hier fehlt der Stimme die nötige Durchsetzungskraft und klingt teilweise zu nasal. Gerade die melodischen Mitsingrefrains sind aber eines der Merkmale, die ein gutes von einem überragendem Album im Melo-Death-Core unterscheiden können.

Der Sound geht in Ordnung und dem Rundling wurde in den Spacelab Studios ein druckvolles Gesamtbild spendiert, bei dem lediglich die Bassdrum teilweise etwas pappig klingt. Dies fällt besonders dann auf, wenn es in den Double-Bass-Bereich geht.

Natürlich handelt es sich um das Debüt einer jungen Band, aber gerade der Markt der SOILWORK und IN FLAMES-Klone ist in den letzten Jahren dermaßen überschwemmt worden, dass die qualitative Messlatte für neue Outputs recht hoch gehängt wurde. So merkt man zum Ende der 49 Minuten, dass sich "Confessions Of A Twisted Mind" am Stück gehört, etwas in die Länge zieht.

Fazit: Wer auf die genannten Bands oder auch AS I LAY DYING steht und seinem Plattenschrank ein gutes aber nicht übermäßig innovatives Album hinzufügen möchte, darf hier gerne ein Ohr riskieren. Schaffen es CHAOS BEYOND in Zukunft, ihre guten Ansätze mit erstklassigen Refrains zu versehen, dann sollte es durchaus möglich sein, ihr selbstgestecktes Ziel, die heimische Musiklandschaft aufzumischen, zu erreichen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Bloodred
02. I Owe You Nothing
03. Crawling In The Dark
04. My Sacrifice
05. As I Foretold
06. Spread Your Wings
07. 6/7
08. Desecrating Essence
09. My Black Heart
10. Sick Of You
11. Paranoia
12. Deny My Existence
Band Website: www.myspace.com/Chaosbeyond
Medium: CD
Spieldauer: 48:52 Minuten
VÖ: 22.04.2011

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