Livebericht Omen (mit Masters Of Disguise ) |
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Ein Livebericht von Krümel aus Koblenz (Jam Club ) - 12.03.2015 (22587 mal gelesen) |
Die US-Metal Kultband OMEN begeht in diesem Jahr ihr 30jähriges Bandjubiläum. Um dies auch ordentlich zu feiern, war die Truppe dieser Tage zusammen mit MASTERS OF DISGUISE im März in Deutschland, Niederlande, Belgien und Österreich unterwegs. Am 12. März startete die Tour in Koblenz/Rhein. Damit sich die Veteranen im Jam Club nicht so allein und jüngeren Metallern fühlten, haben sich die Bleeding4Metal-Großeltern Opa Steve und Krümel zu ihnen gesellt. Der Koblenzer Jam Club ist eine kleine Kellerlocation, in die maximal 130 Leute hineinpassen. Idealer Ort also für alle, die kleine, gemütliche Clubkonzerte (incl. verrauchter Atmosphäre) den Events in größeren Venues vorziehen. Und da wir - die Bleeding4Metal-Großeltern Opa Steve und Krümel - auch nicht jünger werden und es lieber gemütlich angehen, pilgern wir am frühen Abend dorthin, um uns den ersten Gig der Jubiläumstour zum 30jährigen Bandbestehen der US-Metal Kultband OMEN anzusehen. Und natürlich auch den der Supportband MASTERS OF DISGUISE. Als Vorband hat sich FINAL TORTURE angekündigt. Die Türen öffnen dann auch pünktlich um 19 Uhr und man lässt die Fans in die Tiefe der - übrigens restlos ausverkauften - Location. Wer vorher keine der auf 115 Stück limitierten Karten ergattert oder vorbestellt hat, hat buchstäblich schlechte Karten ... Unten angekommen pilgert man in einem kleinen Zwischengang unweigerlich am Merchandise-Stand vorbei, der eine zwar kleine, aber feine Auswahl an Shirts und Tonträgern bietet. Ein paar Schritte weiter betritt man den eigentlichen Konzert-Raum mit seiner relativ kleinen Bühne und einer ebensolchen Anlage. Für die Kehlen der Metaller gibt es aber auch eine halbwegs ordentlich sortierte Getränketheke, so dass keiner Durst leiden muss. Fast planmäßig eröffnen FINAL FORTUNE den Konzertabend. Es handelt sich hier ganz offensichtlich um Metal-Nachwuchs, denn die vier sehr jungen Leute im Teenageralter stehen da auf den Brettern und wirken ein wenig verschüchtert. Nach einer kurzen Ansage beginnen die Jungs aus der Eifel, die tatsächlich einige Fans (Schulkameraden?) mitgebracht haben, ihren Set. Stilistisch passt ihr 80er Jahre inspirierter Metal natürlich bestens ins Programm. Eric (Vocals und Gitarre), Joe (Leadgitarre], Joey (Bass) und Thommy (Drums) präsentieren eine knappe halbe Stunde lang eigene Stücke wie 'Strike Back', 'Suicide Attack' oder 'Sex Police', aber auch das TWISTED SISTER-Cover 'Burn In Hell' sowie IRON MAIDENs 'Running Free'. Auch wenn der zweistimmige Gesang manchmal etwas daneben liegt, tauen die Musiker auf der Bühne ein wenig auf und können ihre Anhängerschaft offensichtlich begeistern. Die klatschen jedenfalls ordentlich und fordern sogar eine Zugabe. Mangels weiterer eigener Songs wird daher kurzerhand einfach nochmal 'Sex Police' als Zugabe gespielt, bevor die Vier freudestrahlend ihren Auftritt beenden. Immerhin können sie jetzt sagen: "Hey, wir haben im Vorprogramm von OMEN gespielt!". Trotz der dadurch leicht verkürzten Umbaupause, in der sich immer mehr Leute einfinden, um MASTERS OF DISGUISE zu sehen, entert die Band pünktlich zum Intro 'Judgement Day' die Bretter des Jam Club. D. h. zunächst sind es nur Jens Gellner (Drums), Mario Lang (Bass), Kalli Coldsmith (Gitarre) und Wolle Buchinger (Gitarre), denn Fronter Alexx Stahl bleibt zunächst am Rand stehen, um