Memoriam - To The End | |
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Review von Damage Case vom 24.03.2021 (9869 mal gelesen) | |
Die vergangenen sechs Monate waren im Death Metal nicht von schlechten Eltern. So haben die Jungspunde JUST BEFORE DAWN sowie jüngst BAEST tolle Werke vorgelegt, und die beiden Veteranen-Kapellen BENEDICTION und ASPHYX erweiterten ihre Diskografien ebenfalls um sehr höhrenswerte neue Noten. Auf diesem Level wollen sich MEMORIAM nun auch präsentieren und veröffentlichen Ende März ihr viertes Langeisen. Erwähnenswert ist der Wechsel am Schlagzeug, denn Andrew Whale musste leider wegen andauernder Schulterbeschwerden (vorübergehend) seinen Platz für den alten Bekannten Spikey Smith (SACRILEGE, ENGLISH DOGS, KILLING JOKE) räumen - dennoch bleiben MEMORIAM eine "Band Of Brothers", das zu betonen ist allen Beteiligten nach wie vor wichtig. Musikalisch bleibt fast alles beim Alten, MEMORIAM haben ihren Sound spätestens mit "Requiem For Mankind" (2019) gefunden und verfeinern diesen nun. Es regiert der groovige DEATH METAL britischer Prägung, garniert mit feinen Gitarrenmelodien und einigen wenigen Soundexperimenten ('Failure To Comply', 'Mass Psychosis'). Zwar fehlt ein alles niederwalzender Hit der Marke 'Reduced To Zero', dafür bietet "To The End" keinerlei Qualitätsschwankungen - alle Songs haken sich direkt in der Hirnrinde fest. So zum Beispiel das thrashige Riffing von 'Failure To Comply', oder die melancholischen Melodien in 'Each Step (One Closer To The Grave)' und 'As My Heart Grows Cold'. Klang Karls Organ auf den Vorgängern teilweise etwas schwach bis gepresst, growlt der mittlerweile Mitfünfziger auf Album Nummer vier wieder aus der vollen Kraft seines Brustkorbs. Mit dieser Energieleistung holt er MEMORIAM aus der Kumpel-Death-Schublade heraus, mitten an die Front des Schlachtfelds um den Death-Metal-Thron. Ganz wichtig hierfür ist auch Russ Russel als Produzent und Soundmagier, da er mit seiner wuchtigen Produktion erneut dafür verantwortlich zeichnet, dass wie beim Vorgänger hörbar nix mehr anbrennt - war ja gerade der schwache Sound die große Schwäche der ersten beiden Alben. Das geschmacksichere Cover stammt, wie die aller drei Vorgänger, von Dan Seagrave. Nach der Beerdigungstrilogie wird 2021 visuell eine neue Schlacht losgeschlagen, die Truppen werden hierfür bildlich eingeschworen - Karl nennt sie die "The-Life-Cycle-Trilogie", ein Prequel zur vorherigen "Death-Trilogie". Übrigens ließ Karl in einigen Interviews, so auch im Gespräch mit Kollege Eddieson, bereits verlauten, dass ein Großteil für das fünfte Album bereits komponiert und eine Veröffentlichung innerhalb der kommenden zwölf Monate geplant sei. Fazit: MEMORIAM sind immer noch kein Ersatz für BOLT THROWER. Aber nur sehr wenige Old-School-Death-Metal-Kommandos sind seit deren Ende qualitativ derzeit so nah dran wie MEMORIAM mit "To The End". Auf diesem Niveau dürfen Karl, Frank & Co. gerne noch die kompletten 2020er jährlich eine Dreiviertelstunde neues Todesblei releasen. Drei Anspieltipps: Der Opener 'Onwards Into Battle' erzeugt ähnliche Kampfeslust wie dereinst die Bolzenwerfergang, das doomige 'Each Step (One Closer To The Grave)' groovt wie Hölle und das mit marschierendem Industrialgroove an Spikeys Ex-Band KILLING JOKE erinnernde 'Mass Psychosis' darf als gelungenes Experiment direkt unter "Highlight" verbucht werden. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Onwards Into Battle 02. This War Is Won 03. No Effect 04. Failure To Comply 05. Each Step (One Closer To The Grave) 06. To The End 07. Vacant Stare 08. Mass Psychosis 09. As My Heart Grows Cold | Band Website: www.memoriamuk.com Medium: CD Spieldauer: 44:46 Minuten VÖ: 26.03.2021 |
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