Livebericht Nazareth (mit Seraina Telli ) |
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Ein Livebericht von des aus Wien (Szene Wien) - 12.11.2024 (17612 mal gelesen) |
NAZARETH, SERAINA TELLI am 12.11.2024 in der SZENE WIEN Zur Galerie geht es hier! Legendenalarm in Wien: NAZARETH sind in der Szene Wien angekündigt. Unglaublich: seit 1968 existiert die Band - und ich selbst habe die Band schon viele Male live gesehen, in den Neunzigern noch mit Dan Cafferty am Mikro, zuletzt am Clam-Rock in der aktuellen Besetzung. Von der Urbesetzung ist nur mehr Bassist Pete Agnew übrig, am Schlagzeug sitzt nun auch schon seit 25 Jahren Lee Agnew und an der Gitarre spielt Jimmy Murrison. Relativ frisch in der Band ist Sänger Carl Sentance. Am Einlass heißt es an diesem Abend vorerst "warten", der einzige, der rein kommt, ist Jimmy Murrison, der urplötzlich mit einem Trolley aus einem Taxi steigt und durch die verblüffte Menge in die Szene geht. Doch bevor es mit NAZARETH losgeht, steht noch SERAINA TELLI am Programm. Die sympathische Schweizerin spielt scheinbar mittlerweile an jeder Steckdose; wir können sie heuer bereits zum dritten Mal bewundern. Aber das macht gar nichts, weil ihre Shows von treibendem Gute-Laune-Rock geprägt sind - das kann man sich immer geben und das kunterbunte "Addicted To Color"-Konzept verbreitet einfach nur positive Vibes. Gegenüber der Tour mit VISIONS OF ATLANTIS, wo sie eine halbe Stunde spielen durfte, wird ihr dieses Mal eine dreiviertel Stunde zugestanden. Gute Laune und ganz viel Energie verbreitet die Band, die ins Grün-Blau der Bühne eingebaut ist. Mit dem Titel 'Addicted To Color' legt die Schweizer Truppe auch gleich überzeugend los. Der hohe Level wird gehalten und mit ihrer Rockröhre passt SERAINA TELLI auch perfekt zum erdigen Rock von NAZARETH. Bis auf eine Ballade geht es zügig durchs Programm und bei 'Song For A Girl' muss die Sängerin noch anmerken, dass mit ihr und Gitarristin Esmeé die Girls in der Band in der Überzahl sind. Der tolle Gig wird wie auch bei den letzten Malen mit dem Rausschmeißer 'Modern Warrior' abgeschlossen - hier hat das Publikum noch ein letztes Mal Gelegenheit, um ordentlich mitzusingen mit der Ankündigung, dass sich die Band umgehend am kunterbunten Merchstand einfinden wird. Neben CDs verkauft Seraina Telli auch allerhand originelle Sachen wie aus Gitarrensaiten selbst hergestellte Armbänder oder bemalte Trommelfelle. Auch Esmeé und Drummer Mike finden sich am Merchstand ein, um ausgiebig zu plaudern und Selfie-Wünschen nach zu kommen. Kurz darauf geht es mit NAZARETH weiter und legen 'Miss Misery' gleich ordentlich los. 'Razamanaz' folgt als Zweites und mit dem dritten Song 'Shanghai'd In Shanghai' hat man dann das Gefühl, dass sich die Band warmgespielt hat. Relativ früh im Set werden die Hits 'Dream On' und 'This Flight Tonight' ausgepackt, die von Carl Sentance zwar anders als von seinem Vorgänger interpretiert werden, aber genauso spannend ist. Die Band wirkt sehr gut gelaunt und sogar Pete Agnew, der schon an die 80 Jahre alt sein muss, zeigt den einen oder anderen Schlenker zur Seite. Was außerdem extrem gut ankommt, ist, dass die Band ganz old-school ausgedehnte Instrumentalpassagen einbaut und lange Soli zelebriert. Nicht jeden Song muss man kennen, kann die Band doch auf ein reichhaltiges Repertoire zurückgreifen. Aber zeitlose Klassiker wie 'Hair Of The Dog' und 'Love Hurts' werden ordentlich abgefeiert und das geniale 'Morning Dew' mit dem ultracoolen Basslauf und den psychedelischen Gitarren ist mit seinen an die zehn Minuten Spielzeit ein unglaubliches Finale des regulären Sets. Ganz Schluss ist aber noch nicht, denn NAZARETH kommen nochmals zurück auf die Bühne, um mit 'Turn On Your Receiver', dem Kuschelhit 'Where Are You Now' und dem finalen 'Go Down Fighting' noch einen angemessen langen Zugabenteil zu spielen. Auch NAZARETH finden sich nach ihrem eindreiviertel Stunden langen Set noch am gut gefüllten Merchstand ein. Ein lässiger Rockabend mit zwei Bands, die man immer wieder gerne sieht! |
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