auf seinen dramaturgischen Bühnensprung in die letzte verbleibende Lücke der geschätzten 6 Quadratmeter zu warten. Eigentlich sollte man meinen, dass so der erste Auftritt zum Auftakt einer Tour und dann dann noch in einer solch kleinen Location, die Musiker etwas hemmen könnte. Doch zum Glück ist dies nicht so, denn der Fünfer legt von Anfang an eine sehr große Spielfreude an den Tag. Trotz der für fünf Leute arg engen Verhältnisse auf der Bühne sind die Abläufe irgendwie ganz gut geregelt. So geht Alexx während seiner Singpausen nach hinten zum Schlagzeug, sodass die Saitenfraktion vorne mehr Platz hat. Diesen nutzen die beiden Gitarristen mit ihren weiß lackierten und mit schwarzen CDFV- und MASTERS OF DISGUISE-Schriftzügen verzierten Instrumenten und auch der (abseits der Bühne stets tiefenentspannt wirkende) Bassist Mario aus, um mal hier und mal da ordentlich zu posen. Die Band präsentiert dabei etwa hälftig Songs der aktuellen Scheibe "The Savage And The Grace" sowie des ersten Albums "Back With A Vengeance". Erstaunlicherweise ist sogar der Sound trotz der schlechten Anlage im Jam Club recht ordentlich. Bei soviel Bandpower und annehmbarem Klang feiert das Publikum jedes einzelne Stück begeistert ab. Vor allem die SAVAGE GRACE-Cover 'Into The Fire' und 'Bound To Be Free' werden gerade von den älteren Anwesenden textsicher mitgesungen. Hätte man auf der Bühne mehr Luft gehabt, hätte man diese Cover als echte Supergroup darbieten können, sind doch OMENs Drummer Wittig und Klampfer Powell ehemalige SAVAGE GRACE-Mitglieder. Insgesamt sehen wir zum Tourstart also einen echt klasse und Laune machenden MASTERS OF DISGUISE-Gig. Verdientermaßen verabschieden die zufriedenen Leute die fünf Musiker, die sich aufgrund der wirklich positiven Publikumsreaktion offensichtlich ebenfalls ziemlich freuen. MASTERS OF DISGUISE (Setlist): Judgement Day The Enforcer Conquering The World Into The Fire (SAVAGE GRACE-Cover) Alliance Heavens Fall Never Surrender The Omen For Now And All Time Knutson II: (Only A Mother's) Love Is Forever Bound To Be Free (SAVAGE GRACE-Cover) Nachdem MOD das Feld geräumt haben, beginnt sogleich die Changeover-Phase. Weil natürlich alle anwesenden Gäste vor allem den Headliner sehnsüchtig erwarten, muss man sich schon einen guten Platz an vorderster Zuschauerfront erkämpfen. Trotzdem hat in dem kleinen Club eigentlich keiner einen Nachteil, egal von wo aus er/sie die Bühne betrachtet. Mehr als 10 Meter steht niemand entfernt. Als OMEN schließlich auftauchen, wird sofort klar: der Vierer ist deutlich in die Jahre gekommen. Kein Wunder - sind sie doch schon seit 30 Jahren aktiv und befinden sich heute beim Start ihrer Jubiläumstour. Aber egal - die Zuschauer begrüßen ihre Lieblinge trotzdem mit großem Applaus. Und wer den Werdegang der Band kennt, dem fällt direkt auf, dass hier nicht Matt Storey neben Gründer Kenny Powell (Gitarre), Andy Haas (Bass) und Steve Wittig (Drums) am Mikro steht. Man sieht ein neues "altes" Gesicht: Sänger Kevin Goocher ist zurück, der bei den US-Metallern bereits von 1998-2009 für die Vocals verantwortlich war und mit ihnen das letzte reguläre Full-Length Album aufgenommen hat. Nach einer kurzen Ansage legen OMEN, die sich metallisch in Schale geworfen haben, wobei vor allem Andys Hackebeil-Bass und Kevins halbe Ritterrüstung auffallen, dann mit 'Deathrider' und 'Last Rites' los. Die Reaktionen des Publikums sind nach der anfänglichen Euphorie dabei doch etwas zurückhaltender, sind teilweise sogar verwirrt. Denn Kevin