Interview mit Alex Rosamilia (Gitarre) von The Gaslight Anthem

Ein Interview von Stormrider vom 30.01.2015 (14811 mal gelesen)
Wir sprachen mit Alex Rosamilia (Git) über "Get Hurt", den Sinn von Zugaben und erhielten musikalische Empfehlungen fernab vom üblichen Mainstream.

Auf "Get Hurt" entfernen sich THE GASLIGHT ANTHEM noch einen Schritt weiter von ihren Indie-Punk-Wurzeln, dabei verbraten sie auf 'Stay Vicious' aber auch das härteste Riff ihrer bisherigen Geschichte. Wir nutzten die Chance und sprachen vor dem Konzert in Frankfurt mit Gitarrist Alex Rosamilia, der sich als zurückhaltender und angenehmer Gesprächspartner sowie als beinharter Metalfan entpuppt und mit seiner Band eine sehr gesunde Einstellung zum Thema Zugaben entwickelt hat.

Hi Alex, lass uns zunächst ein wenig über Euer neues Album sprechen. "Get Hurt" hat, wenn man es mit Eurem Backkatalog vergleicht, die wenigsten offensichtlichen Punkvibes, wo Ihr ja bekanntlich Eure Wurzeln habt. Dabei hat es mit dem Opening-Riff aus 'Stay Vicious' aber auch das härteste Gitarrenriff, welches Ihr bis dato aufgenommen habt. Danach wandelt sich der Song etwas in ein typischen THE GASLIGHT ANTHEM-Song mit seichtem Singalong-lalalalalalala-Part. Sind das für Euch die beiden Enden des GASLIGHT-Spektrums, die Ihr in einem Song miteinander verbinden wolltet?

Alex Rosamilia: Damit hast Du natürlich schon in gewisser Weise Recht, wenn man sich den Song anhört. Es sollten aber nicht nur grundsätzlich die beiden Extreme "Laut" und "Leise" vereint werden, sondern vielmehr wollten wir damit soweit über den Tellerrand schauen wie wir nur konnten, um unseren Horizont diesbezüglich zu erweitern und dann aber wieder zurückzugehen und das zu machen, was wir gewöhnt sind. Und das gilt dabei nicht nur für 'Stay Vicious', sondern für das gesamte Album.

Dennoch ist dieses Riff nicht wirklich repräsentativ für Eure Musik, wieso habt Ihr Euch dennoch dazu entschieden, das Album damit zu eröffnen?

Alex Rosamilia: Wir wollten gleich zu Beginn klarstellen, dass dieses Album anders ist, als unsere Alben davor. Und wir haben das nun schon öfter gehört, dass man das in dieser Form von uns nicht erwartet hätte, aber es erfüllt damit genau seinen Zweck.

Wenn man sich das Album mehrfach anhört, dann sind es die kleinen Melodien, die sich langfristig im Kopf festsetzen und die man zunächst gar nicht so großartig beachtet hat. So bin ich die Tage aufgewacht und hatte nicht das harsche Riff im Kopf sondern die Melodie des sanften 'Get Hurt'. Wenn Du nun ein paar Monate nach der Veröffentlichung über das Album nachdenkst, oder es hörst, ist es dann für Dich immer noch perfekt, oder würdest Du heute schon Dinge daran ändern?

Alex Rosamilia: Ich würde heute vermutlich alles ändern. Aus dem Grund muss man beim Songwriting und Recording irgendwann einfach zu dem Punkt kommen, etwas als final zu betrachten. Ich verändere die Songs in meinem Kopf ständig und wenn ich die Möglichkeit hätte, all das immer und immer wieder zu überarbeiten, würden die Alben nie fertig. Nicht, dass ich die Songs komplett umarrangieren würde, ich würde aber meine eigenen Parts in Details anpassen. Insgesamt denke ich, dass "Get Hurt" das beste Material ist, was wir bis dato aufgenommen haben.

Das Album ist ja mittlerweile sehr weit von den Indie- und Punkwurzeln entfernt, von denen Ihr ursprünglich gekommen seid. Es ist vielmehr Stadion-Rock, lass es mich vielleicht "größer" nennen, und hat dabei in Teilen auch einen großen Pop-Appeal. Ich habe verschiedene Reviews gelesen, in denen Euch genau dieses Vernachlässigen der eigenen Wurzeln sowie das Schielen auf den Mainstream vorgeworfen wird. Teilweise fällt auch das Wort "Sell-Out". Der Erfolg des Albums gibt Euch dennoch Recht. Interessiert Ihr Euch noch für das, was in Reviews steht?

