Interview mit K.K. Downing von K. K. Downing

Ein Interview von Elvis vom 28.04.2019 (21773 mal gelesen)
Der Gitarrist K.K. Downing hat als Gründungsmitglied JUDAS PRIEST über vier Jahrzehnte massiv mitgeprägt. Er war neben Rob Halford und Glenn Tipton als Songwriter maßgeblich an unzähligen Klassikern der Band beteiligt. Nach seinem Ausstieg 2011 hat er im letzten Jahr eine vielbeachtete Biografie geschrieben, die seit Februar auch in deutscher Sprache vorliegt. K.K. nahm sich im Zuge unserer Rezension des Buches "Leather Rebel: Mein Leben mit JUDAS PRIEST" die Zeit für ein Interview und antwortete ausführlich auf alle möglichen Fragen zu seiner Karriere und JUDAS PRIEST. Viel Spaß beim Lesen!

Hallo K.K., vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein Interview nimmst. "Leather Rebel: Mein Leben mit JUDAS PRIEST" hat mir wirklich gut gefallen. Hast du erwartet, dass das Buch so viel Feedback bekommen würde? Wie zufrieden bist du mit den Reaktionen?

K.K. Downing: Nein, das habe ich wirklich nicht erwartet. Mich überrascht es wirklich, dass das Buch so gut aufgenommen wurde.

Gibt es eine Reaktion, die du vielleicht gerne gehabt hättest, aber nicht bekommen hast? Hast du erwartet, dass die aktuelle Version von JUDAS PRIEST darauf nicht reagieren würde?

K.K. Downing: Nein, insgesamt sind all diese Reaktionen mehr als ich auch nur hätte erhoffen können. Dass die Band nicht auf das Buch reagieren würde, hat mich nicht überrascht.

Der Originaltitel ist ja "Heavy Duty: Days and Nights in Judas Priest", während die deutsche Übersetzung den Titel "Leather Rebel: Mein Leben mit Judas Priest" bekam. Ist der Originaltitel eine Anspielung darauf, wie zwiespältig es sich - wenn man von deinen Aussagen im Buch ausgehen darf - für dich teils angefühlt hat, Mitglied von JUDAS PRIEST zu sein? War der alternative deutsche Titel deine Idee und wie gefällt dir dieser?

K.K. Downing: Nein, ehrlich gesagt war der Originaltitel der Wunsch meines amerikanischen Verlegers. Dem deutschen Verlag gefiel "Leather Rebel" besser. Ich mag beide Titel, von daher bin ich damit glücklich. Auch wenn ich denke, dass gerade "Leather Rebel" eigentlich sehr gut zu mir passen würde, eine Doppeldeutigkeit war bei keinem der Titel beabsichtigt.

Du bist ja ein großer Fan von JIMI HENDRIX und so wie Du es beschreibst, hatte er einen großen Einfluss auf dich als Musiker und Gitarrist. Welches war der größte Einfluss, den du von ihm bekommen hast, ohne dass er es dir persönlich beigebracht hat? Was hat er dir beigebracht, indem du ihn live gesehen und seine Musik gehört hast?

K.K. Downing: Im Wesentlichen hat JIMI HENDRIX mich gelehrt, dass ein großartiger Musiker zu sein nur ein Teil dessen ist, was die Menschen sich von einem wünschen. Ich liebte die Art und Weise, wie JIMI HENDRIX hart an seiner Performance arbeitete. Ihn zu beobachten war so derart vereinnahmend. Im Ergebnis lehrte er mich, dass es wichtig ist, mit Energie zu performen und dass der Auftritt als solcher genauso wichtig ist wie das bloße Spielen.

Eine Anekdote, die ich sehr interessant fand, war die, als du dir auf der Bühne in den 80ern mit den Saiten dein Auge verletzt hast. Kannst du uns ein wenig mehr darüber erzählen und inwieweit du damit noch Probleme hattest danach?

K.K. Downing: Zum Glück war es damals nicht so schlimm wie ich zuerst gedacht hatte, auch wenn ich immerhin zwei Löcher im Auge von den Saiten hatte, die zwar abgeschnitten worden, aber noch zu lang waren. Das Krankenhaus meinte, dass ich Glück gehabt hätte, da die Löcher grade nicht in den kritischen Stellen des Augapfels waren. Passiert war das ja auf der Bühne als Rob sich umdrehte und mit seinem Arm den Hals meiner Gitarre traf. Die Spitze traf mich genau ins Gesicht und es war eine ziemlich üble Wunde. Nach einer Woche besserte sich das aber dann zum Glück. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich versucht habe, mit Scott Tennis zu spielen, und zwar mit einer Augenklappe. Vergiss es, mit einem Auge kann man definitiv nicht Tennis spielen, das kannst Du mir glauben!

