Ignis Fatuu - Meisterstich | |
---|---|
Review von BlindWarlock vom 30.08.2016 (6897 mal gelesen) | |
IGNIS FATUU ist ein im Folk-Bereich schon eher bekannter Name. Nach nun zwölf Jahren Bandgeschichte, in denen die Nürnberger immer irgendwie die Lücke zwischen SCHANDMAUL und SCHELMISH und neben SALTATIO MORTIS und TANZWUT ausgefüllt zu haben scheinen, merkt man allerdings ein deutliches Nachlassen in der Kunstfertigkeit. Mit "Meisterstich" ist das dritte volle Studioalbum der Band erschienen. Bei also vier Jahren Arbeit pro Album im Schnitt schon eine ordentliche Zeit, um einen ebenfalls ordentlichen Silberling zu liefern, allerdings ist von der überzeugenden Kraft und mitreißenden Tanzbarkeit von den früheren Werken wenig zu spüren. Die Band ist eher in einen seichten, poppigen Trott abgedriftet und die Musik klingt eher fad. Das Konzept ist zwar, sich an 13 Kupferstiche Albrecht Dürers zu halten, die als Motive für die Lieder dienen, die Umsetzung wirkt allerdings eher lahm. Auch wenn es sich bei der Scheibe um ein Konzeptalbum handelt, bedeutet die Kritik allerdings nicht, dass alles durchweg schlecht ist. Mit 'Die Vier Reiter Der Apokalypse c. 1497', 'Adam Und Eva 1504' und 'Der Liebestraum Des Doktors c. 1498' sind, meiner Meinung nach, wenigstens drei Lieder auf dem Album, die besonders und positiv hervorstechen. Erstere beiden sind dabei erstaunlich flott und regen doch auch die Muskeln zur Bewegung an. Recht eingängige, wenn auch einfache Texte, die von einem zügigen Takt gepeitscht und von einer angenehmen Kombination aus rockigen Gitarren, lebhaften Flöten und kräftigen Dudelsäcken begleitet werden. 'Der Liebestraum Des Doktors' klingt wie ein schönes Marktlied, dem der ein oder andere Folk-Fan ja auch ab und an nicht abgeneigt ist. Eine weitere besondere Bemerkung verdient außerdem 'Der Dudelsackspieler 1514'. Als Instrumental fällt es ein wenig aus der Reihe und wirkt wie ein eher impressionistisches Stück, das die Wirkung des Bildes in akustischer Form wiedergeben soll. Also eher eine Umsetzung von Kunst in Kunst, allerdings gut aufgebaut und angenehm zu hören. Nichtsdestotrotz überwiegen die Kritikpunkte stark. Die Musik ist im Großen und Ganzen eher langweilig und wirkt irgendwie zusammengesetzt. Als hätte man irgendwelchen Pop-Stücken einfach nur Flöten und Dudelsäcke aufgezwungen und zu diesen ein wenig was dazugedichtet. Und das auch nicht sonderlich gut. Die Texte wirken banal und teilweise sogar kindisch - 'Rhinocerus 1515' könnte gut und gerne ein Spiel- und Klatschlied für Kleinkinder im Lernalter sein. Generell wird mit sehr viel Einfachheit und Füllern gearbeitet und ich habe mich mehr als einmal gefragt: "Meinen die das ernst?". Ich hoffe noch immer, dass sie das irgenwie nicht tun und dass es in Zukunft wieder besser wird. So sollte es aber eher nicht bleiben. Gesamtwertung: 3.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Die Vier Reiter Der Apokalypse c. 1497 02. Nemesis c. 1501 03. Ritter, Tod Und Teufel 1513 04. Rhinocerus 1515 05. Der Liebestraum Des Doktors c. 1498 06. Satyr Und Nymphe 1505 07. Die Wunderbare Sau Von Landser 1496 08. Melencolia I 1514 09. Adam Und Eva 1504 10. Das Meerwunder c. 1498 11. Sternenfall(Die Eröffnung Des Sechsten Siegels) c. 1497 12. Der Dudelsackspieler 1514 13. Der hl. Hieronymus Im Gehäus 1514 | Band Website: www.myspace.com/ignisfatuu Medium: CD Spieldauer: 50:44 Minuten VÖ: 08.07.2016 |
Alle Artikel