Axel Rudi Pell - Risen Symbol

Review von Stormrider vom 11.06.2024 (14124 mal gelesen)
Axel Rudi Pell - Risen Symbol AXEL RUDI PELL haben ein neues Album veröffentlicht. Es hört auf den Namen "Risen Symbol" und bekommt von uns 7,5 Blutstropfen. Damit könnte man die Review kurz und knapp halten, denn für viele Szenepolizisten liefert Wattenscheids schönster Blondschopf ja immer wieder nur das gleiche Album ab. Dabei jedoch über die instrumentalen Fähigkeiten der Band zu philosophieren, wäre Eulen nach Athen tragen. Es geht also eher um die Frage, wie gut das Songmaterial denn ausgefallen ist. Und ja, natürlich bleibt sich Axel im Songwriting treu und es gibt Vieles, was man vom Gitarrengroßmeister und seiner Band schon so erwartet. Das beginnt mit dem Intro, was ja eine gewisse Tradition im Pell'schen Universum hat. Im Falle von 'The Resurrection (Intro)' muss man allerdings sagen, dass es in der Tat sehr verzichtbar, weil nichtssagend, daherkommt. So wirklich thematisch eingeführt fühlt man sich nach den knapp zwei Minuten nicht wirklich. Das ist beim ersten Track dann schon was anderes. Bündelt er doch alle Stärken der Band, wie starke Gitarrenarbeit, eingängige Melodieführung, der markante Gesang von Fronter Johnny Gioeli und Lyrics, mit denen man sich gut identifizieren, die man aber auch auf das Œuvre von ARP beziehen kann. 'Forever Strong' eben. Wer sich beim folgenden 'Guardian Angel' schon auf eine metallisierte Coverversion von MASQUERADE gefreut hat, der wird sich enttäuscht sehen, denn die englische Variante von 'Jenseits Von Eden' stand mitnichten Pate. Der Track ist ok, leidet aber ein wenig unter der gepresst wirkenden Titelphrasierung im Chorus. Wer beim 'Immigrant Song' dann auf eine LED ZEPPELIN-Coverversion hofft, der wird hingegen bedient. Über Sinn und Unsinn, einen so bekannten Track zu covern, kann man streiten, dass ARP aber in der Vergangenheit schon dem einen oder anderen Track beim Covern eine neue Facette abgewinnen konnten, zeigen zum Beispiel seine Versionen von 'Love Gun' (KISS) oder 'Holy Diver' (DIO). Auch 'Immigrant Song' funktioniert als Bochumer Version, und auch wenn sich Johnny so gut wie jeden Song zu eigen machen kann, muss man sagen: Robert Plant bleibt eben Robert Plant. Wer mit dem Schaffen von AXEL RUDI PELL vertraut ist, wird in dem Track aber durchaus eine Referenz an seine Anfänge unter dem eigenen Namen finden, denn der Gitarreneffekt, der schon 'Land Of The Giants' dominierte, kommt auch hier wieder zum Tragen. Und es sei schon verraten, Axel scheint Gefallen daran zu haben, ihn wieder zu benutzen, denn 'Ankhaia' bekommt ihn ebenfalls spendiert. Dazu handelt es sich gleichwohl um einen Longtrack mit über zehn Minuten, sodass man auch hier eine gewisse Bezugnahme auf "Nasty Reputation" von 1991 erkennen kann. Ich muss sagen, dass ich den Song sehr gerne mag. 'Ankhaia' ist für mich persönlich das Highlight auf "Risen Symbol", beginnt der Track doch als düsterer, ja fast schon doomiger Stampfer mit orientalischen Einflüssen, ehe er Fahrt aufnimmt und über die komplette Distanz spannend bleibt. 'Hells On Fire' hat es danach dann schwer, auch wenn es sich um einen typischen ARP-Track handelt, bevor mit 'Crying In Pain' auch die obligatorische Ballade nicht fehlen darf. Gut, aber auch nicht die Krone der Balladenschöpfung. 'Right On Track' wird seinem Namen gerecht was für 'Taken By Storm' erst bei mehrmaligem Hinhören gilt.

In Summe muss man bei einer Band, die weit über zwanzig Veröffentlichungen in der Vita hat, natürlich sagen, dass es keine super großen Überraschungen gibt, sondern man eher die Feinheiten eines Albums für sich herausarbeitet. Die Kritiker werden sagen, dass es wie immer das Gleiche ist, nur anders. Die Fans werden es feiern, weil es eben genau das ist. Dass sich Axel und seine Mannschaft nicht mehr neu erfinden werden, ist auch vollkommen in Ordnung. Warum auch sollte man sich nicht in dem Bereich austoben, der einem Spaß macht und so gut liegt? Richtig, es gibt keinen Grund. Wer also auf klassischen Hard Rock und Metal steht, der instrumental auf höchstem Niveau dargeboten und von einem charismatischen Sänger vollendet wird, der wird, wie eben jedes Mal, von AXEL RUDI PELL bestens bedient. Wo man "Risen Symbol" nun im Gesamtwerk der Band einsortiert, das entscheidet dann wohl der Gusto. Ich finde das Album aufgrund seiner Referenzen an die Frühphase gut, wenngleich nicht komplett überragend. Da hätte ich mir noch den einen oder anderen Refrain mehr gewünscht, der sich in die Hirnwindungen fräst und diese einfach nicht verlassen will. Aber das ist natürlich Jammern auf ganz, ganz hohem Niveau.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Resurrection (Intro)
02. Forever Strong
03. Guardian Angel
04. Immigrant Song
05. Darkest Hour
06. Ankhaia
07. Hell's On Fire
08. Crying In Pain
09. Right On Track
10. Taken By Storm
Band Website: www.axel-rudi-pell.de
Medium: CD, LP
Spieldauer: 57:13 Minuten
VÖ: 14.06.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten