Black Torro - Black Torro | |
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Review von Stormrider vom 20.04.2011 (5503 mal gelesen) | |
Gegründet bereits im Jahr 2006 legen BLACK TORRO aus Hamburg, nach einer 2009 veröffentlichten EP, nun ihren ersten abendfüllenden Longplayer vor. Wer nun einen wütenden Stier erwartet, mag sich getäuscht sehen, denn der Name lehnt sich an die Torro-Skala an, welche die Intensität von Tornados erfasst. Die Frage ist nun, handelt es sich wirklich um einen Tornado, oder eher um ein laues Lüftchen? Ich würde es als starken Wind mit zwischenzeitlichen Sturmböen einordnen. Denn obwohl die Band grundsätzlich dem Alternative-Genre zuzuordnen ist, wildert man auch in anderen Bereichen der harten Musik wie dem Punk, Stoner und auch dem ein oder anderen Metal-Core Anleihen. Genau das könnte für die Band zur Krux werden, denn gerade wenn man sich nach dem starken Eröffnungsdreiergespann in Form von 'Out Of Reach', 'Mistakes' und 'In My Young Days' auf ein richtig gutes Alternative-Album freut, kann 'Between Friends' das Level nicht ganz halten und wie aus dem Nichts wird auf einmal der Core Knüppel in den Vocals ausgepackt und gibt dem Album leider keinen weiteren Kick sondern eher einen Knick. Leider nutzt die Band das Stilmittel im folgenden 'Don’t Wake The Demons' gleich wieder. Wieso man hier auf Metal-Core-Geschrei zurückgreift, ist, bei der doch sehr ausdrucksstarken Stimme von Sänger Mikko Vetter, nicht so ganz schlüssig und wirkt für mich in dem Kontext wie ein Fremdkörper. 'Childhood Memories' fährt den Energielevel dann erstmal etwas zurück und bereitet auf die Ballade 'Yours, Mine And Ours' vor, die zwar nicht schlecht ist, aber so richtig ins Schwelgen fällt man nicht. Und wenn man es doch tut, wird man, spätestens mit den ersten Takten des hart beginnenden und mit punkigem Flair bedachten 'Dropped Back', wieder aus den Träumen gerissen. 'Coming Home' weht dann zwar wieder mehr in Richtung der ersten Songs des Albums, erreicht deren Klasse aber nicht mehr. 'Control' bietet nochmals Sturmböen im Refrain, bevor die Band das selbstbetitelte Album mit einem Instrumentalstück beschließt. Wieso man hier den Titel 'Interlude' gewählt hat muss man die Band wohl selber fragen, bezeichnet dies doch normalerweise ein musikalisches Zwischenspiel. Gefällt mir aber gut. Wer auf abwechslungsreichen Alternative-Rock/Metal steht wird hier vernünftig bedient. Eine klare Genreeinordnung ist indes nicht so Recht möglich, denn mangelnde Experementierfreude kann man der Band nicht vorwerfen, eher dass man zu selten einen eigenen Stil hat und zu viele Dinge einbringen möchte. Viele Ideen klingen, als hätte man sie schon an anderer Stelle im musikalischen Kosmos gehört – nur nicht in dem Zusammenhang. Fazit: Die ganz dicken Tornados, die einem die Hörmuscheln so richtig frei blasen, lassen sich noch nicht messen, und auch die wirklich eingängigen Hits, die sich wie der Sommerwind auf Dauer im Ohr festzusetzen vermögen, sind noch nicht skalierbar – allerdings in Vorboten bereits ersichtlich. BLACK TORRO haben Potenzial, keine Frage. Für das nächste Album würde ich mir wünschen, dass die Band ihre stärksten Momente, nämlich geradlinigen Alternative-Rock, bündelt und nicht in allen Genres der harten Musik wildert. Dann hätte man weniger das Gefühl einen Sampler zu hören als wirklich das Album einer Band. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Out Of Reach 02. Mistakes 03. In My Young Days 04. Between Friends 05. Don't Wake The Demons 06. Childhood Memories 07. Yours, Mine And Ours 08. Dropped Back 09. Coming Home 10. Control 11. Interlude | Band Website: www.blacktorro.com Medium: CD Spieldauer: 43:08 Minuten VÖ: 15.04.2011 |
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