Burning Witches - Burning Witches | |
---|---|
Review von baarikärpänen vom 13.06.2017 (8883 mal gelesen) | |
War es nicht Frau Pesch, die mit ihrer Truppe zu Beginn der 80er die Hexen verbrennen wollte? Hat leider nicht so gut funktioniert. Na ja, zumindest in den Tälern der Schweizer Alpen haben einige der WARLOCK'schen Hexenjagd getrotzt. Und die starten jetzt so richtig durch. Okay, das war jetzt vielleicht ein wenig platt. Aber wenn sich fünf hübsche Damen den Namen BURNING WITCHES geben und sich, wie eben besagte WARLOCK, ehrlichen und harten Metal auf die Fahnen geschrieben haben, was lag da näher? Unter dem Banner "Female Fronted Metal" finden sich ja einige erfolgreiche Gruppen. Aber Bands, die von den Drums bis zum Mikro nur aus Damen bestehen, da wird's schon schwieriger, vor allem wenn es um traditionellen Metal geht. Und es soll ja durchaus Leute geben, die meinen, das wäre gut so. Genau denen zeigen BURNING WITCHES mit ihrem Longplayer 'nen ganz dicken ausgestreckten Mittelfinger und schicken sie zum Dauerschämen in die nächstbeste Ecke. Dieses Album ist nämlich ein ganz gewaltig starkes Brett. Das hat sich schon angedeutet, als die Single sowohl bei den Kollegen vom Metal Hammer, als auch beim Rock Hard "Demo des Monats" wurde. Und das Debüt legt nochmal eine Schippe drauf. Top produziert von V.O. Pulver und Schmier (DESTRUCTION) liefern BURNING WITCHES reinrassigen Heavy Metal, der nicht nur derb nach vorne losgeht oder wie Hölle groovt. Selbst die obligatorische Ballade fehlt nicht. Und das genau die noch nicht mal ein Stinker ist, wie auf vielen anderen Alben, sollte schon 'nen guten Wink in Richtung Qualität von "Burning Witches" geben. Klaro, die Damen haben auch ihre Vorbilder, an denen sie sich orientieren. Nachzuhören im Opener 'Black Widow', der glatt als kleiner Bruder von PRIESTs 'Painkiller' durchgeht (sinnigerweise steht am Ende der Scheibe noch 'ne Cover-Version von 'Jawbreaker'). Wenn man eifrig sucht, findet sich als einziger, nicht wirklich ins Gewicht fallender, Negativpunkt vielleicht gerade mal die Covergestaltung, die irgendwie dann doch etwas kitschig geraten ist. Aber das war ja u. a. WARLOCKs Artwork bei "Burning The Witches" auch. Insofern auch hier zu vernachlässigen. Das "Burning Witches" prima eingespielt wurde, inklusive einiger technischer Schmankerl, muss ich eigentlich nicht mehr erwähnen. Und die Vocals von Seraina sind geradezu göttlich. Eine echte Rock-Röhre, die es gar nicht nötig hat, die Opern-Diva rauszukehren, um zu beweisen, was sie kann. 2017 hat es bis jetzt schon sehr gut gemeint mit den Freunden des Trad-Metals. Aber BURNING WITCHES haben schon jetzt ihren Platz im Kampf um den Titel des "Newcomers des Jahres" sicher. Toll, wenn man doch immer wieder so positiv überrascht wird. In einem Genre, zu dem viele meinen, es sei doch schon alles gesagt worden. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Black Widow 02. Burning Witches 03. Bloody Rose 04. The Dark Companion 05. Metal Demons 06. Save Me 07. Creatures Of The Night 08. We Eat Your Children 09. Creator Of Hell 10. The Deathlist 11. Jawbeaker | Band Website: facebook.com/burningwitches666 Medium: CD Spieldauer: 45:15 Minuten VÖ: 29.05.2017 |
Alle Artikel