Livebericht Ozzy Osbourne |
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Ein Livebericht von des aus St. Louis (Scottrade Center) - 14.01.2011 (16246 mal gelesen) |
Hier geht es zur Gallerie OZZY OSBOURNE schafft es nach der gesundheitsbedingten Absage im Dezember 2010 doch noch nach St. Louis. Des Madmans Auftritt am 14. Jänner im Scottrade Center in St. Louis ist der Ersatztermin für das Mitte Dezember ausgefallene Konzert, bei dem Ozzy Osbourne wegen einer Ohreninfektion kurzfristig absagen musste. Das Konzert wurde daraufhin kurzerhand an den Beginn des 2011er-Legs seiner 2010/2011 Tour gesetzt. Im 2010er Teil der Tour wurde Ozzy von HALFORD supported, in der 2011er Hälfte übernimmt SLASH die Rolle des Anheizers - dennoch ist vor Beginn des Konzerts nicht klar, wer den Support übernimmt, HALFORD sicher nicht, SLASH vielleicht oder spielt OZZY OSBOURNE ohne Supportact? Am Eingang der Halle fällt der Blick auf Flyers, die an den Türen kleben und verkünden, dass das Knipsen von Fotos mit Kompaktkameras ausdrücklich willkommen ist, nur (semi-)professionelles Equipment ist nicht gestattet. Die gemachten Bilder können sogar auf Ozzy's Homepage hochgeladen werden, sehr fan-freundlich. Und schon einige Zeit vor Beginn strömen die Menschen in das Scottrade Center, ein erster Blick in die Eishalle der St. Louis Blues zeigt zwar nur eine spärlich gefüllte Halle, bis zum endgültigen Beginn des Konzerts entpuppt sich das Scottrade Center aber als proppevoll. Vor dem Konzert noch schnell mit einem T-Shirt versorgt, welches mit 40 US Dollar zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen ist, aber wer hat schon ein Ozzy-Shirt von der US-Tour? Die Halle selbst ist vollständig bestuhlt, auch am Parkett - ob das wohl dem teilweise gesetzteren Alter der Besucher Rechnung trägt? Ein Rundblick zeigt nämlich, dass der Altersschnitt deutlich über dem Metal-Konzert-Durchschnitt liegt. Fans unterhalb der 30er Marke sind rar gesät, auch wenn man den einen oder anderen Jungspund in Begleitung seiner Großeltern sieht. Kurz nach 20:00 Uhr ertönen die Klänge von AC/DC's 'It's a Long Way To The Top', bekanntermaßen der langjährige Anheizer jedes Ozzy-Konzerts. Und somit ist auch klar, dass OZZY OSBOURNE bei diesem Ersatztermin ohne Supportact unterwegs ist. Danach geht es mit einem Kurzfilm los, in dem Ozzy in verschiedene Rollen der letzten Kino-Highlights schlüpft und diese durch den Kakao zieht, wie als Blaugesicht in Avatar oder als Vampir in Twilight. Besonders spaßig ist die Tanzszene mit LADY GAGA und Ozzy in Minirock und Netzstrümpfen und klarerweise passend Ozzy als Iron Man. Das Publikum ist jedenfalls durch den Kurzfilm in gute Laune gebracht und als OZZY OSBOURNE mit seiner Band die Bühne erklimmt und mit 'Bark At The Moon' loslegt, ist die Stimmung sofort am Kochen. Auch der Sound ist zwar laut, aber nicht übersteuert und glasklar. Das nachfolgende 'Let Me Hear You Scream' vom aktuellen Album kommt nicht ganz so gut an, auch wenn es sich um eine durchaus gelungene Nummer handelt. Zum einen ist Ozzy's Performance bei diesem Song aber durchwachsen, vor allem weil er hier sehr am Teleprompter klebt und zum anderen will die Menge natürlich eher die Klassiker hören. Daher funktioniert 'Mr. Crowley' schon wesentlich besser. Ein Funkenvorhang sorgt für offene Münder und auch sonstige Pyrotechnik kommt immer wieder zum Einsatz. Aber auch die Performance ist stark, die Band zeigt sich gut gelaunt und perfekt eingespielt und Ozzy singt wie ein junger Gott und läuft unermüdlich auf und ab. Als Ozzy danach die Menge fragt, ob sie vielleicht Lust hätte auf einen BLACK SABBATH Song, ist die Freude natürlich groß, und der Lärmpegel hoch, auch wenn Ozzy immer wieder "I can't fu#*ing hear you!" schreit. Überraschenderweise kommt 'Fairies Wear Boots' zum Einsatz, und trotz der gewissen Sperrigkeit des Songs wird er abgefeiert, auch weil hier zum ersten Mal Ozzys Schaumkanone zum Einsatz kommt, mit der die ersten zehn Reihen gnadenlos eingeschäumt werden. Ozzy ist die kindliche Freude an diesem Spaß ins Gesicht geschrieben. Auch in weiterer Folge werden neue Songs eher ausgespart; es werden hauptsächlich Klassiker von Osbournes Solokarriere und auch BLACK SABBATH Songs performed. Im Repertoire finden sich 'Suicide Solution', 'Road To Nowhere' und der BLACK SABBATH Hammer 'Warpigs', bei dem aber zu viel Echo im Gesang etwas irritiert. Die Menge stört sich daran nicht weiter und zeigt sich ausgesprochen textsicher. Besonders stark kommt 'Killer Of Giants' vom "Ultimate Sin" Album rüber - und wieder ein Schaumbad aus der Kanone. Danach gibt es eine kurze Pause für den Madman, welche die Band für eine starke Soloeinlage nutzt. Gus G. darf sich an der Gitarre richtig austoben und Drummer Tommy Clufetos schwebt mit seinem Drumkit zum Solo in die Höhe. Urplötzlich steht Ozzy wieder auf der Bühne und schreit 'I am Iron Man', bevor es mit 'Crazy Train' und einem neuerlichen Schaumbad in die kurze Pause geht. Klar, was wäre ein Ozzy-Konzert ohne 'Paranoid'? Doch bevor dieses als Schlussnummer rausgehaut wird, darf man noch einen längeren Zugabenteil genießen, bei dem mit 'Mama, I'm Coming Home' auch ruhigere Töne angschlagen werden. Doch dann ist nach 2 Stunden und 15 Minuten endgültig Schluss. Was soll man sagen? Ein klasse Konzert des Madmans, der trotz seiner Tapsigkeit unermüdlich auf der Bühne unterwegs ist, herumläuft, -hüpft und ständig das Publikum mit seinen "I can't hear you!!" Rufen anheizt und wirklich keine Anzeichen von Ruhestand zeigt. Gesanglich beweist er bis auf ein paar Kiekser beste Form, auch wenn er immer wieder dezent den Teleprompter bemüht. Dazu hat er eine neue ausgezeichnete Band im Rücken, bei der vor allem Gus G von FIREWIND ein würdiger Ersatz für Zakk Wylde ist. Somit wurde ein rundum zufriedenes, vollgeschäumtes und durchnässtes Publikum in die Nacht entlassen. |
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