Helstar - This Wicked Nest | |
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Review von Opa Steve vom 16.05.2014 (6489 mal gelesen) | |
Es stimmt wohl, was man sich über die "Golden Agers" so erzählt. OK, HELSTAR gehören noch nicht zu den Leuten, die sich am Luftkurort einen Jux in der örtlichen Disco erlauben und in der Drogerie Kondome neben die Vitaminpillen in den Einkaufswagen legen. Aber mittlerweile haben die Speedies aus den USA stolze 32 Lenze auf dem Buckel - und damit meine ich die Band, nicht die Jungs. Erstaunlich ist allerdings, welch Power sie entfachen und locker eine Menge adrenalingeschwängerter Newcomer auf die hinteren Ränge verweisen. Die Doublebass läuft rund und auch die sonstigen Instrumente weisen keine Konditionsschwierigkeiten auf. Und die Vocals von James Rivera sind ohnehin über alle Zweifel erhaben. Vom kernig-rauen Metal-Organ, mit dem er auch eine Menge Melodien realisiert, bis zu den spitzen Schreien à la EXCITER hat er's auf der 2014er Scheibe "The Wicked Nest" wirklich gut drauf. Vor allem hört man diesen Gesangsstil, der uns früher die Freudentränen in die Augen trieb, bei den heutigen Schreigrunzern ja kaum noch. HELSTAR sind der lebende Beweis, wie man geile Melodien bis zum mehrstimmigen Gesang sowie eine Menge Druck und Härte kombiniert, und dennoch absolut organisch klingt. Schade, dass diese Tradition durch immer mehr seelenlose Riffmaschinen in letzter Zeit so in den Hintergrund verdrängt wurde. Denn dies geschieht absolut zu Unrecht. Hier kommt nichts aus dem Standardbaukasten. Die Riffs sind durchaus eigenständig, die Songs haben Atmosphäre und atmen den besonderen Metal-Spirit, in den man zwingend eintauchen muss und sich schlagartig für unbesiegbar hält. Vor allem, wenn ein Song wie der Titelsong so unglaublich direkt in den Nacken geht. Obwohl die Scheibe fast nonstop nach vorn drückt und Gas gibt (als Ausnahme sei mal das langsam-düstere 'Cursed' genannt) spart sie nicht an guten Ideen und Abwechselung. 'Souls Cry' hat sehr interessante Riffs, und das spannende Instrumental 'Isla De Las Munecas' besticht durch tolle Arrangements und starke Klampfenduelle zwischen Larry und Rob. Nach so viel Lob muss ich auch jetzt nochmal spicken, was ich mir als Minuspunkte aufgeschrieben habe. OK, wenn Rivera singt, hört er ungern so schnell auf. Hier könnte man ein wenig mehr Abstriche machen, denn die Gitarrenarbeit hat es trotz der coolen Vocals verdient, noch mehr im Vordergrund zu arbeiten. Und der letzte der neun Songs, 'Magormissabib', kann das hohe Niveau des Rests nicht halten. Aber das war's auch schon. Oldschool Heavy/Speed/Thrash-Fans werden diese Scheibe eh schon auf der Kaufliste haben, also geht meine Kaufempfehlung zusätzlich an die ganzen halbwüchsigen "Modern-Thrasher" da draußen: Reinhören und verstehen! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Fall Of Dominion 02. Eternal Black 03. This Wicked Nest 04. Souls Cry 05. Isla De Las Munecas 06. Cursed 07. It Has Risen 08. Defy The Swarm 09. Magormissabib | Band Website: www.helstar.com Medium: CD Spieldauer: 51:28 Minuten VÖ: 25.04.2014 |
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