Witchcraft - Nucleus

Review von Dweezil vom 02.02.2016 (8755 mal gelesen)
Witchcraft - Nucleus WITCHCRAFT melden sich ca. vier Jahre nach "Legend" mit einem neuen full-length Album zurück. "Nucleus" schielt allerdings wieder stärker auf die eigene Vergangenheit als es das modern produzierte und glatt gebügelte "Legend" tat. Mastermind Magnus Pelander spannt damit den Bogen zu den ersten beiden Alben, wie sich mit dem als Single veröffentlichten 'The Outcast' bereits andeutete. Hier finden wir wieder ganz klassisches WITCHCRAFT Riffing und sogar wieder Flöten und generell mehr Hippievibes als zuletzt. Pelander geht allerdings noch einen Schritt weiter. Statt ganz die klassische WITCHCRAFT Schiene zu fahren, also knackige Doom-/Psychedelic-Rock Songs zu verfassen, stürzt er sich und seine erneut runderneuerte Mannschaft noch tiefer in den Morast der 70er. Wo das letzte Album sehr stromlinienförmig und irgendwie glattgebügelt und klar strukturiert wirkte kommt "Nucleus" mit gleich zwei 15 Minütern und ansonsten meist sechs bis acht Minuten langen Songs daher und bringt stolze 69 Minuten auf die Waage.

Ausladende Jams und tranceartige Endlosschleifen derselben Riffs oder Melodien sind also an der Tagesordnung und deutlich weniger die griffigen Ohrwurmrefrains, um die das letzte Album herum aufgebaut war und die das Sahnehäubchen auf den kauzigen PENTAGRAM- und BLACK SABBATH-Verbeugungen der frühen Alben waren. Diese erneute Feinjustierung des Songwritings nimmt dem Album den Wind aus den Segeln und macht es sehr langatmig. Ob Pelander dem aktuellen Trend, dass Classic Rock-Bands wie z.B. GRAVEYARD oder KADAVAR auf ihren neuen Alben deutlich zugänglicher, ja poppiger, klingen, demonstrativ entgegen gehen will? Immerhin hat er dasselbe ja bereits vor vier Jahren getan. Was auch immer seine Motivation ist, WITCHCRAFT bleiben unberechenbar. Man befindet sich natürlich immer noch grob im selben Genre und schielt sogar zu den eigenen Wurzeln zurück, doch ist dieses Album eher für Stoner- und eben wieder Doom-Fans geeignet. Fans der schmissigen Refrains und knackigen Riffs von "Legend" werden hier nur bedingt auf ihre Kosten kommen. Alles in allem ein sehr ehrliches, wenngleich nicht überragendes Album.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Maelstrom
02. Theory Of Consequence
03. The Outcast
04. Nucleus
05. An Exorcism Of Doubts
06. The Obsessed
07. To Transcend Bitterness
08. Helpless
09. Breakdown
Band Website: witchcrafthome.com/
Medium: CD
Spieldauer: 69 Minuten
VÖ: 15.01.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten