Interview mit Kristofer Dommin von Dommin

Ein Interview von Elvis vom 30.03.2010 (12129 mal gelesen)
DOMMIN haben mit 9.5 für ihr Debütalbum "Love Is Gone" mächtig abgeräumt. Bandkopf, Namensgeber und Sänger Kristofer Dommin stand uns vor dem Konzert in Köln Rede und Antwort. Lest selbst, was der sympathische Kalifornier über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von DOMMIN zu sagen hat, wie er seine Songs schreibt und seid Zeugen, wenn ein echter Bewohner von San Dimas allen Fans von Bill und Ted ein paar Einblicke in die Heimatstadt der WYLD STALLYNS gibt - viel Spaß!

Hallo Kris, schön, dass Du Dir die Zeit nimmst. Lass uns ein wenig über "Love Is Gone" sprechen, Euer Debütalbum. Meiner Meinung nach ein verdammt starkes Album, weswegen ich auch eine 9.5 als Bewertung vergeben habe.

Kristofer Dommin: Wow!

9.5 von 10.0, ziemlich toll also.

Kristofer Dommin: Ausgezeichnet, ich weiß das zu schätzen!

"Love Is Gone" ist wirklich eine fantastische Platte geworden, vielleicht kannst Du uns daher zunächst etwas über die Entstehungsgeschichte des Albums erzählen. Die Songs wurden über einen Zeitraum von einigen Jahren geschrieben, richtig?

Kristofer Dommin: Richtig, 'Without End' ist beispielsweise der älteste Song auf dem Album und war bereits auf einem Demo aus dem Jahre 2002. Wir haben an den Songs vergleichsweise sehr wenig seit den ursprünglichen Aufnahmen verändert. Als es an der Zeit für das erste Album war, hatte ich bereits zehn Jahre mit dem Schreiben von Musik verbracht. Das Gute daran ist, dass man einen Test hat, ob die Musik einem selbst noch zusagt. Mit den Aufnahmen dazu haben wir 2008 begonnen und wenn ich den Song jetzt immer noch mag, dann muss das daran liegen, dass er irgendwie die Zeit gut überdauert hat. Wir haben diesen Song schon seit Jahren gespielt. Mittlerweile ist es zwar nicht mehr unbedingt mein liebstes Stück, aber auch kein Song, bei dem ich denke "Oh Gott, ich kann ihn einfach nicht mehr ertragen.". Meiner Meinung nach ist es ein gutes Zeichen, wenn Songs so langlebig sind und man ihrer nicht müde wird.

Das ist mehr als wichtig für einen Künstler.

Kristofer Dommin: Genau, wenn ich die Songs nämlich leid wäre, hätte ich sie auch längst weggeworfen. Ich habe schon immer den Ansatz vertreten, dass ich mich danach richte, was ich selbst hören möchte. Vermutlich bin ich da nicht viel anders als die meisten Leute, wenn's darum geht, was ich selbst mag. Ich glaube, da habe ich auch ein wenig ein Gespür für Pop, ich meine, ich mag starke Refrains und gutes Songwriting. Allgemein gehe ich die Sache als Songwriter an - wenn's mir selbst nicht gefällt, werfe ich es lieber weg. Wenn ich es selbst jedoch immer noch mag, dann sieht die Sache anders aus. Ich bin selbst mein größter Kritiker. Lieber werfe ich selbst etwas weg, als dass jemand anders es tut.

Ich glaube, das ist eine ziemlich gute Herangehensweise.

Kristofer Dommin: Ich bin einfach verdammt kritisch.

Wie würdest Du Eure Musik bezeichnen?

