Czerń - Zgliszcza | |
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Review von grid vom 15.05.2020 (8169 mal gelesen) | |
CZERŃ kommen aus Warschau und haben seit ihrer Gründung 2013 die Debüt-EP "Nie Ze Skały, A Ze Strachu" sowie eine Split mit ihren Landsleuten KALDERA vorgelegt. Diese beiden von Hardcore/Punk- und Sludge-Einflüssen geprägten Veröffentlichungen verschafften ihnen so viel Aufmerksamkeit, dass Live-Auftritte nicht ausblieben, unter anderem als Support für CROWBAR. Jetzt legen CZERŃ ihren ersten Langspieler "Zgliszcza" vor. Und in der langen Reifezeit von sechs Jahren hat sich bei dem Quartett einiges getan. Nicht nur, dass sie ihren Sludge/Hardcore/Punk um Black/Death Metal-Einflüsse erweiterten, sondern auch mit dem neuen Sänger Łukasz Zając (PARRICIDE) einen Growler par excellence hinter dem Mikrofon haben, der mit seinem tiefen Gegurgel der Fels in der Brandung ist. Denn, egal ob massiv donnernde um und auf ihn einstürzenden Riffgebirge oder schwarzmetallische Blasts, er verharrt unbeeindruckt im Tiefton (nur in 'Krzyk' gibt’s wenige, klar gesprochene Worte) und entfaltet eine unerbittliche Strenge allein kraft seiner Stimme. Kommt dann noch die machtvolle Saiten- und Schlagzeugarbeit dazu, entstehen massive Stoß- und Druckwellen, die immer auch von Groove durchzogen sind. Das schleppende 'Strack' fällt zum Auftakt insgesamt noch etwas unspektakulär aus, entfaltet aber stellenweise erste hypnotische Sogwirkungen, denen man sich nicht entziehen kann. In 'Widmo' kommen die dominanten Gitarren dank ausgiebigem Verweilen in der mittleren Geschwindigkeit vollfett zur Geltung. Zwischen rasend schnell, schlammig zähfließend und brutalem Hardcore wechselnd und mit einprägsamen starken Refrain ziehen CZERŃ im Titeltrack so glanzvoll vom Leder, dass der Kopf nicht nur sofort begeistert nickt, sondern auch Fantasien von lauschigen Bühnen aufblühen. 'Radość?' spielt mit derben Blasts die Karte rohe Gewalt, auf dass die Saitenwände nur so vibrieren und die Schallwellen bis in die Magengrube drücken. Genauso gehört sich das! Ein Glockenschlag und anschwellende Synths begrüßen das unheilvolle Stimmung verbreitende 'Krzyk', das sich neben wenigen flotteren Passagen ausgiebig in der drückenden Schwere des Sludges wälzt und mit Synthie-Rauschen verklingt. Fazit: "Zgliszcza" ist eine (leider viel zu kurz geratene) Platte, die ich jederzeit gerne auflegen werde. Die Songs gehen angenehm ins Ohr, zumal jeder mit einem eigenen Profil genügend Abwechslung bietet. Und wenn die Zeiten des Social Distancing irgendwann abgehakt sind, werden die Jungs (hoffentlich auch bei uns) beweisen, dass ihre Mischung aus Brutalität und Groove live noch besser funktioniert als ohnehin schon auf Konserve. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Strach 02. Widmo 03. Zgliszcza 04. Radość? 05. Krzyk | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 29.56 Minuten VÖ: 17.04.2020 |
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