Tortuga - Pirate's Bride | |
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Review von BlindWarlock vom 11.11.2016 (8842 mal gelesen) | |
TORTUGA ist mit jungen zwei Jahren eine sehr frische Band aus dem Saarland. Die fünfköpfige Crew, bestehend aus vier Seemännern und einer Kapitänin, hat sich dem eher klassischen Power- und Heavy Metal verschrieben. Namentlich finden sich Crew Captain Mary Read im Krähennest, Sir Blackbeard und Jack the Knife an den Schrubbern, 3-Finger Bill am 4-Saiten Holz und Woodleg Willy an der Takttrommel. Selbst nennen sie sich die "Heavy'N'Roll Fleet". Das passt auch ganz gut, denke ich, da für waschechten Power Metal wohl noch ein wenig was an Power fehlt. "Pirate's Bride" ist die erste Silberdublone, die die Schatzkiste der Crew füllen soll. Nach nicht ein mal ganz einem Jahr der Kaperfahrt hat der Entertrupp, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Piraten wieder aufleben zu lassen, mit dieser Ausbeute wohl mehr erreicht als viele andere, aufstrebende Mannschaften. Allerdings fällt die Beute dann doch etwas lasch aus. Hält man sich die Münze ans Ohr - passiert erst mal gar nichts. Ich hab's ausprobiert. Wenn man ihr dann aber doch irgendwie die Musik entlocken kann, die sie auf ihrer Reise durch die Taschen und Schiffe von Kaufmännern gesammelt hat, wird diese den Erwartungen nicht unbedingt gerecht. So aufregend und interessant sich die Crew auch in ihre beste Seeräubertracht geworfen hat, hat die Musik doch wenig mit dem Gefühl rauer Piraten auf einem gefährlichen Schiff zu tun. Die weibliche Stimme ist zwar eine nette Idee, um das Gerne aufzulockern, aber reicht dann doch nicht, um als tragendes Element zu fungieren. Puristen werden mich dafür wohl in der Luft zerreißen wollen, aber es fehlt an Abwechslung. Die Songs klingen rein musikalisch, mit einigen Ausnahmen, relativ gleich und reihen sich ohne viel Persönlichkeit in den Mainstream ein. Für Schiffe sicherlich nicht schlecht, mit der Strömung zu schwimmen, aber es fehlt eben an einer Flagge, die Wiedererkennungswert gibt. Lediglich die hervorstechende Stimme hebt die Sache ein wenig ab. Textlich orientieren sich die Piraten an Erzählungen eben solcher. Mit Weisen über 'Black Jack' und Geschichten über 'Tortuga Island' segelt die Crew ihr Schiff durch das Metalgewässer. Auch das beliebte Motiv des Piratenfluchs wird bedient ('Under The Curse'), indem ein Voodooritual verarbeitet wird - ein deutlicher Pluspunkt, der die Laune an Deck ordentlich anhebt. Leider fehlt es an Immersion und man kann nicht so wirklich in das Gefühl einer Piratenband eintauchen. Außer ein paar Einspielern von Dudelsäcken oder kindlichem Gesang fehlt es an piratischen Charakteristika wie Schifferklavieren und Ähnlichem, die wenigstens für mich Pirate Metal immer am interessantesten gemacht haben (Stichwort ALESTORM). Eine nette, aber sehr kurze Platte, nur leider seinen Versprechungen nicht unbedingt gerecht. Ich hätte mir mehr Pirate und weniger Metal gewünscht. Die Mischung stimmt noch nicht so ganz. Dafür kann man sich mit nur einer guten halben Stunde Laufzeit sehr schnell selbst ein Bild machen. Und da TORTUGA ihre Dublone ganz im Sinne des Piratentums mittlerweile sogar kostenlos zum Aneignen anbieten, kann man mit der Scheibe auch nicht viel falsch machen. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Beginning (Intro) 02. Ready For Boarding 03. Black Jack 04. Beauty Is Her Middle Name 05. Land Ho 06. Silence Before The Storm 07. The Captain's Crew 08. Tortuga Island 09. Pirate Song 10. Under The Curse | Band Website: www.tortuga-band.de Medium: CD Spieldauer: 35:57 Minuten VÖ: 00.00.0000 |
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