Wormwood - Arkivet

Review von Eddieson vom 10.08.2021 (9483 mal gelesen)
Wormwood - Arkivet Es ist immer wieder erstaunlich, von was ein Album/Presswerk alles abhängig ist. Weil sich im Frühjahr ein Frachter in Suezkanal festgefahren hat und dadurch etliche weitere Frachter ihre Ware nicht pünktlich liefern konnten, fehlten dem Presswerk wichtige Materialen und dadurch muss die Veröffentlichung von "Arkivet" um einen Monat verschoben werden. Das ist natürlich super ärgerlich für die Band, die letztenendes am wenigsten dafür kann. Schon Anfang des Jahres gab es Stress mit einem Bestattungsunternehmen, das die Band aufgefordert hat den eigentlichen Albumtitel zu ändern, weil sie sonst Geschäftsschädigung fürchteten und so kam dann "Arkivet" als neuer Titel für das Album zu Tage.

Doch nach dem ganzen Ärger und der Verschiebung kann man sagen, dass sich das Warten gelohnt hat. WORMWOOD fahren zwar mit "Arkivet" ein simples Konzept auf. Die Zerstörung der Erde durch menschliche Dummheit. Viel muss man dazu nicht sagen, die Wahrheit steht geschrieben. Doch setzen die Schweden die Vertonung des Konzeptes wunderbar vielvältig um. Die Pandemie spielte ihnen da in die Karten. Keine Konzerte, keine Touren, also genug Zeit, um sich zu entfalten. Und das tun sie. Gegenüber den Vorgängern klingt "Arkivet" vollkommen durchdacht und extrem vielschichtig. Das geht schon mit dem Opener 'The Archive' los. Melodisch, dystopisch, dunkel, dann ein überraschend ruhiger Mittelpart und Doublebass treibend zum Ende. 'Overgrowth' hält sich erst im Midtempo auf, wird getragen von Keyboardmelodien, die im Verlauf immer mal wieder zum Einsatz kommen, drückt dann aufs Gas und erzeugt eine drückende Atmosphäre. Ein bisschen Post Black Metal macht sich breit, der sich mit 'End Of Message' weiter ausbreitet, dabei aber stets den Blick auf die drückende Atmosphäre nicht verliert. Skandinavisch folkig starten WORMWOOD bei 'My Nothern Heart', sodass man unweigerlich an frühere ENSLAVED denken muss, doch leider verliert der Song dann im Verlauf an Spannung. Das macht aber gar nichts, denn 'Ensamheten' fängt das wieder auf. Einer der vielseitigsten Songs des Albums, sowohl auf musikalischer Ebene - die Streicher im Hintergrund sind da nur ein Teil von - als auch vom Gesang und einem fantastischen Solo am Ende.

'The Slow Drown' bildet dann noch eine unspektakuläre Überleitung zu 'The Gentle Touch Of Humanity', dem großen Finale, dessen Mittelteil ein Overlay an Nachrichtensprechern bildet, und das in einer wirklich fantastischen Melodie endet.

WORMWOOD haben hier wirklich ein bockstarkes Album geschrieben ist, das fernab jeglicher Klischees des Black Metals fungiert, man beachte nur das komplett in Weiß gehaltene Cover, und doch düsterer kaum sein könnte.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Archive
02. Overgrowth
03. End Of Message
04. My Northern Heart
05. Ensamheten
06. The Slow Drown
07. The Gentle Touch Of Humanity
Band Website: www.facebook.com/WormwoodSWE/
Medium: CD, LP
Spieldauer: 46:45 Minuten
VÖ: 27.08.2021

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