Kristofer Dommin: Nun, weißt Du, das ist irgendwie lustig. Nehmen wir z.B. mal einen Song von einer dieser typischen finnischen Bands. Da gibt's oft fünf oder sechs Songs, vielleicht sogar das komplette Album, bevor mal etwas kommt, wo man sagt "Hey, das ist nicht wie der übrige Kram, daran ist irgendwas anders." Vielleicht klingt das dann auch einmal amerikanisch oder wie auch immer Du es nennen magst. Ich selbst, wie ich schon sagte, wähle stets die Herangehensweise als Songwriter. Dabei möchte ich mich einfach nicht in eine kreative Ecke schieben lassen, wo ich nicht in der Lage bin das zu schreiben, was für den jeweiligen Song richtig ist. 'Honestly' ist einer der letzten Titel auf "Love Is Gone" und klingt verhältnismäßig unpassend, aber für den Song ist das richtig. Ich wollte dabei nicht deswegen krachende Gitarren einbauen, nur weil's die bei anderen Songs vielleicht gibt. Diese Freiheit, das zu tun, was für den Song passend ist, hilft mir im Ergebnis, bessere Songs zu schreiben. Nimm z.B. 'My Heart, Your Hands', da gibt's diese heftigen Glockenklänge, die breiten Gitarrenwände und alles andere ist ebenfalls groß, weil es auch so gedacht ist, dass Du das Gefühl von etwas Großem bekommen sollst. Das funktioniert einfach nicht bei jedem Lied.

Die Songs sind alle auf ihre Weise sehr emotional und berührend.

Kristofer Dommin: Sie kommen alle von einem sehr persönlichen Standpunkt aus. Alles, was ich schreibe, ist sehr biografisch. Wenn ich einen Song schreibe, möchte ich, dass die Leute meine Emotionen spüren können. Ich mag es, wenn die Lieder solche Momente haben, bei denen man spürt, dass etwas dahintersteht. Das ist meiner Meinung nach die beste Kunst, sei es nun bei Gemälden, Filmen oder was auch immer, wenn es genau das in Dir schafft. Davon fühlen die Menschen sich am meisten angezogen, wenn die Kunst es schafft, irgendeine gefühlsmäßige Reaktion hervorzurufen. Hoffentlich ist mir das gelungen.

Die Songs sind alle sehr stark. Als ich das Album zum ersten Mal hörte, wußte ich danach nicht so recht, was ich davon halten sollte. Die Songs alle aus ziemlich unterschiedlichen Richtungen und haben ganz klar nicht denselben Stil, doch je öfter man es hört, desto besser wird es, selbst jetzt. Und bekanntlich sind das die besten Alben, die, die mit jedem Hören besser werden.

Kristofer Dommin: Ja, genau. Ich denke, die Leute haben immer ihre eigene Auffassung von Musik, die stark davon beeinflusst und geformt wird, wo sie waren und was sie vorher gehört haben. Zwangsläufig werden deswegen manche unsere Songs hören und sagen "Oh, das klingt aber wie diese Band", weil genau das ihre eigene Erfahrung war, wo sie zuvor waren, womit sie es deswegen in Verbindung bringen. Zumindest ist das so, bis sie tatsächlich Zeit mit dem Album und seinen Elementen verbringen. Natürlich hat jeder Einflüsse. Für mich ist das Album sehr persönlich, deswegen geht es mir da vermutlich mit Einflüssen auch so, wie vielen anderen. Es ist eben davon beeinflusst, wo ich war und was ich so erlebt und gehört habe.

Das ist ein interessanter Punkt, die Musik als Möglichkeit für den Hörer, den Künstler auf einem gewissen Level kennenzulernen.

Kristofer Dommin: Klar, zum Beispiel die Weise, wie ich die Dinge sehe. Das überrascht viele Leute immer wieder. Ich bekomme viele Reaktionen von Fans, wo sie mir sagen, es sei immer über düstere Themen oder harte Zeiten oder so was, dabei ist es nicht so, als ob man es hören würde und sagen würde "Oh mein Gott.". Eigentlich ist es mehr von verschiedenen Seiten abgewogen, abgeklärt und eher indirekt, verstehst Du, was ich meine?

Ja, ich denke, schon.