An einer Stelle des Buchs erwähnst du SPINAL TAP bzw. den Film "This Is SPINAL TAP". Wie sehr denkst du, dass dieser Film über JUDAS PRIEST handelte? Gerade der Anfang mit 'Listen To The Flowerpeople' hat mich immer an euren Karriere-Anfang erinnert, mit diesem leicht Hippie-haften Look und dann später der prototypischen Wendung zum klassischen Heavy Metal.

K.K. Downing: Ja, die Filmemacher haben sich da mit hoher Sicherheit einige Inspiration bei JUDAS PRIEST geholt, aber auch z.B. bei BLACK SABBATH.

Wie findest Du persönlich "This Is SPINAL TAP"? Magst Du den Film?

K.K. Downing: Ja, letztlich ist es wirklich ein großer Spaß. Allerdings muss ich zugeben, dass es sich erst mal ein bisschen seltsam anfühlte für mich, was man natürlich erwarten kann, wenn etwa, was man selbst sehr ernst nimmt, in eine Komödie verwandelt wird. Das ist jedoch etwas, was vielen Leuten so geht und wir müssen ehrlicherweise vielleicht auch die komische Seite betrachten. Im wahren Leben ist nun mal so einiges sehr lustig, das kann man ja nicht bestreiten.

Was war für Dich der größte SPINAL TAP-Moment in deiner Zeit bei JUDAS PRIEST?

K.K. Downing: Auch wenn das damals wirklich mehr als nur Ernst war, ich denke, es war wohl der Zwischenfall in Kanada, als Rob mit seinem Motorrad rausfuhr und ausgeknockt wurde. Er und das Motorrad waren verborgen unter einer Menge Trockeneis und Rauch. Der Rest der Band kam raus und spielte den ersten Song, nichtsahnend, dass Rob tatsächlich die ganze Zeit schon auf der Bühne war.

Wir alle wissen, dass die 90er für viele Metal-Bands eine schwierige Zeit waren. Viele lösten sich deswegen ja auch zeitweilig auf. Als Rob Halford seine Solo-Karriere begann und JUDAS PRIEST Anfang der 90er verließ, hattest Du ja, so wie Du schreibst, einige Monate schon ernsthaft erwogen, die Band zu verlassen. Wie denkst Du, wäre es mit JUDAS PRIEST weitergegangen nach "Painkiller" und den Touren, wenn Rob geblieben wäre? Denkst Du, Alben wie "Jugulator" und "Demolition" wären so zustandegekommen?

K.K. Downing: Ich vermute, wenn Rob geblieben wäre, hätten wir einfach so wie vorher weitergemacht und vermutlich ein paar großartige Platten rausgebracht. Wie die sich verändernden Zeiten uns beeinflusst oder betroffen hätten, kann natürlich keiner sagen. Ich denke aber, dass JUDAS PRIEST nach "Painkiller" wahrscheinlich in eine härtere Richtung gegangen wären. Nichtsdestotrotz habe ich es sehr genossen, gemeinsam mit "Ripper" zu arbeiten und diese Platten mit ihm aufzunehmen. Ich bin mir sicher, dass Rob Halford nicht wieder zu JUDAS PRIEST zurückgekehrt wäre, wenn seine Solo-Karriere nach Plan verlaufen wäre. Sein Fehler war es zu glauben, dass sein Name größer sein könnte als der Markenname von JUDAS PRIEST.

Was denkst Du über dasselbe Szenario, wenn Rob geblieben und du tatsächlich gegangen wärst?

K.K. Downing: Wer kann das schon sagen? Alles, was ich weiß ist, dass ich mich neben Ian immer als das hingebungsvollste Mitglied von JUDAS PRIEST empfunden habe. Wir sind beide niemals hingegangen und haben noch mit anderen Musikern gespielt. Meiner Meinung nach war Rob ausgesprochen enttäuscht, dass seine Solo-Versuche nicht so erfolgreich waren, wie er gehofft hatte.

Hattest du den irgendwelche echten Pläne für den Fall gemacht, dass du nach "Painkiller" gegangen wärst?

K.K. Downing: Nein, eigentlich hatte ich die gar nicht.

