Hammercult - Built For War

Review von Contra vom 28.08.2015 (9172 mal gelesen)
Hammercult - Built For War HAMMERCULT werden so langsam aber sich zu Stammgästen - und zu einer echten Hausnummer. 2011 den Wacken Metal Battle gewonnen, 2012 das bockstarke Debütalbum "Anthems of the Damned" und 2014 der nicht minder testosterongeladene Zweitling "Steelcrusher". Und jetzt, nur anderthalb Jahre später, steht auch schon wieder ein neues Album in den Startlöchern. Mit "Built For War" werfen die Israelis um Frontenergiebolzen Yakir damit schon ihren dritten Output innerhalb einer Zeitspanne auf den Markt, die andere Bands zwischen zwei Proben brauchen. Wobei "werfen" im Zusammenhang mit HAMMERCULT vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck ist. "Mit hoher Geschwindigkeit und wild schreiend ins Gesicht schmettern" beschreibt das bisherige Schaffen von HAMMERCULT deutlich besser.
"Built For War" reiht sich da nahtlos ein, auch wenn es sich in einigen Punkten deutlich von seinen Vorgängern unterscheidet. Wo die ersten beiden Alben wütend prügelnden Thrash Metal auf einem bunten Potpourri unterschiedlichster Drogen feilboten, finden sich auf "Built For War" viele coreige Anteile. Nicht falsch verstehen, die Riffs sind nach wie vor ein fröhliches Gitarrengemetzel und das Schlagzeug gehört zum Saftigsten, was meine Boxen sich bislang antun durften, aber ein wenig gewöhnungsbedürftig ist es schon. Neben Yakirs üblichem, herrlich angepissten Gekeife mischen sich - besonders in den Refrains - eine Menge "Hey, hey, hey"-Shouts ein. Die sind bestenfalls unpassend, ein ums andere Mal ziehen sie aber das Tempo runter. Und Tempo ist das, was HAMMERCULT eigentlich am besten können. Das belegen hier unter anderem 'I Live For This Shit', ein knapp viermütiges Nackenbrecher-Prachtwerk, und 'Ready To Roll', das sich hinter 'Metal Rules Tonight' vom Vorgänger nicht verstecken muss. 'Rise Of The Hammer' und 'Spoils Of War' müssen sich fragen lassen, warum ihre Refrains unnötig auf Live-Faustgeballe gemünzt werden mussten. Wurst, 'Saturday Night Circle Pit Fight' ist ein dermaßen großartig das Nasenbein brechendes Stück Aggression, dass mir die schwächeren Songs gleich wieder ganz egal sind.
HAMMERCULT haben sich ein Stückchen weiterentwickelt. Das wünscht man sich ja in gewissem Maße von seinen Bands. Wo "Rise Of The Hammer" und "Steelcrusher" zwar beide fantastisch, aber doch irgendwie untereinander austauschbar waren, fährt "Built For War" seine eigene Schiene. An sich sieht die genau so aus wie die Vorgänger, nur halt mit einem etwas Core- und Melodeath-lastigeren Anstrich. HAMMERCULT haben das Tempo dezent runtergefahren und ein paar mehr Einflüsse zugelassen. Seine Vorgänger haben bei mir sofort eingeschlagen, "Built For War" hat vier, fünf Durchläufe zum Zünden gebraucht. Ob es nächstes Jahr schon wieder ein HAMMERCULT-Release gibt? Die magische Grenze "Drittes Album" haben die Jungs auf jeden Fall gemeistert.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. From Parts Unknown (Intro)
02. Rise Of The Hammer
03. I Live For This Shit
04. Spoils Of War
05. Ready To Roll
06. Raise Some Hell
07. Blackened Blade
08. Let It Roar
09. Ode To Ares (Interlude)
10. Altar Of Pain
11. Blood And Fire
12. Saturday Night Circle Pit Fight
13. Road To Hell
Band Website: www.myspace.com/hammercult
Medium: CD
Spieldauer: 40:44 Minuten
VÖ: 28.08.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten