Vision Divine - Best Of

Review von Cornholio vom 15.10.2017 (10250 mal gelesen)
Vision Divine - Best Of VISION DIVINE kennt man, sei es auch nur vom Namen. Seit Ende der Neunziger ist die Band um Leader Olaf Thorsen (Gitarre), die eigentlich nur als Sidekick von dem ursprünglich bei LABYRINTH beschäftigten Klampfer geplant war, nun auf der Bildfläche, aber zumindest bei mir fliegt das Sextett irgendwie immer unter dem Radar. Das könnte einerseits an der Übersättigung von Bands liegen, die STRATOVARIUS oder KAMELOT ähneln, es könnte aber auch sein, dass die Klasse fehlt. Warum die Italiener den großen Durchbruch noch nicht geschafft haben, darf jeder für sich selbst ergründen, nach sieben Studioalben in dreizehn Jahren kommt nun eine Zusammenstellung der Karrierehighlights unter dem schlechten Banner "Best Of" daher.

Dreizehn Stücke befinden sich auf der Compilation, zwölf eigene und ein Cover (dazu später mehr), auf insgesamt 67 Minuten Spielzeit. Nach fünf Jahren ohne Studiowerk hätten die Fans der Band sicherlich lieber neues Material erwartet, aber immerhin handelt es sich um komplett neu eingespielte Versionen, wenn auch etwas älteren Datums (2012), nun alle mit Fabio Lione (RHAPSODY) am Mikro. Von sechs der sieben Alben sind je zwei Lieder vertreten, lediglich das 2009er Werk "9 Degrees West Of The Moon" wurde komplett außen vor gelassen. Sei es, weil die Scheibe 2009 unter einem anderem Label (Frontiers) veröffentlicht wurde oder aus anderen Gründen, das entzieht sich leider meiner Kenntnis. Die Songs sind im Übrigen allesamt chronologisch angeordnet, sodass man die Entwicklung der Band direkt verfolgen kann.

Bei dem Cover handelt es sich um kein geringeres Lied als 'Gutter Ballet' von SAVATAGE. Das mag zwar überraschen, aber mit Coversongs von EUROPE, JUDAS PRIEST und A-HA (!) auf ihren früheren Werken war es immer etwas exotisch. Musikalisch ist wenig an diesem gewählten Song auszusetzen, aber da man immer das geniale Original im Hinterkopf hat, lässt Liones Akzent dem Hörer hier und da doch etwas Schauer über den Rücken laufen. Die (weiteren) Highlights, so wie es bei einer Best-Of halt immer ist, darf sich jeder selbst rauspicken, mir gefallen 'La Vita Fugge', 'The Perfect Machine', das abwechslungsreich(st)e 'The 25th Hour' und die wunderbar kitschige Halbballade 'Destination Set To Nowhere' am besten.

Für Fans ist also nur das angesprochene Cover wirklich neu, daher ist diese Veröffentlichung primär für Neulinge und Sammelwütige interessant. Gerne darf sich die Band auch mal wieder im Studio verschanzen und ihren Fans neues Material um die Ohren hauen. Nach fünf Jahren Ruhe wird es langsam mal wieder Zeit ...

Am Rande noch: Warum eine Band mit dem Namen VISION DIVINE, also göttliche Vision, den Song 'God Is Dead' zu ihren besten Songs zählt, verstehe ich irgendwie nicht ...


- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. New Eden
02. Vision Divine
03. Send Me An Angel
04. Taste Of Goodbye
05. The Fallen Feather
06. La Vita Fugge
07. The Perfect Machine
08. God Is Dead
09. The 25th Hour
10. Out Of A Distant Night (Voices)
11. Mermaids From Their Moons
12. Destination Set To Nowhere
13. Gutter Ballet
Band Website: www.visiondivine.com
Medium: CD
Spieldauer: 67:21 Minuten
VÖ: 22.09.2017

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