Alex Rosamilia: Nein, ich lese keine Reviews zu unseren Alben mehr. In die Musik habe ich mein Herz und meine Seele gesteckt, deswegen interessiert mich die Meinung von einem Schreiberling nicht, der vielleicht nur dafür bezahlt wird, so reißerisch und ketzerisch wie nur möglich zu schreiben, ohne sich wirklich damit auseinandergesetzt zu haben. Ich erinnere mich an ein Review aus Deutschland zu unserer 2008er EP, und alles was darin stand war: "Totale Scheiße" (sagt diese beiden Wort auf Deutsch). Was soll ich mir über sowas Gedanken machen. Musikreviews sollten, wenn sie überhaupt nützlich sind, so objektiv wie möglich geschrieben sein. Grundsätzlich hat aber am Ende doch jeder seine eigene Meinung zu Musik.

Was ja auch genauso sein soll. Ich habe mir die Setlists Eurer letzten Gigs im Netz angesehen, da liegt der Fokus ja schon mehr auf Euren rockigeren Songs, Ihr seht Euch also weiterhin als Rock- bzw. Punkband, auch wenn "Get Hurt" im Vergleich etwas softer ausgefallen ist?

Alex Rosamilia: Ja natürlich, absolut! Ist Dir bei den Setlists aufgefallen, dass wir keine Zugaben mehr spielen? Wir sind der Meinung, dass die Zugabe so wie sie heute aufgefasst wird, ihren Sinn verloren hat. Sie wird einfach erwartet und das ist nicht die Intention einer Zugabe. Eine Zugabe sollte dann kommen, wenn die Band eigentlich fertig ist mit dem Gig, die Fans den Saal einfach noch nicht verlassen und jeder durchdreht, weil er noch was hören möchte. Dann kommt die Band zurück um die Meute zu beruhigen und spielt noch ein paar Songs. Es sollte nicht eine kurze Pause sein, in der jeder Dich einfach zurück auf der Bühne erwartet und so lange mit seinem Handy rumspielt, bis es weitergeht. Wenn man nach so einer Pause wieder auf die Bühne geht, dann erzeugt eine Zugabe nicht das Gefühl, das sie eigentlich erzeugen sollte.

Die Einstellung gefällt mir, denn in der Tat ist eine Zugabe heute eher eine Pflicht, als eine echte Zugabe zum regulären Set. Ich habe vor kurzem KING DIAMOND im House Of Blues in den Staaten gesehen und dabei festgestellt, dass Ihr bei Euch eine andere Konzertkultur habt. Er hat knapp 65 Minuten gespielt und ist dann, natürlich nach einer für sich gesehen großartigen Show, von der Bühne gegangen. Hier bei uns wird ein Set nicht unter 90 Minuten erwartet. Wenn Du weniger spielst, sind die Leute regelrecht sauer.

Alex Rosamilia: Als wir das erste Mal hier in Europa gespielt haben, hatten wir nicht mal genug Songs um eine vollständige Show zu spielen. Wir haben Cover dazugepackt oder Songs einfach zweimal gespielt um die Spielzeit voll zu bekommen. Und ich muss sagen, dass ist es was ich an Euch Europäern und insbesondere auch Euch Deutschen liebe. Ihr hört nicht irgendeine Musik, nur weil Ihr denkt, dass das cool wäre oder Ihr das hören müsstet, weil gerade alle anderen es tun. Ihr seid wirklich tief mit der Musik verbunden und hört die Musik, die Euch wirklich etwas bedeutet, egal was die anderen darüber sagen. Und deshalb macht es auch so viel Spaß hier zu spielen, weil sich keiner darüber Gedanken macht, ob er vielleicht blöde aussieht, wenn er gerade so tanzt oder abgeht, wie es ihm in den Sinn oder die Beine kommt. Ihr lasst Euren Gefühlen in Verbindung mit der Musik freien Lauf. Ich liebe das! Der Grund, auf ein Konzert zu gehen, ist doch nicht rumstehen und auf die Bühne starren, sondern eine gute Zeit haben und sich auszutoben. Wenn Du das in den Staaten machst, wirst Du teilweise angesehen wie ein Tier im Zoo. (lacht)

In einem älteren Interview von Euch habe ich gelesen, dass Ihr damals mit "American Slang" versucht habt ein Album abzuliefern, was die Fans glücklich macht und Euch das auch im Songwriting beeinflusst hat. Bei "Handwritten" hingegen wolltet Ihr genau das nicht tun, also Songs schreiben, die die Fans erwarten. Wie war das nun bei "Get Hurt"? Habt Ihr nach dem Erfolg von "Handwritten" doch wieder einen gewissen Druck beim Songwriting verspürt?

