Vamps - Sex Blood Rock'n'Roll

Review von Kex vom 26.10.2013 (9147 mal gelesen)
Vamps - Sex Blood Rock'n'Roll Aus Japan kommt eine Truppe, die laut Infoblatt innerhalb der letzten fünf Jahre einen rasanten Aufstieg hingelegt hat. VAMPS (Jpn) nennt sich das Duo, welches bereits zwei Alben veröffentlichte und bisher 5 Kontinente für Live-Auftritte anlief. Nach "Vamps" (2009) und "Beast" (2010) haben sich die VAMPS drei Jahre Zeit für "Sex Blood Rock'n'Roll" gelassen. Das Album stellt ein Best Of der letzten fünf Jahre dar. Die Klammer (Jpn) ist übrigens weniger Abgrenzungs- sondern mehr Erkennungsmerkmal. Spontan ließen sich keine anderen VAMPS finden, mit denen Verwechslung drohen könnte.

Zum Stil des Duos möchte ich vorweg nehmen, dass die VAMPS in diesem Jahr bei den MTV Video Awards in Japan auftraten. Bereits beim ersten Hören fühlte ich mich zehn Jahre zurückversetzt, als solche Bands wie die GUANO APES (vor der Neugründung!), SUM 41 oder LINKIN PARK große Erfolge feiern durften. Klar ist: Die VAMPS (Jpn) machen nichts, was sich irgendwo im Randbereich des Metal aufhält, es sei denn, man nimmt die Randbereiche des Nu Metal mit hinzu. Ich weigere mich den äußeren Rand eines Randgenres noch als Metal zu bezeichnen. Zwar ist die Grundlage von "Sex Blood Rock'n'Roll" Rock in modernem Gewand, allerdings hört nach dem Einsatz von Stromgitarren die Gemeinsamkeit mit der Metalszene auf. Das ist allerdings auch keinesfalls das Ziel des japanischen Duos, welches seine Steilkarriere durchaus zurecht angetreten hat. Der Eingangssong 'Devil Side' hört sich besonders im Refrain für mich nach einem Mix aus GUANO APES und LINKIN PARK mit leicht sphärischem Anklang an. Dabei überzeugen auch die rauhen, antreibenden Strophen, wenngleich der Refrain eher im Popbereich angesiedelt ist. 'Redrum' bewegt sich dann noch stärker in Richtung LINKIN PARKs 'Hybrid Theorie', wobei eingefleischte LINKIN PARK-Fans sicherlich den doch stärkeren Melodieanteil in den Strophen bemängeln werden. Demgegenüber bedient sich 'Revolution II' an Elementen aus dem Industrialbereich. Fast könnte der Song als poppiges PAIN-Produkt durchgehen. Meiner Meinung nach noch einer der härteren Songs auf "Sex Blood Rock'n'Roll". Insgesamt wirkt die Melodie - mal unabhängig von den Texten - eher gut gelaunt. Tanzbar und Feierlaune sind zwei Begriffe, die mir beim Hören des Albums in den Kopf springen, wenngleich dies sicher nicht auf alle Songs zutrifft. 'Angel Trip', 'Memories' und besonders 'Sweet Dreams' gehen da einen weicheren Weg, der mehr in Richtung neuerer GUANO APES Produkte oder gar MY CHEMICAL ROMANCE gehen. Wer um die Jahrtausendwende und ein zwei Jahre danach intensiv die nach MTV-Maßstäben angesiedelten Rock Charts hörte, wird bei den VAMPS (Jpn) sicher die ein oder andere schöne Erinnerung haben. Angemerkt sei noch, dass mit 'Life On Mars?' DAVID BOWIE gecovert wurde. Ob dies gelungen ist oder nicht, mögen Fans desselben entscheiden.

Fazit: Die VAMPS (Jpn) machen für Massen taugliche Musik auf angenehmem Niveau. Wer den Hochzeiten von LINKIN PARK nachtrauert oder MY CHEMICAL ROMANCE huldigt, sollte sich die beiden Japaner dringend reinziehen. Instrumentales Gefrickel ist nicht zu erwarten, dafür aber gefällige Melodien, die den ein oder anderen Ausreißer in den Progressiv- wie auch den Industrialbereich wagen. Persönlich würde ich der Truppe 7/10 Punkten geben - da wir hier in der Hauptsache Metal bewerten, verbleiben die VAMPS ohne Wertung. Fans der VAMPS (Jpn) dürften insgesamt eher enttäuscht sein. Bis auf das DAVID BOWIE-Cover haben treue Fans mit den ersten beiden Albem bereits alle Songs im Regal.

Anspieltips: 'The Past'

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Devil Side
02. Redrum
03. Revolution II
04. The Past
05. Love Addict
06. Angel Trip
07. Memories
08. Sweet Dreams
09. Life On Mars?
10. Vampire Depression
11. My First Last
12. Hunting II
13. Sex Blood Rock'n'Roll
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 55:07 Minuten
VÖ: 25.09.2013

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