Seasons Of The Wolf - Lost In Hell

Review von Coop vom 03.03.2012 (7125 mal gelesen)
Seasons Of The Wolf - Lost In Hell Da ham' mer se also: die Vertreter des "Psycho-Hippie-Doom-Metal"! Das ist die Plakette, die an die Jungs von SEASONS OF THE WOLF angenagelt wird. Interessant, auf was man bei der Recherche so alles stößt... Die Diskussion, ob solche, teils skurile, Wortschöpfungen wirklich Sinn machen, erspare ich mir und euch an dieser Stelle. Einen kleinen Sonderstatus kann die Gruppe, die in Florida beheimatet ist, trotzdem verbuchen, da sie sich doch soundmäßig deutlich abgrenzt von ihren Kollegen der Bay-Aerea und dem sonstigen, typischen US-Power-Metal. "Lost in Hell" ist das zweite Album der Band, das ursprünglich 1999 veröffentlicht worden ist. Das Re-release ist nun ein Double-Vinyl-Format, inklusive drei Bonstracks, limitiert auf 333 Stück.

Zugegeben: ganz einfach wird es einem nicht gemacht, den Sound und die damit einhergehende Standortbestimmung der Gruppe durchzuführen. Aber das eingangs erwähnte Wortungetüm halte ich für gleichermaßen übertrieben wie unnötig. Was einem beim ersten Durchhören der Scheibe sofort auffällt, ist der permanente und breite Einsatz der Keyboards, der sich somit zum identitätsstiftenden Merkmal des Sounds von SEASONS OF THE WOLF erhebt.

Die melodischen Songs - weitgehend im Midtempi-Bereich angesiedelt - erhalten somit einen doomigen Anstrich, der sehr gut zu der leicht gequetschten Stimme Wes Wadells passt, die etwas an UDO DIRKSCHNEIDER erinnert. Und einige der Songs leugnen nicht ihren MERCYFUL-FATE-Einfluss, wenn die Falsett-Vocals untermalt werden von irrlichternden Keyboard-Klängen. Aber dabei bleibt es nicht: Zum doomigen Gesamteindruck mischt sich ein (dezenter) 70er Retro-Rock mit einer Prise Prog. Das mag sich für so manchen zu strange, zu krude anhören. An dieser Stelle sei versichert: "Lost in Hell" ist beileibe kein steiniger Weg. Ein traditioneller Metal, melodisch, hymnenhaft, oft episch, liefert zu viele gute Gründe um nicht ins Mauerblümchen-Dasein verbannt zu werden.
Überdies hat dieses Werk noch den Anreiz, so manch festgeklopfte Hörgewohnheit zu durchbrechen. Anspieltipps zu geben fällt geradezu schwer, da das Album sehr stimmig wie aus einem Guss wirkt. Aber ich möchte dennoch "Abondoned City", "Voodoo Master" (sehr MERCYFUL-FATE-lastig) und das geniale "Interstellar", eine Ballade von außergwöhnlichem Format, hervorheben.

Meine Wertung: 8 Punkte für ein gutes und nicht gewöhnliches Stück Metal. Vielleicht finden wir hier doch noch einen anderen Begriff, der das obige Wortungetüm ersetzt und vielleicht besser vermittelt, was SEASONS OF THE WOLF so machen. Wie wärs mit: Keyboardgepimpterepichymnendoommetal?



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
1. Lost in Hell
2. Abandoned City
3. SOS
4. Communion
5. Interstellar
6. Witchfinder
7. Voodoo Master
8. A Face in the Mist
9. Initiation
10. Vengeance
11. One Land one King
12. Land of the Dead (Bonus)
13. Nostradamus (Bonus)
14. Bloodlust (Bonus)
Band Website: www.seasonsofthewolf.com
Medium: Double Vinyl
Spieldauer: 72:56 Minuten
VÖ: 27.01.2012

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