WASP - Dominator

Review von JoS vom 28.04.2007 (11350 mal gelesen)
WASP - Dominator “Back to the roots” deutet zumeist einen misslungenen Versuch an, trotz stagnierender Kreativität weiteren kommerziellen Erfolg erzielen zu wollen. "Dominator“ ist jedoch nicht "St. Anger“, sondern ein Arschtritt von Blackie Lawless an alle Heavies die es gewagt haben W.A.S.P. bereits abzuschreiben.

Nach Experimenten wie "Kill Fuck Die“ und Produktionen wie "The neon god Part I & II“ bietet die Schockrock Institution von Übersee wieder ein Album, welches auf glorreiche Zeiten verweißt. Mit 'Mercy’ ist schnell ein starker Einstieg gefunden und spätestens ab 'Long, long way to go’ ist das Album mit seiner typischen W.A.S.P. Atmosphäre im Ohr und die erste Hookline zum mitsingen ist gefunden. Aggressiv schmettert der Track durch die Boxen und überzeugt mit seinen zwei Soli als absoluter Rocker. HELL YEAH!

Die ersten ruhigen Töne bietet 'Take me up’ und wenn Blackie seine ersten Zeilen "Close your eyes, let it last forever“ singt, ist man geneigt zu folgen und beginnt auch automatisch mit dem Headbanging wenn der Song langsam zum melancholischen Stampfer wechselt. Ähnlich atmosphärisch gestaltet sich 'The burning man’, in welchem die typisch agressiv-melancholische W.A.S.P. Grundstimmung rüberkommt und welcher vor allem durch den gezielten und unauffälligen Einsatz verschiedener Orgelklänge die perfekte Einleitung zur typischen Überballade 'Heaven’s hung in black’ ist. Hier wird die Qualität des Albums eindeutig hörbar, denn dieser Song ist beinahe in der Lage sich mit Meisterwerken wie 'The Idol’ und 'Sleeping (in the fire)’ zu messen. Die Übertragung der Emotionalität der Thematik ist auf einem Niveau wie es nur Mr. Lawless kann, der Song treibt unweigerlich Tränen in die Augen des aufmerksamen Hörers und die Zeile "Don’t your leave me to die“ bleibt lange im Hinterkopf zurück.

Ähnlich wie 'Take me up’ ist auch das folgende 'Heaven’s blessed’ ein eher melancholischer Stampfer, welcher sich perfekt in das Gesamtbild des Albums einpasst. Die Anschuldigung des Schema F Prinzips bei W.A.S.P. mag an dieser Stelle bei manchen Lesern aufkommen, aber es sei an dieser Stelle gesagt, dass dies definitiv nicht der Fall ist, sondern lediglich der rote Faden, welcher sich durch beinahe jedes W.A.S.P. Album zieht, gewahrt wird. Ambitionen auf den erfolgreichsten Livesong der Scheibe hat mit Sicherheit das folgende 'Teacher’, welcher vor allem durch seinen simplen Grundrhythmus und eingängigen Refrain besticht und zahlreiche Animationsparts, welche eine Liveumsetzung sehr interessant erscheinen lassen, besitzt. Die außergewöhnliche Qualität von 'Heavens hung in black’ wird auch durch eine weitere, kürzere Version unterstützt. Auch an dieser Stelle wird einmal wieder klar, dass "Dominator“ als Gesamtwerk zu sehen ist.

Der Album-Abschluss mit 'Deal for the devil’ erscheint etwas unpassend und hat einen gewissen zynischen Beigeschmack aufgrund der Text- und Musikzusammensetzung. Rein musikalisch ist der Song jedoch einwandfrei und schafft absolute Partyatmosphäre zum Abschluss.

Fazit: Der einzige wirklich auffällige Unterschied zwischen "Dominator“ und beispielsweise "The headless children“ ist, dass Schwatty oftmals nicht so extrem wütend klingt wie er es früher tat. Live mag dies allerdings schon durchaus anders aussehen. Dennoch ist "Dominator“ wohl das Album, das W.A.S.P. zurück auf den Rock’n’Roll Olymp katapultieren sollte.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Mercy
2. Burn
3. Take Me Up
4. Heavens Blessed
5. Heavens Hung In Black
6. Long, Long Way To Go
7. Teacher
8. Heavens Hung In Black (Reprise)
9. Burning Man
Band Website: www.waspnation.com/
Medium: CD
Spieldauer: 49:18 Minuten
VÖ: 27.04.2007

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