Dungeon Crawl - Maze Controller | |
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Review von derkleinekolibri vom 17.09.2024 (14792 mal gelesen) | |
Als erstes Pen-&-Paper-Rollenspiel gilt "Dungeons & Dragons" aus dem Jahre 1974. Erst 1983 brachte die Fantasy Spiele Verlags-GmbH die erste deutsche Übersetzung auf den europäischen Markt. 41 Jahre nach Markteinführung des Rollenspiels in den USA gründeten sich 2015 in San José im wunderschönen Kalifornien DUNGEON CRAWL. Die rollenspielaffinen Jungs veröffentlichten nach einem Demo (2019) und einer Single (2021) ihr Debütalbum "Roll For Your Life" ebenfalls noch im Jahre 2021. Thrash der allerfeinsten Sorte mit Songs wie 'The Dragonshield' wurde dem Hörer geboten. "Dungeons & Dragons" war und blieb weiterhin das Thema, welches die Amerikaner musikalisch prägte. Die logische Konsequenz ist der zweite, am 20. September 2024 erscheinende Longplayer, mit "Maze Controller" betitelt. "Maze Controller" ist in allen Belangen ein gelungenes, 40 Minuten langes Werk der US-Amerikaner. Angefangen vom exzellenten Coverartwork bis hin zum umfangreichen Tonträgerangebot als CD, LP, Kassette und, den heutigen Zeiten gerecht werdend, auch digital. Das Allerwichtigste, die Musik, steht dem in nichts nach. Beginnend mit einem Intro ('Roll For Initiative'), das schon fast Songlänge erreicht, steigen The Maze Controller (Bass und Gesang), Magnus-Scrota (Schlagzeug), Ryan Alvarado (Gitarre) und Gage Higgins (Gitarre) in ihre Welt des so verehrten Fantasy-Rollenspiels ein. Diesem Vorspann folgt ein krachendes Musikstück ('The Arcane Temptation'), dem einige eingesprenkelte symphonische Elemente verdammt guttun. Genau dieser Zweiklang aus Thrash und Symphonic Metal zieht sich wie ein goldener Faden auch durch den Rest des Albums. Einen glänzenden Zweitjob liefert der Bassist ab: Mit seiner Stimme verleiht The Maze Controller, mit weltlichem Namen Codie Jones, den Titeln ein gewisses Maß an Dreck, was ebenfalls der musikalischen Qualität zugutekommt. In 'Red Shadows' kommt dies am besten zum Ausdruck. Perfekt auch die Inszenierung eines sich verschiebenden Labyrinths, 'Lost In The Shifting Labyrinth', bei dem weder die Wildheit des Thrashs noch das Symphonische im Vordergrund stehen, sondern das Erzeugen einer geheimnisvollen, leicht düsteren Atmosphäre mit dezenten Klängen, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Als Reaktion auf das Geschehen rund ums Labyrinth geben die Jungs mit dem Titelsong 'Maze Controller' Vollgas. Die Gitarristen geben volle Breitseiten ab und der Mann am Schlagzeug mutiert zum Tier aus der Muppet-Show. Ein filigranes Solo verleiht dem Stück den letzten Schliff. Aber auch wenn Bassist und Schlagzeuger einen Titel einleiten ('+1 Mace'), bleibt kein Auge trocken. Und so hangeln sich die vier Kalifornier von Lied zu Lied, immer dem Grundsatz "Fantasy-Rollenspiele sind geil" folgend. Das mit über sieben Minuten längste Werk 'Lords Of Pen And Paper' nimmt schon epische Ausmaße an: Hier zeigen die Jungs ihr Können in allen Facetten - jedes Bandmitglied kann seine ureigenen Fähigkeiten besonders herausarbeiten. Für mich der absolute Höhepunkt aller zehn Titel des zweiten Albums von DUNGEON CRAWL. Zwei weitere die Ohren zuballernde Stücke, 'Saving Throw' und 'Wolves Beyond The Border', lassen nach wie vor keinen Zweifel aufkommen, wo der Hammer hängt. "Maze Controller" endet schließlich mit einer Überraschung: 'The Forbidden Scrolls' beschreibt den gemächlichen Abgang eines Orchesters nach einem klassischen Konzert, oder eben den Marsch unserer vier Helden in den verdienten Feierabend. Schon jetzt darf man auf ein drittes Album gespannt sein. Ach, Musik kann doch sooo schön sein ... Den Blutstropfen unserer Bewertungsskala stelle ich ebenso viele Schweißtropfen zur Seite. Gesamtwertung: 9.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Roll For Initiative 02. The Arcane Temptation 03. Red Shadows 04. Lost In The Shifting Labyrinth 05. Maze Controller 06. +1 Mace 07. Lords Of Pen And Paper 08. Saving Throw 09. Wolves Beyond The Border 10. The Forbidden Scrolls | Band Website: Medium: CD, LP, MC, Dig Spieldauer: 39:50 Minuten VÖ: 20.09.2024 |
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