Livebericht Doro (mit Seven ) |
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Ein Livebericht von des aus Wien (Szene Wien) - 01.12.2012 (35721 mal gelesen) |
Zur Gallery mit mehr Bildern geht es hier ! Meine erste DORO/WARLOCK-CD habe ich mir irgendwann in den Neunzigern gekauft; es handelte sich um "Burning The Witches" und meine Wahl fiel auf diese Platte, weil sie die einzige WARLOCK-Platte ohne deutschsprachigen Song war - deutsche Songs waren für mich damals sowas von Schlager. Wie auch immer, DORO fand ich immer cool und meines Erachtens gibt es viel zu wenige weibliche Rockröhren im Metal. Zwar habe ich im Laufe der Jahre etwas das Interesse an DORO verloren, bis vor einiger Zeit die "Celebrate"-EP mit dem klasse Titelsong und der noch besseren Nummer 'Night Of The Warlock' am Review-Tisch landete. Und auch die letzte Platte "Raise Your Fist" ist eine der guten. Grund genug, einmal DORO live zu besuchen. ![]() SEVEN bieten auch erwartungsgemäß einen routinierten Auftritt und bekommen vom Publikum mehr als nur Gefälligkeitsapplaus. Stilistisch liegen sie auch nicht so weit von RAGE entfernt, ihr melodischer Heavy Metal zeigt sich durchaus von Smolski und Co beeinflusst. Überzeugend sind vor allem die hynmischen Refrains und die Kabinettstücke an den Gitarren. Amüsant, wenn Gitarrist Honzo und Bassist Thomas Rücken an Rücken stehen und das Instrument des Kollegen bedienen und anschließend beinahe elegant die Verknotung ihrer Gelenke wieder lösen. Sänger Lukas Pisarik ist noch nicht so lange bei Gruppe, liefert aber eine überzeugende Leistung ab. SEVEN leisten sich, für eine Vorgruppe eher untypisch, in der Mitte ihres Sets mit 'The Whales Sing' sogar ein Instrumental, das mit gemütlichem, auf der Gitarre gespielten, Walgesang beginnt und sich dann zum Rocker steigert. Nach einer knappen Stunde verabschieden sich die Tschechen von der Bühne, um sich weniger später am Merch-Stand einzufinden und fleißig die gekauften CD's zu signieren. Gute Truppe, überzeugender Auftritt und am Merchstand gab es die lohnende Gelegenheit, sich relativ günstig mit "Freedom Call" einzudecken. ![]() Als Covernummer bietet DORO an diesem Abend 'Breaking The Law' von JUDAS PRIEST dar, und zwar in einem wirklich spannenden Arrangement: der Song wird in beinahe voller Länge in einer balladesken Form gespielt, bevor die Band einsetzt und mit dem charakteristischen Riff ein zweiter Durchlauf im bekannten Metal-Arrangement gestartet wird. Klasse. 'All We Are' hat im Klassikerreigen bis dahin gefehlt und folgt kurz darauf; Drummer Johnny D hat im Song wenig zu tun und filmt das mitsingende Publikum mit seinem Smartphone. Nach dem auf Deutsch dargebotenen 'Herzblut' scheint es allerdings, als würde DORO die Zeit knapp - sie fragt "wir haben noch ein paar Minuten, was wollt ihr noch hören?". Das Publikum wünscht sich 'Love Me in Black' und 'Metal Tango', nach dem das Konzert ziemlich abrupt endet. Demzufolge folgt mit 'Coldhearted Lover' eine einzige Zugabe, die das starke Konzert zu einem Zeitpunkt beendet, bei dem man das Gefühl hat, das Publikum könnte noch mehr vertragen und auch die Band würde noch mehr spielen wollen. Aber bei 23 daregbotenen Songs darf man nicht schimpfen. ![]() Was ich nicht verstehe - und das hat jetzt nichts mit DORO zu tun - sind Typen, die mit einer Pocket-Videokamera im Publikum stehen, ohne sich zu bewegen, wie ein Fremdkörper, und das ganze Konzert filmen. Leute, die Qualität wird Scheiße, und ihr verstellt nur denjenigen die Sicht, die das Konzert genießen wollen. Ein Plus an die Security, die das weitgehend abstellt. Das zweite Minus geht an den Konzertbesucher vor mir, der sein 87er DORO Shirt offenbar noch nie gewaschen hat. Achselschweiß aus 1987 ist uncool! Setlist DORO: Hellraiser I Rule The Ruins Burning The Witches Fight For Rock The Night Of The Warlock True As Steel Raise Your Fist Metal Racer Für Immer Earthshaker Rock - Drum Solo We Are The Metalheads Revenge Hero Burn It Up / Breaking The Law All We Are Warrior Soul Beyond The Trees Herzblut Love Me In Black Metal Tango ------------------- Coldhearted Lover |
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