Livebericht 4LYN (mit Julia ) |
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Ein Livebericht von Odin aus Vechta (Gulfhaus) - 10.03.2006 (18538 mal gelesen) |
Irgendwo im Niemandsland... So zumindest fühlten wir uns auf der Heimfahrt aus Vechta, als wir die Land- und Bundesstraßen irgendwo hinter und unter dem heftigen Schnee-Unwetter vermuten mussten. Ein Glück, dass es meist geradeaus ging und noch die Winterreifen drauf waren, trotzdem recht heikel. Aber es hatte sich gelohnt. JULIA und 4LYN hatten zum fröhlichen Beisammensein geladen und wir waren gefolgt - für mich das erste Mal, das erste Mal in Vechta, das erste Mal JULIA, das erste Mal 4LYN und das erste Mal überhaupt etwas in dieser Richtung. Das Gulfhaus stellte sich als gemütlicher Jugendclub heraus, der mit ca. 200 - 250 Besuchern prall gefüllt war und eine nette Wohnzimmeratmosphäre vermittelte. Ohne große Vorrede und langes Aufwärmen ging die Meute unter den für den winzigen Raum heftig lauten Tönen vom Start weg richtig ab. Die Stimmung war spür- und später geradezu atembar. Solches Vergnügen hinter der Absperrung (habe ich in so einem kleinen Club auch noch nie gesehen, war aber ganz gut so) läßt natürlich keine Band kalt und so rockten sich zuerst JULIA und im Anschluss auch die hamburger Headliner von 4LYN ordentlich den Arsch ab. Verzeiht wenn ich mangels Vorbildung keine Setlisten liefere, aber den zufriedenen Gesichtern der anwesenden Kundigen nach zu urteilen, wurden angemessene Querschnitte geboten. Den einen oder anderen Song von aktuellen Outputs kannte ich sogar, aber auch die übrigen Titel gingen zumindest gut in Ohr und Bein. So entwickelte sich der Zuschauerraum innerhalb kürzester Zeit zum Hexenkessel, der in der Aufforderung und immerhin halbwegs erfolgreicher Durchführung einer Wall of Death gipfelte. Einziges Manko war an ein paar Stellen der Ton von 4LNYs Sänger und Frontman Ron, der nicht immer die beste Lage traf - vor allem bei den Ansagen, weniger in den Songs. Sich selbst als neuen King of Pop zu bezeichnen und in glitzerndem Pailletten-Sakko aufzutauchen (zum Ende hin) ist durchaus amüsant, aber andere Parts kamen teils etwas arrogant rüber für meinen Geschmack. Dafür freuten sich die Fans in den heißesten Bereichen des Kessels über ein paar Trinkwasserduschen zur Abkühlung. Die war auch bitter nötig bei der gebotenen Aktivität. Trotz der enormen Lautstärke kam der Sound klar und sauber aus der überdimensionierten PA - da wurde nicht am falschen Ende gespart. Auch bei der Spielzeit wurde nicht gespart und erst nach wiederholten Zugaben ging der Abend in die Nacht über. Wer Modern Rock Tönen nicht abgeneigt ist, sollte sich - so er die Chance bekommt - dieses Package auf jeden Fall mal geben. In dieser Form sind sowohl 4LYN als auch JULIA Garanten für eine gute Zeit. |
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