Alex Rosamilia: Nein, als wir uns damals für "Handwritten" entschlossen haben, wirklich nur auf uns zu fokussieren und das zu machen, was wir wollen, seit dem Zeitpunkt spüren wir keinen Druck dieser Art mehr. Und unser Label war da auch sehr kooperativ. Sie haben uns keinen Druck gemacht oder uns in den kreativen Prozess reingeredet oder gar gesagt, dass wir irgendwas umschreiben müssten oder noch ein Song dieser oder jener Art fehlen würde. Sie waren glücklich mit dem, was wir abgeliefert haben. Aber wir waren vorher noch nie in Bands, die mehr als ein Album veröffentlicht haben, insofern haben wir uns dann für "American Slang" einfach zu viele Gedanken gemacht, was das Richtige sein könnte.

Ihr habt auf "Get Hurt" ja mit Mike Crossy zusammengearbeitet. Was waren denn die größten Unterschiede in seiner Arbeitsweise zu den Produzenten, mit denen Ihr bisher gearbeitet habt?

Alex Rosamilia: Mike Crossy ist quasi das eine Ende, Brendan O'Brian das andere. Während Brendan eine sehr genaue Vorstellung davon hat, wie etwas klingen soll, haben wir mit Mike alles Mögliche ausprobiert. Egal wie viele Ideen wir hatten, wir haben alles ausprobiert. Verstärker, Gitarren, Keyboards, alles soviel wie wir wollten, und haben dann entschieden, was am besten zusammenpasst. Ted Hutt hingegen steht mit seiner Arbeitsweise irgendwo zwischen den beiden, bei ihm wählt man dann z.B. eher aus drei Verstärkervarianten aus. Ich denke, alle haben einen tollen Job mit unseren Alben gemacht, aber "Get Hurt" hätte ohne Mike definitiv anders geklungen, was insofern interessant ist, als wir im gleichen Studio aufgenommen haben und nur die eine Variable (der Producer) eine andere ist.

Werfen wir noch einen Blick aufs Cover. Es ist ja ein sehr simpel und einfach gehaltenes Cover, auf dem nur ein Herz abgebildet ist, welches auf dem Kopf steht. Wenn ich das nun einfach mal 1:1 mit der Symbolik des umgedrehten Kreuzes übersetze, komme ich von Herz = Liebe zu umgedrehtes Herz = Hass. Kannst Du noch etwas zu Eurer Intention für das Cover sagen.

Alex Rosamilia: Es geht zwar in die von Dir beschriebene Richtung, aber es war nicht unsere Idee, dass das umgedrehte Herz mit einem umgedrehten Kreuz zu vergleichen sei. Sieh es mehr als ein verletztes Herz an. Also mehr ein hurt, als ein hate.

Ihr seid ja gerade auf Tour, um das Album live vorzustellen und zu promoten. Aufgrund Eures Status, den Ihr Euch mittlerweile erarbeitet habt, habt Ihr die Möglichkeit in sehr vielen Ländern zu spielen. Inwiefern haben das viele Reisen und die unterschiedlichen Kulturen Dich persönlich beeinflusst oder Deine Denkweisen verändert?

Alex Rosamilia: Natürlich verändert das Deine Sicht- und Denkweisen. Das Reisen eröffnet Dir immer neue Perspektiven. Selbst dann, wenn Du denkst, dass Du schon sehr offen und tolerant bist, wirst Du erst dann etwas von einer Kultur verstehen, wenn Du reist und es wirklich vor Ort erlebst. Weder die Nachrichten, noch die Erzählungen von Freunden, die schon mal dort waren, können eine eigene Erfahrung und Reise ersetzen. Insofern haben mich die Reisen natürlich verändert, am meisten merke ich es, weil ich mittlerweile viel geduldiger als früher bin.

Hat es neben den Veränderungen auf der persönlichen Ebene auch einen Einfluss auf Deine Musik gehabt, den Du selber feststellen kannst?

Alex Rosamilia: Ja! Unbedingt! Als wir das erste Mal hier in Deutschland gespielt haben, sind wir mit TURBOSTAAT aufgetreten und haben uns von deren Bassisten einiges an Technik abgeschaut, was später auf unserem Album "The '59 Sound" gelandet ist. Ich versuche immer, neue Musik für mich zu entdecken und lasse mich auch gerne durch die Städte treiben, denn wie ich vorhin schon gesagt habe, habt Ihr hier eine ganze andere Beziehung zu Musik und eine andere Art Musikkultur. Auch hier gilt, Du kannst Dich nur wirklich davon beeinflussen und inspirieren lassen, wenn Du es dort erlebst, wo es echt ist. Aus diesem Grund sind wir zum Beispiel auch eine Weile nach Nashville gegangen, um uns den originären, alten Country- und Bluessound dort anzuhören und davon etwas aufzusaugen, was wir dann auf "Get Hurt" haben einfließen lassen.