Ich stimme dir zu, dass die ersten Solo-Alben, die Rob gemacht hat, ziemlich eklektisch und exzentrisch waren. "Resurrection" von 2000 war da schon ein ganz anderes Kaliber und ich mag das Album ziemlich gerne. Für mich war das wieder ein klassisches Metal-Album. Was denkst Du darüber? Hatte diese Rückkehr zum bewährten Stil vielleicht auch ein bisschen die Tür zur Reunion von JUDAS PRIEST geöffnet?

K.K. Downing: Ganz und gar nicht! Das war viel mehr nur, dass Rob versuchte, seine Solo-Karriere retten, nachdem er mit mit FIGHT und TWO oder wie auch immer das alles hieß, gescheitert war. Er sprang wieder auf den Stil von JUDAS PRIEST auf, nachdem er letzenendes merkte, was die Fans wirklich wollten. Roy Z war ein großer Teil des Ganzen, dass Rob wieder in die richtige Spur kam. Ich kann mich gut daran erinnern, dass Rob öffentlich sagte, JUDAS PRIEST seien nicht hart genug für ihn. Dann allerdings hinzugehen und Platten aufzunehmen, die so nah wie nur möglich an JUDAS PRIEST dran waren, war mehr als nur heuchlerisch von ihm.

Ich war im Juni 2004 bei der JUDAS PRIEST-Show in Oberhausen, das war nach meiner Erinnerung die zweite Reunion-Show mit Rob Halford. Für mich war das eine hervorragende Show, mit der ich viele schöne Erinnerungen verbinde. Wie fühlten sich diese ersten Konzerte für dich an? Warst du damit glücklich oder hattest du das Gefühl, es wäre noch besser gegangen? Wie viel Vorbereitung steckte darin?

K.K. Downing: Mit dieser Show war ich ebenfalls sehr glücklich. Ich glaube, JUDAS PRIEST sind immer gut vorbereitet auf Tour gegangen, einschließlich auch von Generalproben. Die erste Show war daher immer üblicherweise so gut wie jede andere Show, da wir niemals Interesse an einer unterdurchschnittlichen Show hatten.

Auch wenn ich "Angel Of Retribution" an sich wirklich mag (ich stimme dir bei der unglücklichen Wahl des Titels zu), hatte ich immer das Gefühl, dass die Band bei diesem Album vom Songwriting her ziemlich auf Nummer sicher gegangen ist, damit es wie ein klassisches JUDAS PRIEST-Album klingt. Kannst du dich an die Songwriting-Sessions für dieses Album noch gut erinnern? Fühltet ihr euch unter Druck, ein traditionelles Album für die Fans aufzunehmen oder war das einfach das Album, was die Band zu diesem Zeitpunkt in sich trug?

K.K. Downing: Ja, an die Songwriting-Sessions kann ich mich noch gut erinnern. Glenn und ich haben damals viel Vorarbeit geleistet, bevor wir zu Rob nach San Diego gefahren sind, um weiterzuschreiben und Demos aufzunehmen. Es war also eigentlich der ganz natürliche Schreibprozess, den wir mit Rob immer gehabt hatten. Wenn Du so willst, sind wir mit "Ripper" einfach ein bisschen aus diesen musikalischen Gefilden ausgebrochen, da es auf eine gewisse Weise nun mal eine andere Band war.

Bei einem Interview vor ein paar Jahren meinte Rob Halford zu mir, dass er immer noch gerne eine große theatralische Aufführung von "Nostradamus" machen würde, also das komplette Album quasi wie ein Musical dargeboten. "Nostradamus" ist meiner Meinung nach ein ziemlich unterbewertetes Album und ich denke ebenso wie Du, dass es wohl zu wenig war, ein paar Songs davon auf der Tour einzustreuen, damit es wirklich einschlägt. Gab es über so etwas ernsthafte Gespräche und Planungen? Wie würdest du es dir vorstellen?

K.K. Downing: Ja, das wäre wirklich großartig geworden, denke ich. Die Idee dahinter war tatsächlich, eine vollständige Aufführung des Albums im Stil eines Musicals auf die Bühne zu bringen, in der Rob dann Nostradamus gespielt hätte, komplett mit Illusionen und so fort. Leider wird das vielleicht irgendwann in der Zukunft einmal gemacht werden, aber ich denke nicht, dass irgendeiner von uns dann noch da sein wird.

Was war dein absolutes Highlight während deiner Zeit bei JUDAS PRIEST?