Kristofer Dommin: Und das ist sozusagen der Punkt, von dem ich die Dinge sehe. Ich mag keine tragischen Songs über mich als Person, ich sehe das eher so im Sinne von "Ja, das ist passiert, es war echt schrecklich - na und?". Darum geht es, nach vorne zu schauen und weiterzumachen. Klar, das sind Dinge, an die ich mich immer erinnern werde. es werden immer Narben davon zurückbleiben, was auch immer, doch von derartigen Dingen lasse ich sicher nicht mein Leben beherrschen. Ich bestimme, was mit meinem Leben passiert, und das ist nur ein Teilaspekt davon, ein kleiner Teil. Das ist eben nur eine Sache dann. Ich bin keine depressive Person. Vielleicht bin ich ein leidenschaftlicher Mensch, aber sicher kein deprimierter Mensch.

Ich finde, Dir gelingt es sehr gut, traurige Songs zu schreiben, ohne dass sie dieses depressive Flair versprühen.

Kristofer Dommin: Ja, ich hoffe jedenfalls, dass es nicht so rüberkommt.

Nein, genau das tut es eben nicht, die Songs sind nämlich in keinster Weise weinerlich.

Kristofer Dommin: Gut, ich möchte nämlich kein Mitleidsfest veranstalten.

Das ist schon sehr kunstvoll rübergebracht, die Du diese Emotionen umsetzt. Bist Du der Hauptsongschreiber?

Kristofer Dommin: Bei manchen der Songs auf dem Album, ja. Ich fing mit der Band vor einigen Jahren an und hatte anfangs sehr mit unzuverlässigen Bandmitgliedern zu kämpfen. Deswegen legte ich dann Wert darauf, Mitglieder zu finden, die auch in der Lage sind, die Songs live zu spielen, alleine kann ich mich schließlich schlecht auf die Bühne stellen. Es gibt z.B. einen Song namens 'Awake', der nur auf der Special Edition des Albums und einer EP zu finden ist, bei dem hat Billy sehr stark mitgewirkt. Bei den Piano-lastigen Titeln hatte Konstantine sehr viel beigetragen. Das ist die Weise auf die wir es üblicherweise angehen, wenn jemand einen kreativen Funken entfacht, kann ich meist ein Feuer daraus machen. Ich habe also keinerlei Problem damit, mit jemandem zusammenzuarbeiten. Solange es sich richtig anfühlt und natürlich wirkt, mache ich das alles gerne so.

In Bezug auf das Songwriting, fängst Du damit an, sobald eine Inspiration in Deinen Sinn kommt?

Kristofer Dommin: Meistens passiert das spät in der Nacht, dann fallen mir oft die besten Sachen ein. Wenn ich mich hinsetze, um genau das zu tun, kommt meist nur schlechtes Zeug dabei heraus. Aber wenn ich mich einfach loslasse und nicht darüber nachdenke, funktioniert es.

Das ist im künstlerischen Bereich wohl ziemlich normal. Ich sehe es ja selbst auch, wenn's darum geht, etwas zu schreiben, sobald man sich zwingt, kommt meist nichts Gutes heraus, zu anderen Zeiten fließt es dafür dann einfach nur so aus einem heraus.

Kristofer Dommin: Du sagst es. Vielleicht ist das nicht besonders effektiv, aber es funktioniert.

Die anderen Jungs in der Band, sind die ebenfalls aus Deiner Gegend?

Kristofer Dommin: Das ist wiederum echt lustig. Der Keyboarder war ja ursprünglich gar keiner, es war überhaupt nicht sein Hauptinstrument. Ich bin selbst auch gar nicht wirklich Keyboardspieler und schreibe die meisten Parts dafür. Er saß bei einem Job, den wir um das Jahr 2000 herum hatten, im nächsten Büro. Mittlerweile habe ich mit den Jungs sowas wie eine gemeinsame Geschichte. Cameron ist am längsten in der Band. Eines der wichtigsten Kriterien ist für mich, dass die anderen Bandmitglieder meinem Temperament entsprechen. Mein Vorstellung von Spaß ist eher ruhig, mehr so abhängen und relaxen eben. Ich wollte deswegen ein paar Jungs für die Band finden, von denen ich wußte, dass ich's aufgrund ihrer ähnlichen Persönlichkeit mit ihnen in der Band aushalten kann, damit wir gut zusammenarbeiten und uns verstehen können. Wir sind auch alle in derselben Zeit großgeworden.