Ihr habt die kleinen Clubs mittlerweile verlassen und füllt mittelgroße bis große Hallen. Vermisst Du die intime Clubatmosphäre Eurer Anfangstage manchmal?

Alex Rosamilia: Natürlich ist es ein Unterschied, in einem Club oder einer Halle zu spielen, denn das ganze Drumherum hat sich verändert und ist größer geworden. Früher hast Du Deinen Verstärker aufgebaut und kaum gehört, was die anderen so treiben. Als wir dann das erste Mal auf einer großen Bühne standen, war das schon eine ziemliche Umstellung. Auf einmal waren alle soweit weg, die sonst so nah bei mir gestanden haben. Aber wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt. (lacht) Aber das Schöne bei Euch ist, dass die Fans in den Hallen immer noch genauso enthusiastisch für eine Band sind und hinter ihr stehen, wie sie es waren, als man noch in den kleinen Clubs gespielt hat. So lange das so bleibt und wir merken, dass die Fans enthusiastisch sind, vermisse ich die Clubs nicht.

THE GASLIGHT ANTHEM sind seit Ihrer Gründung 2006 ohne einen Besetzungswechsel ausgekommen, was heutzutage ja schon eher ungewöhnlich ist, da man kaum noch einen Proberaum gemeinsam betreten muss, um Musik zusammen zu machen. Was macht die Chemie zwischen Euch vier so besonders?

Alex Rosamilia: Das ist schwer zu beschreiben. Ich meine, es ist eben unsere gemeinsame Band. Für mich entsteht der GASLIGHT-Sound immer dann, wenn wir vier zusammenspielen. Wenn einer von uns, aus welchen Gründen auch immer, die Band verlassen würde, dann wäre es für mich nicht mehr THE GASLIGHT ANTHEM. Wir haben keine bestimmte Formel, an die wir uns halten, aber die Idee hinter der Band war von Anfang an, dass es wir vier zusammen sind. Sorry, das ist immer eine schwer zu beantwortende Frage.

Dann habe ich zum Abschluss noch ein paar einfachere Quickies für Dich. Welches Album hast Du Dir als letztes selbst gekauft?

Alex Rosamilia: "Foundations Of Burden" von PALLBEARER habe ich kürzlich erst gekauft. Das ist eine coole Sludge- und Doommetal-Band.

Du bist offensichtlich bei THE GASLIGHT ANTHEM der, mit den meisten Einflüssen aus dem Metal.

Alex Rosamilia: Ja, ich bin bei uns in der Tat der Metal-Guy! Ben (Horowitz - THE GASLIGHT ANTHEM-Drummer) und ich haben sogar nebenbei noch eine Doom-Band. Ok, wir kommen so gut wie nie dazu, das voranzutreiben, weil wir sowieso schon so ausgelastet mit GASLIGHT sind, aber es gibt sie, und unser Gitarrentech ist auch dabei und bringt noch Thrash-Einflüsse ein.

Lass mich wissen, wann da mal etwas rauskommt. Aber zurück zu den Quickies. Was war für Dich das beste Album, welches Du in den letzten zwölf Monaten gehört hast, wenn wir mal von "Get Hurt" absehen.

Alex Rosamilia: Ok, das erschwert es natürlich, denn unser neues Album ist wirklich stark. (lacht) Das neue YOB-Album, "Clearing The Path to Ascend", ist richtig gut. Oder doch die Scheibe von PALLBEARER, aber das ist nur eine EP und Du willst vermutlich ein komplettes Album haben, oder? Dann doch YOB, und ich wähle hier nicht nur die Metalscheiben aus, weil Du von einem Metal-Mag kommst, sondern weil ich genau sowas privat am meisten höre. Das Album ist wirklich super!

Ich gestehe, dass ich beide Bands noch nicht kenne. Ich komme eher so aus der melodischen Richtung.

Alex Rosamilia: Oh, das Zeug mag ich auch sehr gerne. Wir haben gerade erst SAXON und SKID ROW in Saarbrücken gesehen, da sie am Abend vor unserem Gig dort gespielt haben, und GRAVE DIGGER spielten den Abend danach. Und ich glaube, auch OVERKILL sind gerade mit PRONG ebenfalls hier auf Tour, oder? Viele gute Bands, die man sich ansehen kann! Ich glaube, ihr Europäer geht auch viel mehr auf Konzerte, während man bei uns vielleicht auf eine Show pro Monat geht.