hat ohrenscheinlich ein paar Stimm- und Textprobleme. Er wirkt etwas unsicher und schaut beim Singen nicht in Richtung Zuschauer, sondern immer wieder für mehrere Sekunden nach unten. Dort hängt an einem der Monitore tatsächlich eine Art Schulheft (sogar mit der Aufschrift "Maths" drauf), aus dem der Fronter die Lyrics einiger Songs ablesen muss. Aber aufgrund der langjährigen Erfahrung wird er langsam sicherer und steigert sich von Minute zu Minute, vor allem als die Zuschauer dann doch positive Reaktionen auf seine Performance zeigen. So kommen auch der Gastauftritt seiner Tochter bei 'Don't Fear The Night' oder Andys Maskierung als Terminator bei 'Termination' recht gut an. Im Laufe des Sets, bei dem OMEN hauptsächlich Stücke des 84er Debüts "Battle Cry" sowie des 85er Nachfolgers "Warning Of Danger" darbieten, steigt die Stimmungskurve zusehends und die Interaktion zwischen den Leuten auf und vor der Bühne wird immer größer. Auch den brandneuen Track 'Hellas', der auf dem künftigen neuen Longplayer "Hammer Damage" zu finden sein wird, wird begeistert aufgenommen. Danach ist fröhliches Songwünschen angesagt. Von einer der anwesenden Damen wird lauthals mehrmals 'In The Arena' gefordert, worauf sie jedoch die Antwort erhielt, dafür sei es noch nicht an der Zeit. Denn auch einen guten Wein lässt man ja reifen ... Ok?!? Aber die Enttäuschung im Gesicht einiger Fans weicht schnell einem Jubel, denn das gewünschte Lied wird dann doch nach dem dritten hartnäckigen Wunsch präsentiert. Ab da gibt es kein Halten mehr im Publikum, das lauthals immer wieder OMEN, OMEN - Rufe vernehmen lässt, auf die Kenny mit seinem Irokesen-Schnitt mit einem kurzen Gitarren-Solo antwortet. Spätestens bei 'Battlecry' ist die Meute dann vollends bei der Band und fordert am Ende des regulären Sets unüberhörbar Zugaben. Bevor diese aber gewährt werden, will die Band erstmal frisches Bier für die trockenen Musiker-Kehlen. Die Bar-Crew bahnt sich mit frischen Flaschen den Weg zur Bühne und Fans in der ersten Reihe helfen gerne mit Flaschenöffnern aus, wofür sich Kenny Powell direkt mit ein paar Freibier bedankt. Frisch gestärkt geht's dann mit 'Die By The Blade' und 'Be My Wench' in den Endspurt, bei dem die Menge vor der Bühne noch mal so richtig abgeht und die Truppe am liebsten nicht gehen lassen möchte. Doch auch der tollste Auftritt ist leider einmal zu Ende, was Kenny Powell mit seiner obligatorischen Crowdsurf-Einlage deutlich macht. Wobei das bei der niedrigen Decke und den relativ wenigen Reihen gar nicht so einfach ist. Egal - statt den Gitarristen über dem Kopf durchzureichen trägt man ihn einfach nach hinten. Dort abgesetzt bedankt sich der Bandkopf bei jedem, der ihn auf dem Weg zur Umkleide begegnet auch noch herzlich mit Umarmung und Handschlag. OMEN (Setlist): Deathrider (84) / Last Rites (84) Axeman (84)/1000 Year Reign (2003) / Dragon's Breath (84) Warning Of Danger (85) / Make Me Your King (85) Don't Fear The Night (85) Ruby Eyes/Termination (85) Hellas (neu) In The Arena (84) Battle Cry (84) / Teeth Of The Hydra (86) ******* Die By The Blade (84)/Be My Wench (84) (Zugaben) MASTERS OF DISGUISE und OMEN haben jeweils eine echt gute Show hingelegt. Den Reaktionen sowohl der Musiker als auch der Zuschauer nach zu urteilen, ist der Tourstart an diesem Abend voll geglückt. Für all diejenigen, die noch genug Energie haben, geht's nach dem Konzert weiter in den Florinsmarkt zur Aftershow-Party ... That's Rock 'n' Roll!!! |
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