Ihr seid also alle aus San Dimas, richtig?

Kristofer Dommin: Ganz genau (lacht)!

Also das erste, was mir dabei in den Sinn kam, war...

Kristofer Dommin: Bill & Ted? Excellent Adventure (mit hochgezogenen Augenbrauen)?

Genau, auch wenn's ein bisschen dämlich klingen mag - ist das immer noch etwas, was Du gelegentlich zu hören bekommst? Die meisten Leute kennen San Dimas vermutlich nur aufgrund der beiden Filme. Ist das bei Euch noch ein Thema?

Kristofer Dommin: Niemand in San Dimas kümmert sich mehr darum. Wenn Verkäufer anrufen, kriegt man oft zu hören "San Dimas? Hey WYLD STALLYNS!". Das ist nunmal der Grund, warum die meisten Leute diese kleine Stadt 30 Meilen östlich von Los Angeles kennen.

Ich stelle mir das irgendwie ein bisschen seltsam vor, wenn man hauptsächlich über diese Filme bekannt ist.

Kristofer Dommin: Klar, sicher. Mir macht's nicht aus, ich finde es lustig. Einfach lustig.

Ich finde die Filme super.

Kristofer Dommin: Ich mag die auch (lacht).

Vermutlich geben die aber kein realistisches Bild davon wider, wie es ist, in San Dimas aufzuwachsen.

Kristofer Dommin: Es ist halt ein kleiner Vorort, ein sehr kleiner Vorort. Und es gibt keine San Dimas Mall.

Keine San Dimas Mall, kein Sokrates, kein Napoleon,...

Kristofer Dommin: Es gibt tatsächlich sogar einen Wasserpark, der heißt aber nicht Waterloo, sondern Raging Waters (lacht).

Ich war bislang nicht dort, nur in Los Angeles.

Kristofer Dommin: Du hast auch nichts verpasst, es gibt da echt nichts zu sehen. Das Highlight ist vielleicht eine Barnes & Nobles Buchhandlung oder sowas (lacht).

Vororte sind mir jedenfalls allgemein sowieso lieber.

Kristofer Dommin: Mir auch. Zumindest versuche ich immer, so gut wie möglich von Los Angeles wegzubleiben. Du verschwendest eh nur zwei Stunden Deines Lebens täglich auf dem Freeway, stehst im Stau und kriegst einen Hals auf den Typen vor Dir.

Oh ja, der Freeway ist echt gräßlich.

Kristofer Dommin: Völlig richtig. Ich bin eher ein umgänglicher, ruhiger Typ und mag ein gemächliches Lebenstempo. Die Stadt ist mir zu laut und zu voll.

Wohl wahr! Nachdem das Album jetzt ja ein paar Wochen draußen ist, seid Ihr jetzt mit LACUNA COIL auf Tour und später geht's dann in die USA, richtig? Ist das dann auch mit ihnen?

Kristofer Dommin: Mit LACUNA COIL waren wir im Juli in den USA unterwegs. Wir werden hiernach zwei Wochen mit HIM in Europa touren und danach mit ihnen in die USA gehen. Wir kommen aber im Sommer für Festivals und andere Sachen wieder nach Europa zurück. Wir spielen unter anderem bei Rock am Ring und Rock im Park.

Diese Festivals sind eine gute Gelegenheit, neue Fans zu gewinnen. Rock am Ring zum Beispiel ist schon ausverkauft, 85.000 Leute sollten ein nettes Auditorium geben für Euch.

Kristofer Dommin: Wow! Vermutlich werden wir aber eher in einem kleinen Zelt oder sowas dort spielen.