Ja, gerade im Herbst/Winter ist die Konzertfrequenz hier bei uns schon recht hoch und viele interessante Packages kommen auf Tour. Gigs wird es dort zwar dann keine mehr geben, aber trotzdem die berühmte Inselfrage: Welche drei Alben würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen?

Alex Rosamilia: "Disintegration" von THE CURE, "Ladies And Gentleman We Are Floating In Space" von SPIRITUALIZED und die EP "Buried Under A World Of Roses" von der Band DEATH OF LOVERS. Das ist auch eine doomige Sludgeband, allerdings verzichten sie weitgehend auf Verzerrung und machen hauptsächlich cleane Sachen.

Nach den Alben kommen dir Songs. Was ist Dein aktueller Nicht-THE-GASLIGHT-ANTHEM-Lieblingstrack?

Alex Rosamilia: Ich denke, das ist 'Shaken', einer der DEATH OF LOVERS-Songs, daher hätte ich die EP auch mit auf die Insel genommen.

Und Dein aktueller THE GASLIGHT ANTHEM-Favorit?

Alex Rosamilia: Entweder 'Stay Vicious' oder '1.000 Years'.

Wenn Du entscheiden könntest, was der letzte Song sein sollte, den Du jemals hören wirst, welcher wäre es?

Alex Rosamilia: Meinst Du, der letzte Song, bevor ich sterbe? Dann sollte er vielleicht mindestens 25 Minuten lang sein, sodass ich noch ein wenig Zeit gewinne. Oder besser irgendwas sehr kurzes, damit ich keine Zeit habe während dem Song noch lange darüber nachzudenken, was gleich passieren wird. (lacht). Wenn ich die Wahl hätte, dann sollte es etwas von THE CURE sein.

Bevor wir zu lange über das Ableben reden, beschreibe doch bitte in kurzen Worten, was den Rock 'n' Roll Spirit für Dich ausmacht?

Alex Rosamilia: Das entspricht im Großen und Ganzen dem Spirit des Punk, nämlich einfach das zu tun, was ich selber tun möchte. Dagegen ist der ganze Stylekram wie hochtoupierte Haare, Schulterpolster oder das Fahren von dicken Limousinen, wie es in den 80ern und 90ern üblich war, nur um einen auf dicke Hose zu machen, kein Rock 'n' Roll. Rock 'n' Roll ist, auf die Bühne zu gehen, zu tun, was Du möchtest und zwar so schnell und hart wie Du möchtest!

Na, dann stell jetzt bitte mal eine All-Time-Favorite-Band zusammen!

Alex Rosamilia: Ok, darf ich meine eigenen Bandmitglieder nehmen?

Nein, die natürlich nicht, das wäre zu offensichtlich.

Alex Rosamilia: Darf ich denn wenigstens in der Band sein?

Wenn Du möchtest...

Alex Rosamilia: Puuhhh! Welche Musik sollte es sein? Was für eine Art Band sollte es sein? (überlegt lange) Wer kommt denn unseren Mitgliedern am nächsten. Vielleicht starte ich mit Dave Grohl an den Drums, oder John Bonham? Da müsste ich eine Münze werfen. Bass… (überlegt noch länger als bei den Drums) Keine Angst, ich bekomme das hin! Vielleicht doch eher erst die Gitarren. Nein, nein, das was ich grade im Kopf habe, das würde gar nicht zueinander passen. Ok, also: Die Rhythmusabteilung wären Dave Grohl oder John Bonham, am Bass Brian Cook von den RUSSIAN CIRCLES, einer coolen Progband. Die Gitarren kommen... ach wie heißt er nochmal? Er spielte bei THE ICARUS LINE und bei den NINE INCH NAILS. Ich komme nicht auf seinen Namen, aber er macht sehr verrückte Sachen. (Er mein Aaron North - Anm. des Redakteurs). Nun noch einen Gitarristen, der das komplettiert und ergänzt. Kurt Ballou von CONVERGE würde da wohl gut dazu passen. Weißt Du was, streiche den THE ICARUS Line-Typen und nehme den Gitarristen von THE SWORD an die Gitarre und an die Vocals. Keine Ahnung, wie sich diese Band anhören würde, aber es wäre vermutlich gräßlich.

Damit kommen wir auch schon zum Ende unseres Interviews. Danke, dass Du Dir heute die Zeit für das BLEEDING4METAL genommen hast. Die letzten Worte gehören Dir.

Alex Rosamilia: Danke für Euren Support! Und tut immer das, woran ihr wirklich glaubt!!!

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