Highly Suspect - As Above, So Below | |
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Review von Schankwirt Arnie vom 25.08.2024 (13138 mal gelesen) | |
Am 19. Juli 2024 hat das mehrfach Grammy-nominierte Quintett HIGHLY SUSPECT aus dem US-Bundesstaat Massachusetts sein neues und somit fünftes Studioalbum "As Above, So Below" veröffentlicht, das einmal mehr einer klaren Mission folgt: Bestehende Grenzen zu verschieben und den Status Quo des Rock-Genres auf den Prüfstand zu stellen. Folglich sind seit der Veröffentlichung des vorherigen Albums "The Midnight Demon Club" gerade einmal zwei Jahre ins Land gezogen. Stiltreu bleiben die Burschen rund um Frontmann Johnny Stevens auch bei dem aktuellen Werk und mischen Elemente aus Rock, Metal, Pop, Hip-Hop und allem was dazwischen liegt. Der Opener und zeitgleich auch die erste Singleauskopplung des Albums nennt sich 'Summertime Voodoo' gibt direkt die Richtung an, in die sich das Album bewegen wird. Überladen mit reichlich Delay, Synthesizern, Verzerrung in den Gitarren und noch mehr (übertrieben viel) Delay kristallisiert sich neben der Lead-Gitarre eine eingängige Gesangsmelodie heraus, die von einer Art schwebendem, nahezu kult-belastetem Drumming unterstützt wird. Wie auch bei den Vorgängeralben sind die Lyrics durchaus tiefgründig und regen zum Nachdenken an. Die zentralen Themen sind auch wieder die üblichen: Liebe, Trauer, gescheiterte Beziehungen, die Beschäftigung mit dem eigenen Tod, Sucht und psychische Erkrankungen. Tatsächlich findet sich zwischendurch auch mal eine fröhliche Textzeile, wenn man genau hinhört. Das Album beginnt mit den ersten drei Songs absolut stark, wobei die ersten beiden Tracks einem zusammenhängenden Stück ähneln. Nicht nur bezogen auf die Thematik, sondern auch auf die Instrumentierung. 'Summertime Voodoo' und 'Suicide Machine' dauern zusammen knappe zehn Minuten. Also alles andere als eine radiotaugliche Länge für eine Singleauskopplung, wobei 'Summertime Voodoo' mit 6:28 min auch nicht unbedingt radiotauglicher ist. Direkt im Anschluss folgt mit 'The Blue-Eyed Devil' eine weitere Singleauskopplung, die sich perfekt an die beiden vorherigen Tracks anschmiegt. Tatsächlich wirkt es, nachdem der letzte Ton dieses Songs verklungen ist, als gäbe es an dieser Stelle einen Cut im Album. Ab 'Mexico' scheinen die folgenden Tracks lediglich als Lückenfüller zu dienen. Sowohl musikalisch als auch lyrisch kommt es zu einer Kehrtwende. 'The Reset' ist eine Aufnahme einer Jam-Session im Tonstudio, in welcher Dialoge der Band mit dem Produzenten wahrzunehmen sind. Der Track an sich ist absolut nicht schlecht, das steht außer Frage, wirkt allerdings eher wie ein Lückenfüller in der Umbaupause während eines Konzerts als nach einem fertig ausgearbeiteten Song. Interessant zu wissen wäre es, ob es sich bei 'The Reset' um einen spontanen Jam oder doch eher um eine Komposition handelt, an der die Band etwas länger gearbeitet hat. Wäre Ersteres der Fall: Hut ab und Respekt den Herren der Schöpfung! Auf jeden Fall noch zu erwähnen ist 'Run For Your Death (More Pills)', der nach den letzten Durchhängern im Mittelteil von "As Above, So Below" wieder etwas mehr auf die Pauke haut. Und damit scheint das Pulver dann auch endgültig verschossen zu sein. Es folgen zwar noch drei weitere Songs, allerdings wirken diese auch wieder so, als hätte die Band noch ein paar "Lückenfüller" benötigt, damit genügend Songs für die Veröffentlichung eines neuen Albums vorhanden sind. Schade. Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass von den etwa 55 Minuten Liedmaterial auf dem Album gerade einmal etwa 18 Minuten wirklich überzeugen und als "Starke Nummer" bezeichnet werden können. Da bleibt es, sich die Frage zu stellen, ob es nicht auch genügt hätte, einfach eine Vier-Track-EP zu veröffentlichen und die Lückenfüller anders zu verpacken. Aber das ist nur eine Meinung von vielen und letztendlich hat sich die Band aus Gründen dazu entschieden, dieses Album genau so und nicht anders zu produzieren und zu veröffentlichen. Definitiv erzählt die Scheibe ihre ganz eigene Geschichte und bietet einen Mix aus schrägen Riffs, eingängigen Melodien, eine schöne Portion Groove, Blues und Jazz. HIGHLY SUSPECT ist eine Band, die innovative Ideen entwickeln kann und das macht, worauf sie Lust hat. "As Above, So Below" spiegelt genau diese Eigenschaft wider - und das gefällt! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Summertime Voodoo 02. Suicide Machine 03. The Blue-Eyed Devil 04. Mexico 05. Plastic Boxes 06. Melatonia 07. The Reset 08. Run For Your Death (More Pills) 09. Champagne At Our Funeral 10. The 8th Of October (To August 17th) 11. Then Mickey 2 | Band Website: Medium: CD, digital Spieldauer: 55:29 Minuten VÖ: 19.07.2024 |
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