Vielleicht, trotzdem sind da jede Menge Leute und es ist eine gute Möglichkeit, neue Fans zu gewinnen, von daher ist das gut für Euch. Anna (Anm. die Promoterin) meinte eben, dass ihr auch sonst ein paar richtig positive Reviews bekommen hat und das Feedback insgesamt ziemlich gut ausgefallen ist bislang.

Kristofer Dommin: Ja, ich bin in der Tat ziemlich überrascht, angenehm überrascht natürlich. Die meisten Reviews waren richtig gut. Ich glaube, die Leute haben auf diese Art von Musik irgendwie gewartet. Natürlich haben manche Bands schon etwas in der Richtung gemacht, vielleicht machen wir es jedoch etwas zugänglicher als diese Bands. Ich weiß auch nicht warum, aber ich kriege häufig zu hören "Ich hatte gehofft, dass jemand so etwas machen würde.". Irgendwie war das vielleicht lange überfällig. Es ist auch recht anders als das, was grade so allgemein gepusht wird. Wahrscheinlich gibt es auch andere Bands, die etwas Ähnliches machen, wie das, was wir tun, aber es ist... ich weiß es nicht, wie ich es genau beschreiben soll.

Ich glaube, der Unterschied liegt darin, dass Eure Musik den Hörer wirklich berührt. Man kriegt wirklich die dahinterstehenden Gefühle mit und das ist meiner Meinung nach wirklich selten.

Kristofer Dommin: Ich denke, es kommt ehrlich rüber. Darum wird das nächste Album auch vermutlich anders werden. Genau wie es auf "Love Is Gone" Songs gibt, die anders sind, möchte ich auch Alben machen, die nicht immer wieder das Gleiche sind. Ich hasse es einfach, wenn Du Dir eine Band anhörst und das zweite Album ist genau wie das erste Album, nur mit anderen Songtiteln. Ich hoffe, dass die Leute das merken. Wenn Du Dir einen Song auf "Love Is Gone" anhörst, bekommst Du nur ein kleines Teil des Puzzles zu sehen, einen Teil eines größeren Gesamtbildes und je mehr Du hörst, desto besser verstehst Du, worum es geht. Ich denke, auf dieselbe Weise wird es sein, wenn wir weitere Alben aufnehmen, wir werden ein größeres Gesamtbild entwerfen, das die Leute dann sehen können. Ich hoffe wirklich sehr, dass die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit rüberkommt, da ich auch keine andere Weise wüsste, wie ich es angehen soll. Es gibt keine Formel oder sowas dahinter, die wir anwenden würden.

Deine Stimme macht viel davon aus, es ist eine tolle Stimme für diese Musik.

Kristofer Dommin: Das ist amüsant, ich habe mich noch nie als guten Sänger gesehen und tue es auch jetzt nicht. Meine Stimme ist sehr verletzlich und auf eine gewisse Weise ziemlich fragil. Ich glaube, dass macht vielleicht einen Teil des Reizes aus. Bei solchen Wettbewerben wie "American Idol" könnte ich sicherlich nicht mitmachen und gewinnen. Die Leute spüren vermutlich die Verletzlichkeit, die Leidenschaft und hören dieses Element. Verstehst Du, was ich meine?

Klar, Du hast eine ausgezeichnete Fähigkeit, die Emotionen und den Schmerz dahinter hörbar zu machen.

Kristofer Dommin: Genau, ich denke, es geht mehr darum als um eine großartige Singstimme.

Für deine Musik ist Deine Stimmung jedenfalls maßgeschneidert.

Kristofer Dommin: Offenbar empfinden viele Leute das so, deswegen freue ich mich, wenn ich's nochmals zu hören bekomme.

Es wirkt sich ja auch nur zu Deinem Vorteil aus.

Kristofer Dommin: Jedenfalls viel besser, als wenn die Leute sagen würden, dass sie meine Stimme nicht abhaben können (lacht).

Wie sehen denn Eure Pläne für nach der Tour aus? Plant Ihr schon das nächste Album?