K.K. Downing: Es war eigentlich insgesamt eine fantastische Reise. Aber am besten war es für mich, dass ich in der Lage war, die ganze Welt zu bereisen und so viele Menschen zu treffen. Jeder Tag hatte dadurch irgendwelche Highlights und ich bin enorm glücklich, dass ich ein gutes Gespür für all die Länder entwickeln konnte, die wir bereist haben. Wir waren zum Beispiel in Berlin, als die Mauer fiel, wir waren in Zagreb, als die Panzer hereinrollten, wir waren in New York, als der große Blackout geschah. Das waren ein paar echte Highlights und besondere Erfahrungen für mich!

Was war denn im Gegenzug für dich der Tiefpunkt bei JUDAS PRIEST? Gab es zum Beispiel auch eine Show, die du besonders schlimm in Erinnerung hast?

K.K. Downing: Ich denke, der absolute Tiefpunkt war es, als Rob Halford die Band verließ. Sicher gab es ab und an auch mal ein paar nicht so gute Shows, aber ich kann mich an keine erinnern, die da wirklich negativ herausstach.

Wenn du das ultimative Line Up von JUDAS PRIEST nennen solltest, welches wäre das? Ich meine, auch unabhängig davon, ob die Band in dieser Besetzung mal gespielt hat oder nicht?

K.K. Downing: Das wirkliche Trademark-Line Up ist für mich das, was wir zu dem Zeitpunkt hatten, als ich gegangen bin, also Scott, Glenn, Ian, Rob und ich. Trotzdem denke ich, dass alle Mitglieder von JUDAS PRIEST im Lauf der Jahre auf ihre Weise wichtig waren.

Wenn ich das in deinem Buch richtig verstanden habe, bist du geschäftlich ja immer noch ein Co-Direktor der Band JUDAS PRIEST. Allerdings hast du ja wohl auch so gut wie keinen Kontakt mehr zur Band. Wie muss man sich das geschäftlich vorstellen? Hast du denn noch mit dem Management zu tun, wenn es etwa darum geht, eine Jubiläumsversion eines klassischen Albums rauszubringen?

K.K. Downing: Die Band erlaubt mir keinerlei Input in irgendeiner Weise mehr. Mit dieser Situation bin ich definitiv gar nicht glücklich.

Du hast in den letzten Jahren ja einen Teil deiner Equipment-Sammlung veräußert. Wovon würdest du dich niemals trennen? Und warum?

K.K. Downing: Da kommen mir spontan die Dinge in den Sinn, die mir persönlich nahestehen und die ich brauchen würde, wenn ich wieder aktiv würde.

Der Film "Rock Star" war ja zu einem gewissen Zeitpunkt mal als Film über JUDAS PRIEST geplant, insbesondere über den Eintritt von "Ripper" in die Band. Die Motive sind letztlich ja immer noch präsent. Wie findest du den Film und die Musik darin, die mir persönlich sehr gut gefiel? Hätte es dir besser gefallen, wenn der Film tatsächlich über JUDAS PRIEST direkt wäre?

K.K. Downing: Nein, ich glaube, ich bin zufrieden damit, wie er geworden ist. Anfangs hatte man uns gefragt, ob wir mehr darin eingebunden sein wollten, aber wir waren wohl alle ein bisschen zurückhaltend. Unsere Befürchtung war insbesondere, dass es am Ende ein bisschen zu sehr Hollywood werden würde.

MÖTLEY CRÜE haben letzten Monat ja endlich ihren Film "The Dirt" auf Netflix veröffentlicht und der scheint auch wirklich gut zu laufen. "Bohemian Rhapsody" war im Kino ein Riesenerfolg. Würdest Du gerne irgendwann eine offizielle JUDAS PRIEST-Filmbiografie sehen wollen? Und wer käme dir da als Darsteller für dich und den Rest der Band in den Sinn?

K.K. Downing: Ja, ich glaube, ein JUDAS PRIEST-Film wäre eines Tages eine tolle Sache, jedenfalls wenn er so gut gemacht wäre wie die beiden Filme, die du genannt hast. Schauspieler kommen mir jetzt nicht gleich in den Sinn, aber mich sollte sicherlich ein ziemlich hübscher Kerl spielen! (lacht)

Was hältst Du von den ganzen Farewell-Touren, die in jüngerer Zeit verschiedene Metal-Veteranen spielen? Glaubst du, dass sie wirklich aufhören werden und wer könnte mal ihren Platz einnehmen?

