Sur Austru - Datura Străhiarelor | |
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Review von derkleinekolibri vom 16.11.2024 (380 mal gelesen) | |
Gabriel Mafas Tod im Jahre 2017 führte zur Auflösung der seit mehr als 20 Jahren existierenden NEGURĂ BUNGET. Aus den Trümmern dieser Band erwuchsen zwei neue Formationen, die die Fahne ihrer "Urväter" hochhalten: DORDEDUH und SUR AUSTRU. Ende August 2024 erschien das mittlerweile dritte Album der letztgenannten Band: "Datura Străhiarelor", über 54 Minuten lang und mit neun Titeln bestückt. Erhältlich ist der Longplayer als Digipack-CD, Doppel-LP (des Klanges wegen 45 Umdrehungen pro Minute) und digital. Die rumänische Band beauftragte übrigens einen Maler aus ihrer Region, der schließlich sämtliche Illustrationen des Albums anfertigte. Ebenso außergewöhnlich die Idee, einen Poeten zu suchen, der sämtliche Texte für die Band schrieb. Für die wie ich nicht Rumänisch sprechenden Leserinnen und Leser sei angemerkt, dass "Datura Străhiarelor" so viel wie "Geschenk der Vogelscheuchen" bedeutet. "Datura Străhiarelor" ist ein Konzeptalbum, das von der Apokalypse handelt, die von magischen Wesen der rumänischen Mythologie in die Welt getragen wird. Es ist von uralten, längst vergessenen Ungeheuern die Rede, die durch Zaubersprüche von der fiktiven in die reale Welt gelangen, um der Menschheit den Garaus zu machen. Spannung baut die Band sofort mit dem 'Aratarea' genannten Opener auf: eine Erzählstimme führt uns in die Welt der karpatischen Fabelwesen. Die folgenden Titel zeigen sowohl die atmosphärischen Seiten der Musik als auch deren Herkunft, dem folkig angehauchten Black Metal. Zeitweise zurückhaltende und andererseits auch düstere Klänge des Keyboards werden begleitet von Flötentönen, der einzigartigen Stimme des Sängers und Donnergeräuschen sowie einem Schlagzeugspiel, das auf den Punkt Spannung in jeden Titel bringt. Die beiden ähnlich klingenden Titel 'Cele Rele' und 'Cele Bune', zusammengenommen über 14 Minuten lang, zeigen, welch komplexe Songstrukturen dem Hörer hier regelrecht "geschenkt" werden: hier treffen symphonische und progressive Elemente aufeinander. Einen wahnsinnigen, neun Minuten dauernden Schlusspunkt setzen die Rumänen mit 'Ispravirea'. Das Stück ist geprägt von plötzlichen Tempowechseln. Dem progressiven Beginn folgen alle möglichen musikalischen Besonderheiten, derer die osteuropäische Truppe fähig ist. So bauen sich vor einem Gitarrenwände auf, die sich mit sanften Flötenpassagen abwechseln, dann kloppt der Schlagzeuger wie ein Geisteskranker auf dem in seiner Reichweite stehenden Equipment herum und des Sängers gurgelnde Einlagen hauchen dem Ganzen etwas Mystisches ein. Beim ersten Durchlauf noch nervend, ertönt immer wieder ein gesungenes Wort, das wie das lateinische Quanta klingt und mit jedem weiteren Durchlauf immer mehr unter die Haut geht. Vor dem ersten Hören war ich noch sehr skeptisch, doch mit jedem Durchlauf wuchs meine Begeisterung und ich drang immer tiefer ins musikalische Geschehen ein. Mein Fazit: "Versuch macht kluch", also immer erst hören und dann (s)eine Entscheidung treffen. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Aratarea 02. Stransura 03. Salba Hiara 04. Cele Rele 05. Cele Bune 06. Farmacarea 07. Afurisirea 08. Imparecherea 09. Ispravirea | Band Website: Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 54:05 Minuten VÖ: 30.08.2024 |
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