Kristofer Dommin: Lustigerweise habe ich schon ungefähr die nächsten vier Alben geplant, da ich dauernd schreibe. Sicher, es werden bestimmt noch Songs hinzukommen, ausgetauscht werden oder wegfallen. Aber selbst während der Aufnahmen zu "Love Is Gone" habe ich schon über ein weiteres Album nachgedacht. Ich schreibe bereits seit zehn Jahren. Dabei habe ich irgendwie nie an Konzeptalben gedacht. Es erschien mir nur sehr anziehend, mir ein Album anzuhören und das Gefühl zu bekommen, Teil einer vollständigen Erfahrung zu sein und zum Beispiel eine komplette Geschichte erzählt zu bekommen. Ich hoffe daher, dass ich auf diese Weise weitermachen kann und das die Leute sehen werden, dass die Geschichten sich ändern. Kapitel 2 wird jedenfalls nicht so wie Kapitel 1 werden.

Warum sollte es auch?

Kristofer Dommin: Genau - nun ja, ich denke, es wird zwangsläufig schon noch den selben Vibe haben, da's ja von derselben Quelle stammt, aber ein Fortschritt wird schon zu hören sein.

Ich freue mich schon mal sehr darauf! Hast Du schon eine Ahnung, wann es soweit sein könnte?

Kristofer Dommin: "Love Is Gone" ist ja grade erst diesen Monat erschienen und wie lange die Tour dauert, wissen wir derzeit noch nicht. Wir sind bereit, jederzeit loszulegen, wenn die uns grünes Licht geben und sagen "Okay, macht ein weiteres Album.". Bislang hat uns noch niemand ein auch nur spekulatives Datum genannt, wenn's nach mir geht, jedenfalls hoffentlich früher als später.

In diesen Zusammenhang, wie kam es eigentlich zum Kontakt mit Roadrunner Records?

Kristofer Dommin: Unser Produzent, Lucas Banker, ist der Mann, der letztlich mein Demotape fand, mich anrief und begann, mit mir zusammenzuarbeiten. Sein Partner bei Dirty Icon Productions ist Logan Mader von MACHINE HEAD und SOULFLY, als Team machen sie beide auch viele Metalproduktionen. Die ersten fünf Songs, die wir aufnahmen, wurden an Roadrunner Records geschickt, es war also über Dirty Icons Productions, dass der Kontakt zustande kam. Ich meine, die ersten Sachen, die wir ihnen schickten, hatten wir komplett selbst gemacht. Wir hatten unser eigenes unabhängig aufgenommenes Album gemacht, unser eigenes Video und all die Sachen, vermutlich war es das Gesamtpaket, was sie zu sehen bekamen. Wir hatten das Video, das Album, vielleicht machte uns das anziehenender und auch etwas besser verständlich.

Okay, hast Du vielleicht noch ein paar letzte Worte für unsere Leser?

Kristofer Dommin: Ich möchte Euch bitten, zu unseren Shows zu kommen und uns live zu erleben. Ich glaube, das lohnt sich auch, wenn man das Album schon kennt, die Erfahrung ist nämlich schon ein bisschen anders. Es ist nicht so, dass wir die Songs völlig anders spielen und z.B. etwas so Abgefahrenes wie eine Reggae-Version spielen würden. Ich kann nur das sagen, was mir von anderen Leuten gesagt wird und die sagen immer, dass wir live viel mehr Atmosphäre und Stimmung bei den Shows verbreiten. Die Fans sagen mir immer, dass wir live viel intensiver sind, vielleicht noch mehr Attitüde haben und viel mehr Aggression, wir zehren vom Publikum und geben diesem die Energie zurück, die wir bekommen. Ich bitte Euch also, kommt, seht uns live und macht diese Erfahrung! Wir sind auch stets sehr zugänglich und mischen uns nach dem Set unter die Fans, um mit ihnen zu sprechen. Sie sind schließlich der Grund, warum wir hier hier sind, also kommt einfach zu uns und sagt "Hallo!" (lacht).

Okay, vielen Dank für das Interview Kris, ich wünsche eine tolle Show nachher!

Kristofer Dommin: Ich danke Dir ebenso, viel Spaß dabei!

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