K.K. Downing: Wir sind eine aussterbende Art. Es wird ein trauriger Tag sein, wenn die ganzen Bands der 60er, 70er und 80er mal endgültig aufhören. Da sind wir wie die Dinosaurier, eines Tages werden wir einfach aussterben. Ich zweifle jedenfalls dran, dass irgendjemand in der Lage sein wird, die Ikonen zu ersetzen, die Teil der Evolution von Rock und Metal waren. Denk mal nur dran, wie viele uns schon für immer verlassen haben: Lemmy, Ronnie James Dio, Malcolm Young zum Beispiel.

Sind Rock und Metal also sozusagen tot, wie Gene Simmons mal meinte? Oder siehst du das anders?

K.K. Downing: Nein, jedenfalls nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Es gibt immer noch viele tolle Bands da draußen, die es richtig krachen lassen!

Wenn JUDAS PRIEST heute anfangen würden, was wäre der beste Aspekt des modernen Musikgeschäfts und was wäre der schlimmste Aspekt?

K.K. Downing: Allzu viele tolle Aspekte gibt es für neue Bands heute an sich nicht mehr, da einfach die Unterstützung fehlt, die es früher gab. Insbesondere die Einnahmen aus den Verkäufen von Platten sind ja massiv ausgetrocknet. Das hatte einen gewaltigen Einfluss auf die Musikindustrie, wie wir sie kannten, und ist verheerend für junge Bands.

Ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dich nochmals bei JUDAS PRIEST spielen zu sehen, wohl nicht sonderlich hoch ist. Nichtsdestotrotz denke ich, viele Fans würden dich gerne wieder mit der Band sehen und auch mir geht es so. Ich erinnere mich, dass Ian Hill vor einiger Zeit mal in einem Interview gesagt hat, du würdest vermutlich ziemlich außer Form sein, wenn du wieder zur Band stoßen würdest. Wie lange würdest du deiner Meinung nach brauchen, um wieder richtig in musikalische Form zu kommen?

K.K. Downing: Zum Zeitpunkt als ich gegangen bin, hatte ich auf der Bühne mehr Energie als jeder andere in der Band. Das war ja einer der Gründe warum ich aufgehört habe, die Band schien mir einfach in einen schrecklich gemütlichen Gang geschaltet zu haben. Wenn ich wieder bei JUDAS PRIEST wäre, würde sich vermutlich sogar Ritchie schwertun, mit mir mitzuhalten. Mir erscheint es auch falsch, dass Scott, Ritchie und Andy keine vollwertigen Bandmitglieder sind, sondern nur Angestellte. Letztlich sind aktuell also nur zwei echte Bandmitglieder auf der Bühne und trotzdem wollen sie offenbar nicht, dass ich zurückkehre. Das zeigt immerhin, wie stark der Markenname von JUDAS PRIEST nach über 40 Jahren, die ich dabei war, offenbar ist. (Anm. d. Red.: zwischenheitlich hat Faulkner auf diese Aussage reagiert und sie als unwahr bezeichnet, dass er nur ein Angestellter von JUDAS PRIEST sei)

Wie viele Kompromisse würdest du eingehen, wenn du angeboten bekämst, wieder bei JUDAS PRIEST einzusteigen? Oder würdest du sagen, "Entweder zu meinen Konditionen oder gar nicht!"?

K.K. Downing: Es müsste gar keine Kompromisse geben, ich würde einfach wieder zurückkommen und das tun, was ich immer getan habe. Das wäre dann vermutlich meine einzige Bedingung: Die Fans sollten mich so sehen können, wie sie es immer gewohnt waren.

Wenn du wieder zurückkämst, wie lange würdest du dich noch spielen sehen? Oder denkst du, du würdest keinerlei Bedürfnis verspüren, wieder aufzuhören?

K.K. Downing: Ich habe keinerlei Zweifel, dass ich im Fall meiner Rückkehr mit absolutem Einsatz wieder dabei wäre. So war ich immer.

Vielen Dank für Deine Zeit und die interessanten Einblicke. Gibt es noch etwas, was du unseren Lesern mitteilen möchtest?

K.K. Downing: Ich möchte einfach gerne allen für die ganze Leidenschaft und Hingabe danken, die die Band in all den Jahren erfahren hat. Es war ein langer Weg und ich habe jedes einzelne Konzert, was ich für euch spielen durfte, genossen. Ich hoffe, dass ihr alle stark und gesund bleibt, in meinen Erinnerungen werde ich all das immer sehr positiv bewahren.

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Danke für das Interview!
10/10   (06.05.2019 von David)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten